Río Guayllabamba

Río Guayllabamba

Der Guayllabamba ist ein Fluss in der ecuadorianischen Andenregion. Nach ihm ist das Guayllabamba-Becken benannt, in dem die Hauptstadt Quito liegt. Gleichen Namens ist auch der am Fluss gelegene Ort Guayllabamba, ca. 29 km östlich von Quito. Guayllabamba kommt aus dem Quichua und bedeutet grünes Tal.

Das System des Guayllabamba bildet das wichtigste Flusssystem der Provinz Pichincha. Als Hauptstrom gilt zunächst der Río San Pedro, dem zahlreiche weitere Flüsse zufließen, unter denen der Pita und der Pisque die wichtigsten sind. Der San Pedro bzw. Guayllabamba fließt ca. 150 km weitgehend von Süden nach Norden durch das Tal von Machachi und das Guayllabamba-Becken, bevor er ca. 40 km nördlich von Quito die Westkordillere der Anden durchbricht und von dort Richtung Westen die Anden hinunterfließt. Bei Quinindé fließt er mit dem Río Blanco zusammen und bildet den Esmeraldas, der bei der gleichnamigen Stadt in den Pazifik mündet. Microsoft Encarta gibt die Länge des Guayllabamba mit 240 km an.[1]

Verlauf des Flusssystems

Der San Pedro entspringt in mehr als 3000 Metern Höhe am südwestlichen Rand des Guayllabamba-Beckens südlich von Machachi (im Kirchspiel Chaupi, etwa 65 km südlich von Quito) und fließt von dort Richtung Nordosten durch das Tal von Machachi. Seine Wasser stammen von den Vulkanen Illiniza, Corazón, La Viudita, Atacazo sowie den Westflanken von Rumiñahui und Pasochoa. Durch eine Engstelle zwischen den Vulkanen Pasochoa und Atacazo fließt der San Pedro in das Valle de los Chillos (Chillos-Tal).[2] Hier fließt er unter anderem an Sangolquí und Conocoto vorbei, bevor ihm in der Nähe des am östlichen Rand des Guayllabamba-Beckens auf Höhe Quitos liegenden Vulkans Ilaló der Fluss Pita zufließt.

Der Pita entspringt am Cotopaxi südöstlich von Quito unter dem Namen Pedregal. Von hier fließt er gen Norden, wo den Wässern des Cotopaxi diejenigen der Vulkane Sicholagua und Rumiñahui zufließen. Am Fuß des Vulkans Pasochoa vereinen sich der Pedregal und der am Pasochoa entspringende Fluss Pita, dessen Name der entstehende Fluss erhält. Der Pita fließt von hier nach Norden durch das Valle de los Chillos bis zu seiner Mündung in den San Pedro am Fuß des Ilaló.

Nach dem Zusammenfluss mit dem Pita fließt der San Pedro am östlichen Rand des Beckens weiter Richtung Norden durch die Täler von Cumbayá und Tumbaco nordöstlich von Quito, wobei ihm die Flüsse Machángara (von Westen mit Wassern des Pichincha) und Chinche (von Osten mit Wässern kleinerer Vulkane aus der Ostgrenze des Guayllabamba-Beckens) zufließen. Später kommen noch weitere Flüsse wie der Guambi und der Iguiñaro hinzu.

Nördlich des Ortes Guayllabamba (nordöstlich von Quito) fließt dem Fluss der Pisque zu. Der Pisque entsteht im Nordosten des Guayllabamba-Beckens zwischen den Vulkanen Fuya-Fuya im Norden und Cayambe im Süden (in der Nähe des auf 3097m Höhe gelegenen Ortes Olmedo). Der Pisque entsteht aus dem Granobles bzw. dem Guachalá und bildet mit seinen Quellflüssen das Tal von Cayambe, in dem sich die Stadt Cayambe befindet.

Ab dem Zufluss des Pisque spricht man vom eigentlichen Guayllabamba. Dieser bildet nun einen seit dem Zufluss des Guambi sich stetig verengenden Canyon in den Anden. Von Westen und Osten fließen ihm weitere Flüsse zu, darunter der auch den Norden Quitos durchfließende Monjas. Wegen des hohen Gefälles entwickelt sich der Guayllabamba hier zum reißenden Strom. Am nordwestlichen Rand des Beckens schließlich durchbricht der Guayllabamba bei Perucho die westliche Kordillere der Anden zwischen den Ausläufern der Vulkane Pululagua und Mojanda. Vom hier fließt er Richtung Westen die Andenabhänge hinunter durch ein wenig besiedeltes, dicht bewachsenes Gebiet in den Provinzen Imbabura und Esmeraldas. Im fließen noch verschiedene weitere Flüsse zu, darunter der Pachijal und der Llurimaguas. Bei Quinindé vereint er sich mit dem von Südosten kommenden Río Blanco zum Esmeraldas.

Einzelnachweise

  1. http://es.encarta.msn.com/encyclopedia_761588244/Guayllabamba.html (spanisch)
  2. Materialien zum Río San Pedro im Bereich von Machachi finden sich unter http://www.nomsbs.com/cgi-bin/architecture/index.pl (Materialien eines gemeinsamen Projekts der Parsons The New School for Design und der Pontífica Universidad Católica del Ecuador). Zum Tal von Machachi siehe allgemein Valle de Machachi auf edufuturo.com, dem Bildungsportal der Präfektur der Provinz Pichincha (spanisch).

Literatur

  • Jorge Salvador Lara, Quito, Editorial MAPFRE, Madrid 1992, ISBN 84-7100-437-2, S. 27-30.

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