Röbel (Müritz)

Röbel (Müritz)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Röbel/Müritz
Röbel/Müritz
Deutschlandkarte, Position der Stadt Röbel/Müritz hervorgehoben
53.37611111111112.60611111111165Koordinaten: 53° 23′ N, 12° 36′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Müritz
Amt: Röbel-Müritz
Höhe: 65 m ü. NN
Fläche: 30,17 km²
Einwohner: 5313 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 176 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17207
Vorwahl: 039931
Kfz-Kennzeichen: MÜR
Gemeindeschlüssel: 13 0 56 057
Adresse der Stadtverwaltung: Marktplatz 1
17207 Röbel/Müritz
Webpräsenz:
Bürgermeister: Heiner Müller (SPD)
Lage der Stadt Röbel/Müritz im Landkreis Müritz
Karte
Luftbild des Stadtkerns von Röbel
Hafenpromenade in Röbel

Röbel/Müritz ist eine Stadt im Landkreis Müritz in Mecklenburg-Vorpommern am Westufer der Müritz. Sie ist Verwaltungssitz des Amtes Röbel-Müritz, dem weitere 24 Gemeinden angehören.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt Röbel liegt in der Mecklenburgischen Seenplatte, direkt südwestlich der Müritz, auf einer Höhe von 65 m ü. NN. Um Röbel liegen im Uhrzeigersinn die Orte Gneve, Ludorf, Vipperow, Priborn, Melz, Bollewick, Nätebow, Karchow, Bütow, Minzow, Groß Kelle, Sietow, Gotthun.

Geschichte

Name

Im 11. Jahrhundert wird die Stadt als Robole benannt (1014, 1027 etc.) und daneben auch Robole (1237 bis 1347). Der altpolabische Personenname Robola könnte von Arbeit oder Knecht abgeleitet sein.[1]

Mittelalter

(Alt-)Röbel entstand bereits im 10. Jahrhundert als suburbane Siedlung vor einer der Hauptburgen des slawischen Stammes der Morizaner und neben einem Tempelberg, den seit dem frühen 13. Jahrhundert eine der beiden Kirchen (Marienkirche) der Stadt krönt. Die Stadt wurde 1226 von Heinrich Borwin II., einem Urenkel Niklots, des Stammvaters der mecklenburgischen Fürsten und Herzöge, gegründet. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Burg Röbel im Jahre 1227. 1250 wird Röbel zur Stadt erhoben. Neben dieser Gründung entstand durch Heinrich Borwins Sohn Nicolaus von Werle im Jahre 1261 die deutsche Kaufmannstadt Nova Civitas de Robole – also Neuröbel – in Zusammenlegung der deutschen Villa Nova und der ehemals slawischen Villa Antiqua. Im selben Jahr findet auch die Wüstung Cernowe Erwähnung.

Nun entwickelte sich ein Phänomen, das selten anzutreffen ist. Während anderenorts die deutschen und slawischen Siedlungen verschmolzen, trennte sich die Neustadt im späten Mittelalter wieder durch Mauer, Graben und Tor von der ehemals slawischen Altstadt. In Neuröbel hatten sich vor allem Kaufleute und Handwerker angesiedelt, die vom Landesherrn mit Hausäckern belehnt wurden, woraus die Bezeichnung „Ackerbürger“ resultierte. In Altröbel verblieb die slawische Bevölkerung – Pachtbauern und Fischersleute. Ein etwa 400 Jahre anhaltender Rechtsstreit beider Ortsteile, der durch die bistümliche Trennung von 1252 (den Südteil und damit die Neustadt erhielt das Bistum Havelberg, den Nordteil erhielt das Bistum Schwerin) noch begünstigt wurde, ließ die Bürger und die Verwaltung kaum zur Ruhe kommen. Prozessakten („Röbel./.Röbel“) von 1585 bis 1886 (im Stadtarchiv vorhanden) belegen den durch soziale und wirtschaftliche Diskriminierung der Altstädter hervorgerufenen Streit, der bereits vor 1500 mit der Ausgrenzung der Altstadt seinen Anfang nahm.

Im 13. Jahrhundert wurde die Pfarrkirche St. Marien (um 1240) in der Altstadt, die Pfarrkirche St. Nikolai (1275) in der Neustadt und ein Büßerinnenkloster erbaut, letzteres wurde bald nach Malchow verlegt. In deren Klostergebäude rückten im Jahre 1256 Dominikaner nach. Auch die Stadtbefestigungsanlagen wurden im 13. Jahrhundert errichtet.

Die mittelalterliche Stadtsiedlung dieser „Doppelstadt“ blieb trotz der vielen Stadtbrände fast unverändert in der Struktur erhalten. Die zweigeschossigen, traufständigen, zumeist zweigeschossigen Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert beherrschen das Stadtbild.

Neuere Geschichte

Erst ab 1811 übte nur noch ein Bürgermeister das Amt für beide Teile aus. Das Übergewicht im Stadtrat stellten allerdings die Neustädter. Mit der Kommunalreform 1919 wurden auch hier erstmals allgemeine Einwohnerwahlen abgehalten. Das Rathaus entstand 1804 im klassistischen Stil. 1912 wurde der Wasserturm erbaut.

Ab 1920 bis 1934 gehörte Röbel zum Amt Waren im Land Mecklenburg-Schwerin, dann von 1934 bis 1952 zum Kreis Waren im Land Mecklenburg. Nach der Bildung der Bezirke in der DDR war Röbel von 1952 bis 1994 Teil des Kreises Röbel (Müritz) im Bezirk Neubrandenburg. Ab 1994 ist Röbel im Landkreis Müritz des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern.

Nach der politischen Wende wurde ab 1991 der historische Stadtkern mit dem Rathaus im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert; das Stadtbild dieser farbigen Fachwerkstadt hat sich stark verbessert.

Von etwa 6700 Einwohnern im Jahre 1989 leben heute noch knapp 5400 in der Stadt, die Tendenz ist abnehmend.

Religionen

Nach der Reformation war Röbel streng lutherisch. Juden waren bereits seit dem 13. Jahrhundert in Röbel ansässig. Nach dem Sternberger Judenpogrom 1492 verließen sie das Land. Erst um 1700 lebte wieder jüdische Bevölkerung in Röbel. Die Zahl der Juden stieg bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auf 110 Gemeindemitglieder an und nahm danach wieder kontinuierlich ab. Im Jahr 1831 wurde die Röbeler Synagoge in einer Seitenstraße errichtet. Der jüdische Friedhof lag seit Mitte des 18. Jahrhunderts im Scheunenviertel südlich der Neustadt. Die letzte Bestattung erfolgte dort 1938. In der NS-Zeit wurde er geschändet. In den fünfziger Jahren wurden Teile des Friedhofs abgebaggert und überbaut.

Der nach der Reformation über Jahrhunderte äußerst geringe katholische Bevölkerungsanteil veränderte sich erst in Folge des Zweiten Weltkrieges mit Aufnahme der Flüchtlinge und Vertriebenen aus den vormals deutschen Ostgebieten. Um 1946 lebten in Röbel und Umgebung etwa 1500 Katholiken. Die katholische Gemeinde hatte seit dem 1. April 1946 in Röbel eine eigene Seelsorgestelle. Mutterpfarrei blieb allerdings die katholische Pfarrgemeinde in Waren (Müritz). Zunächst wurde für Gottesdienste und als Wohnung für den Pfarrer ein Wohnhaus angemietet, das allerdings auf die Dauer zu klein war. Am 29. Juni 1947 zog die katholische Gemeinde in das ehemalige Bürgermeisterhaus um. Der dortige große Empfangsraum wurde zur Kapelle umgestaltet. In den angrenzenden Räumen war die Wohnung des Pfarrers. Am 17. Juni 1994 wurde der Grundstein für das neue Gemeindehaus gelegt. Auf einer geringen Grundfläche sind die Kirche mit etwa 85 Sitzplätzen sowie der Gemeinderaum entstanden. Aus der alten Kapelle wurden die beiden Buntglasfenster (Verkündigungsszene, Maria als Königin des Friedens) und der Tabernakel übernommen. Die feierliche Einweihung der Kirche erfolgte am 17. Juni 1995 durch Weihbischof Norbert Werbs. Das neue Gotteshaus wurde unter das Patronat „Maria, Königin des Friedens“ gestellt. Seit 2004 erfolgt die Seelsorge durch den Franziskanerorden, der auch die Mutterpfarrgemeinde „Heilig Kreuz“ in Waren betreut.

Politik

Rathaus in Röbel

2005 erfolgte der Zusammenschluss mit den Gemeinden der Ämter Röbel-Land und Rechlin zum Amt Röbel-Müritz.

Bürgermeister ist seit 2006 Heinz-Fritz Müller (SPD).

Wappen

Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin festgelegt und unter der Nr. 71 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „Gespalten; vorn in Gold ein halber hersehender, gold gekrönter schwarzer Stierkopf am Spalt mit geschlossenem Maul, ausgeschlagener roter Zunge und silbernen Hörnern; im Obereck ein blauer Stern; hinten in Blau ein goldener Schlüssel mit rückgewendetem Bart.“

Das Wappen wurde 1995 neu gezeichnet.

Das Stadtwappen zeigt in der heraldisch rechten Hälfte unter einer Sonne den Stierkopf des Herrenhauses Werle mit der herausgestreckten Schmähzuge, die Nicolaus von Werle nach einem Sieg gegen die Brandenburger 1276 in sein Wappen aufnahm. Linkshälftig befindet sich der Petrischlüssel als Symbol für die starke kirchliche Präsenz in der Stadt (zwei Bistümer, Kloster). Dieses Wappen geht auf das Stadtsiegel aus der Zeit der Stadtgründung zurück, einem der ältesten Siegel Mecklenburgs.

Städtepartnerschaften

Eine Partnerschaft besteht zu Wardenburg in Niedersachsen, dazu Freundschaften mit Löhne in Nordrhein-Westfalen und Spittal an der Drau in Kärnten (Österreich).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Röbel: farbige Fachwerkhäuser
Nikolaikirche in Röbel
Ehemalige Synagoge

Bauwerke

  • Die historisch gut erhaltene, langgestreckte Altstadt, eine Fachwerkstadt mit zwei großen Kirchen, Kirchplatz, Markt, Pferdemarkt, Bürgergarten, Stadtpark und der direkten Lage an der Müritz und am kleinen Mönchteich.
  • Die evangelische Pfarrkirche St. Marien ist ein dreischiffiges Backsteingebäude aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Sie ist damit eine der frühesten gotischen Hallenkirchen in Mecklenburg und steht auf dem Tempelberg der slawischen Müritzer. Der Innenraum besitzt ein tief herabgezogenes Kreuzrippengewölbe im Chor und in der Sakristei. Im Mittelschiff ist die Kanzel und das Gestühl mit filigranen Schnitzereien verziert. Das Altargemälde (1852) stammt von Gaston Lenthe (1805–1860), der als Schweriner Hofmaler zahlreiche Kirchen ausstattete. Der erst Mitte des 19. Jahrhunderts fertiggestellte und begehbare Turm hat eine Höhe von 58 m und bietet einen Überblick über die Müritz.
  • Am Platz vor der Kirche steht seit 1928 ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, entworfen von Bildhauer Wilhelm Wandschneider aus Plau am See.
  • Die gotische Stadtkirche St. Nicolai wurde um 1280 geweiht. Der Turm, das Langhaus, die Sakristei und der Chor sind kubisch hintereinander gestellt. Innen ist das Kreuzgratgewölbe bemalt und imitiert Backsteingemäuer. Das bemerkenswerte Chorgestühl von 1519 stammt von dem ehemaligen Röbeler Dominikanerklosters.
  • Die Windmühle auf dem ehemaligen Burgberg, wo bis ca. 1466 noch das Schloss der Fürsten von Werle stand (1227 als Burg erwähnt), wurde als Galerieholländermühle zwischen 1802 und 1825 erbaut und 2006 aufwändig restauriert. Sie hatte seit 1479 mehrere Bockwindmühlen als Vorgänger und wurde zuletzt zwischen 1929 und 1991 als Jugendherberge genutzt.
  • Die Reste der Stadtmauer am Mönchteich.
  • Das Rathaus am Marktplatz wurde 1805 im klassizistischen Stil erbaut und 1999 saniert. 1814 zog dort als Bürgermeister der im Krieg verletzte Leutnant Christian Engel ein, dessen Vater zuvor in Malchow den Engelschen Garten begründet hatte. Christian Engel ließ ebenfalls im Linnéschen Stil einen heute noch existierenden Stadtgarten im Süden Röbels errichten. Sein Sohn Dr. Franz Engel fand auf seinen Reisen in Südamerika eine Palmenart, die er nach seiner Heimatstadt Röbel benannte: Robelia Solitaria Engel.
  • Röbel ist eine sehr farbige Fachwerkstadt. Bemerkenswert sind u. a. die Häuser Kirchplatz 3, 17, 20, 21, Große Stavenstraße 21 und 22, Mühlenstraße 5, 30/32 und 34, Straße des Friedens 4 und 5 (beide um 1750) sowie 41 und 67, Fritz-Reuter-Straße 13, Im Ort 1, Hohe Straße 28, Unkel-Bräsigstraße 8 und 9 (um 1800).
  • Das Synagogengebäude in Röbel ist eine der wenigen erhaltenen Fachwerksynagogen in Mecklenburg und die letzte erhaltene Synagoge im Landkreis Müritz. Der rechteckige Fachwerkbau wurde 1831 errichtet. Das Gebäude blieb während der NS-Zeit erhalten, weil die nur noch aus wenigen Mitgliedern bestehende jüdische Gemeinde der Stadt es bereits 1936 an einen Fuhrunternehmer veräußert hatte. Dieser nutzte das Gebäude als Werkstatt und Garage. Ab 2002 wurde das zu dieser Zeit einsturzgefährdete Gebäude restauriert. Es ist heute der historische Mittelpunkt eines Jugendbildungszentrums. Die dazu gehörenden Gebäude bilden auf der Südseite der Synagoge einen Innenhof. In einem neu errichteten Ausstellungsgebäude ist eine Ausstellung zur Geschichte der Juden in Mecklenburg zu besichtigen.
  • Der 1912 erbaute Wasserturm war der erste Stahlbetonbau in Norddeutschland, sein Architekt war Albert Gottheiner. Der Turm wurde 1999 grundsaniert. Sein geringer Innendurchmesser macht einen Ausbau schwierig.
  • 167 Meter hoher, abgespannter Sendemast für UKW und Fernsehen bei Woldzegarten

Museen

Ausstellungsraum der ehemaligen Synagoge
  • Im Openair-Bahnhofsmuseum stehen Lokomotiven und Waggons aus vergangenen Jahrzehnten. Seit 1966 besteht zwischen Röbel und Ganzlin kein Schienenverkehr mehr und der Bahnhof der Kleinstadt wird für den Bahnverkehr nicht mehr benötigt. Im Bahnhofsgebäude befindet sich ein kleines Museum. Mittels vieler Sachzeugnisse und Dokumente wird die Geschichte des Eisenbahnverkehrs in der Region veranschaulicht. Im Sommer verkehren wieder alte Dampflokomotiven und Waggons auf der Strecke.
  • Das kleine Stadtmuseum Heimatstuben im Haus des Gastes stellt in fünf Räumen die Orts- und Stadtgeschichte vom Mittelalter bis ca. 1920 vor.
  • Die ehemalige Synagoge ist heute Ausstellungsfläche der Jugendbildungsstätte ENGELscherHOF, wo in einem weiteren Gebäudetrakt auch eine ständige Ausstellung zur Geschichte der Juden in Mecklenburg zu sehen ist. Freiwillige unterschiedlichen Alters engagieren sich in der Begleitung der ständigen Ausstellung, der Schülergeschichtswerkstatt oder beispielsweise in Zeitzeugenprojekten zur Dorfgeschichte im Umfeld von Röbel. Zusätzlich ist der Ort eine Jugendbegegnungsstätte. Workcamps und die Schülerfirma KulturCafé treffen sich regelmäßig dort.

Geschichtsdenkmale

  • VVN-Ehrenmal von 1950 für die Opfer des Faschismus auf dem Neustädter Friedhof
  • Ehrenhain mit Denkmal von 1979 für die Opfer des Faschismus im Park am Mönchteich
  • Gedenkstein aus dem Jahre 1979 ebenfalls im Park für die sowjetische Partisanin Soja Kosmodemjanskaja, die 1941 von der Wehrmachts-Gendarmerie gefoltert und öffentlich gehenkt wurde
  • Ehrenmal für die Opfer des I Weltkriegs vor der Marienkirche (Altstadt)
  • Ehrenmal für die Opfer des II Weltkriegs vor der Marienkirche

Parks

  • Stadtpark „Bürgergarten“ am Haus des Gastes
  • Stadtgarten vor dem Krankenhaus, in einer ruhigen Lage
  • Park am Mönchteich

Natur und Naturdenkmäler

  • Der Müritz-Nationalpark mit rund 100 Seen in ausgedehnten Wäldern mit noch urwaldähnlichen Zuständen.
  • Der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide mit 60 Seen.
  • Die fast 1000-jährige Kroneiche im Glienholz ist mit 9,5 m Stammesumfang der stärkste Baum in der Region.
  • Vor der Nikolaikirche, unweit des Marktplatzes, steht die im Jahre 1816 gepflanzte und an die Gefallenen der Napoleonischen Befreiungskriege erinnernde Friedenseiche.

Kulinarische Spezialitäten

  • deftige mecklenburgische Küche (z.B. gefüllter Rippenbraten), Müritzfisch (Zander, Wels, Maräne, Hecht, Aal).

Verkehr

Straßen

Bahn

Röbel/Müritz liegt an der stillgelegten Bahnstrecke Ganzlin–Röbel. Die nächsten Bahnhöfe mit Personenverkehr befinden sich in Mirow (etwa 21 Kilometer entfernt an der Bahnstrecke nach Neustrelitz) und in Waren (circa 22 Kilometer entfernt, Strecke Berlin–Rostock).

Bundeswasserstraßen

Röbel ist über die Müritz mit allen Bundeswasserstraßen verbunden. Ein ausgebauter Stadthafen ist vorhanden, der von verschiedenen Personenschifffahrtsunternehmen angesteuert wird.

Wirtschaft und Infrastruktur

Ursprünglich eine Handels- und Handwerkerstadt, waren Fischerei, Landwirtschaft und Viehzucht bis ins 20. Jahrhundert die Einnahmequellen des Großteils der Röbeler Bevölkerung. Fast jeder Bürger hielt bis 1925 noch Feder- und Häutevieh, von dem die Kühe und Schweine entgeltlich in den Wäldern bei Groß-Kelle gemästet wurden. Hühner, Gänse und Enten liefen frei durch den Ort. 1860 gab es einer Zählung zufolge mehrere hundert Schweine, 450 Kühe, 1300 Schafe, 237 Ziegen und 1100 Gänse (Quelle: Stadtgeschichtliche Ausstellung in der Heimatstube im Haus des Gastes in Röbel, Straße der Deutschen Einheit). Zu DDR-Zeiten wurde die Stadt zu einem touristischen Zentrum mit Ferienheimen und Zeltplätzen ausgebaut. Wichtigster Arbeitgeber ist heute die optimal media production GmbH, ein Dienstleistungsunternehmen der Medienbranche, mit mehr als 500 Beschäftigten. Daneben dominieren Landwirtschaft und Nahrungsgüterwirtschaft.

Öffentliche Einrichtungen

  • Stadt- u. Amtsverwaltung, Polizeizentrale
  • Klinik für Psychiatrie u. Psychotherapie
  • Haus des Gastes mit Tourist-Info, Festssal, Galerie und Stadtmuseum sowie Bürgergarten

Bildung

Gymnasium, Haupt- und Realschule, Grundschule, Volkshochschule, Musikschule, Förderschule.

Vereine

Ältester Verein Röbels ist die 1994 wiedergegründete Schützenzunft von 1548. 1845 wurde der Ackerbürgerverein als Reiterverein gegründet, der bis heute noch das traditionelle „Speckreiten“, ein Wettrennen um eine Speckseite, veranstaltet. Zweitältester Verein ist der Männerchor von 1855. Der Sportverein TSV 90 gehört zu den zahlenmäßig größten Vereinen des Landkreises. Internationale Bekanntheit hat sich der Seglerverein durch die regelmäßige Veranstaltung von namhaften Segelregatten erworben.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Verbrüderungsfeier mit Brandenburg/Schmugglertreffen alle zwei Jahre zwischen Wittstock und Röbel (12. Mai 2007 in Röbel)
  • Seefest am 3. Wochenende im Juli
  • Matjesfest mit Badewannenregatta im Frühsommer
  • "Röbel Rockt" im August - Rock Open Air Festival im alten Lockschuppen
  • Bahnhofsfest im September
  • „Müritzboot“ – eine Bootsausstellung am Osterwochenende im Röbeler Stadthafen
  • Speckreiten am Pfingstwochenende am Glienholzwald - Pferdeschau und traditionelles Reiten um eine Scheibe Speck

Persönlichkeiten

  • Franz Engel, Ethnologe und Biologe, Forschungsreisender.
  • Albert Niederhöffer, Maler, Schriftsteller, Journalist, Sammler und Herausgeber der vierbändigen Mecklenburgischen Volkssagen (um 1856)
  • Werner Schinko, Grafiker und Maler
  • Gustav Melkert (1890-1943), Sekr. der Landarbeitergewerkschaft im damaligen Landkreis Waren/Müritz und Mitglied der SPD. Als Widerständler von den Nazis getötet. Nach ihm ist eine Straße im Stadtteil Gildekamp benannt.
  • Grit Breuer, ehemalige Leichtathletin
  • Alfred Schumann (1902–1985), Marine-Offizier und Flotillenadmiral

Fußnoten

  1. Ernst Eichler/Werner Mühlmer: Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern, Ingo Koch Verlag, Rostock, 2002, ISBN 3-935319-23-1

Literatur

  • Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Studien zur Geschichte der Franziskaner, Klarissen, Dominikaner und Augustiner-Eremiten im Mittelalter. Werl 1995 (Saxonia Franciscana 6).

Weblinks


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