Rötteln

Rötteln
Urkunde aus dem Jahr 751 mit der erstmaligen Erwähnung Röttelns
Rötteln und Evangelische Kirche

Rötteln (althochdeutsch: Raudinleim) ist ein unterhalb der südbadischen Burgruine Rötteln gelegenes Dorf, das heute zum Stadtteil Haagen in der baden-württembergischen Stadt Lörrach gehört.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Dorf entstand im Mittelalter im Umfeld der Burg. Im alten gut erhaltenen Dorfkern befindet sich eine Kirche, die am 7. September 751 zum ersten Mal als „Kirche in dem Ort, welcher genannt wird Raudinleim“ urkundlich erwähnt wurde. Die Urkunde liegt im Archiv des Klosters St. Gallen. Nachdem die Röttler Kirche infolge des Basler Erdbeben 1356 eingestürzt war, ließ Markgraf Rudolf III. von Hachberg-Sausenberg eine neue Kirche bauen, in der jedoch erhaltene Teile des romanischen Vorgängerbaus wiederverwendet wurden. Die neue größere Kirche wurde im gotischen Stil erbaut und der Kirchenraum um die Erharduskapelle an der Nordseite mit Netzgewölbe und die Georgskapelle im Osten links des Chores als Grablege der markgräflichen Familie erweitert. 1401 wurde die neue Kirche geweiht. Die Röttler Kirche und auch die Burg Rötteln werden abends beleuchtet und strahlen dadurch weit sichtbar. Von September 2004 bis 2005 wurde die Kirche grundlegend renoviert.

Ortsname

Der Ortsname wird in den Urkunden über die Jahrhunderte in verschiedenen Ausprägungen verwendet:

  • 751 n. Chr.: Raudinleim = althochdeutsch „zum roten Lehm“
  • später: Rotinlaim (800), Rótenleim (1223), Róteln (1248), Roetinlein (1254), Rotinlein, Rotenlin (1259), Roetelein (1265), Roetelnheim, Rotenlein, Rótelen (1278), Rotteln, Röteln (1287), Roetenleyn (1298), Röttelen, Rötteln, Röttlen[1]

Persönlichkeiten

In Rötteln gewirkt

Hans von Flachslanden trat 1463 als Bürgermeister von Basel zurück und wurde markgräflicher Landvogt von Rötteln, wo er 1476 starb.

Der Theologe und Reformator Thomas Grynaeus war von 1558 bis zu seinem Tod 1564 Pfarrer und Superintendent in Rötteln. Sein Sohn Johann Jakob Grynaeus folgte ihm in der Funktion von 1565 bis 1575.

Söhne und Töchter

Literatur

  • Gemeinde Haagen (Hrsg.), Fritz Schülin: Rötteln-Haagen, 1965.

Einzelnachweise

  1. Gerhard Moehring: Rötteln – geschichtliche Daten und Erinnerungen zur Kirche und ihres Erbauers 750–1550. in: Das Markgräflerland, Band 1/2001, S. 17.

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