Rückersmühle

Rückersmühle
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Flossenbürg
Flossenbürg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Flossenbürg hervorgehoben
49.73583333333312.348611111111644Koordinaten: 49° 44′ N, 12° 21′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Neustadt a.d.Waldnaab
Höhe: 644 m ü. NN
Fläche: 23,26 km²
Einwohner: 1720 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 74 Einwohner je km²
Postleitzahl: 92696
Vorwahlen: 09603, 09636
Kfz-Kennzeichen: NEW
Gemeindeschlüssel: 09 3 74 122
Gemeindegliederung: 16 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Hohenstaufenstraße 24
92696 Flossenbürg
Webpräsenz:
Bürgermeister: Johann Kick (SPD)

Flossenbürg ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Der staatlich anerkannte Erholungsort liegt im Oberpfälzer Wald an der Grenze zu Tschechien, wo sich die Nachbargemeinde Lesná befindet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ort wurde erstmals 948 urkundlich erwähnt. Die Burg Flossenbürg war eine Festung der Hohenstaufen. Flossenbürg im heutigen Bezirk Oberpfalz gehörte später zum Herzogtum Neuburg-Sulzbach und kam 1777 zum Landgericht Floß des Kurfürstentums Bayern. 1818 entstand die heutige politische Gemeinde.

Von 1938 bis 1945 existierte hier das KZ Flossenbürg. Am 23. April 1945 erreichte die 90. Infanterie-Division der 3. US-Armee die Gemeinde und nahm sie kampflos ein[1].

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2.071, 1987 dann 1.980 und im Jahr 2000 1.847 Einwohner gezählt.

Politik

Bürgermeister ist Johann Kick (SPD). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Johann Werner (CSU).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 823 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 121 T€.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 558 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 89 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 695. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 4 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 4 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 12 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 138 ha, davon waren 44 ha Ackerfläche und 94 ha Dauergrünfläche.

Verkehr

Flossenbürg war Endbahnhof der in Floß von der Bahnstrecke Neustadt (Waldnaab)–Eslarn abzweigenden Strecke Floß–Flossenbürg und wird heute von einer Buslinie von Weiden über Neustadt an der Waldnaab zum Langlaufzentrum Silberhütte bedient.

Sehenswürdigkeiten

Ruine der Burg Flossenbürg

Bauwerke

Überregional bekannt ist die Grab- und Gedenkstätte des KZ Flossenbürg, der ein Forschungs- und Dokumentationszentrum angegliedert ist. Über die Gemeinde erhebt sich die Ruine der Burg Flossenbürg.

Sonstiges

Flossenbürg ist bekannt für seine Granitvorkommen, deren Steinbrüche allemal einen Besuch wert sind. Die großen Mengen des härtesten Granits der Welt wurden im Nationalsozialismus von den KZ-Häftlingen abgebaut und für das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg genutzt, wo sie auch noch heute zu sehen sind. Für Wanderbegeisterte empfiehlt sich außerdem ein Besuch des Mittelpunkts Mitteleuropas im Nachbarort Hildweinsreuth, der ca. 3 km entfernt ist.

Im Konzentrationslager Flossenbürg wurden bekannte Persönlichkeiten des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus hingerichtet. Neben Wilhelm Canaris und Hans Oster wurde der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer 14 Tage vor der Befreiung erhängt. Die Evangelische Jugend Oberfranken veranstaltet jährlich ein Internationales Jugendtreffen, zu dem Jugendliche aus Europa zusammenkommen, um gemeinsam mit Häftlingen des ehemaligen KZ Flossenbürg der Toten zu gedenken und an die schrecklichen Ereignisse zu erinnern, aber auch um den Dialog mit den Zeitzeugen zu suchen.

Im Ort Flossenbürg gibt es an der Hohenstaufenstraße einen Ehrenfriedhof, auf dem 146 KZ-Häftlinge begraben wurden. Im ganzen süddeutschen Raum, wo Todesmärsche von oder nach dem KZ Flossenbürg stattfanden, befinden sich Grabstätten mit mindestens 1.300 Häftlingsgräbern.[2]

Quellen

  1. Webseite der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg über die Todesmärsche und die Befreiung des Lagers
  2. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 137

Weblinks


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