Rüütel

Rüütel
Arnold Rüütel 2006

Arnold Rüütel (IPA: [ˈɑr̺.nold̥ ˈr̺yː.tɛl]; UPA: [arnolD rüütel]) (* 10. Mai 1928 in Laimjala auf Saaremaa, dt. Ösel) ist ein estnischer Politiker. Er war von 1990 bis 1992 und von 2001 bis 2006 Staatsoberhaupt der Republik Estland.

Der Wissenschaftler

Der spätere Agrarwissenschaftler absolvierte die Landwirtschaftsschule in Jäneda und war von 1949 bis 1950 an der Landwirtschaftsabteilung der Verwaltung von Saaremaa tätig. Im Anschluss war er im Zeitraum von 1955 bis 1957 Lehrer am Institut für Landmaschinen in Tartu. 1969 ernannte man ihn zum Rektor der Estnischen Landwirtschaftsakademie.

Die politische Karriere

Seit 1971 war er in der Estnischen SSR in verschiedenen öffentlichen Ämtern tätig und amtierte ab 1983 als Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets der Estnischen SSR.

Im März 1990 wurde er zum Vorsitzenden des Obersten Rates der Republik Estland gewählt.
Auf seine Initiative ging die Versammlung baltischer Staaten zurück, mit deren Hilfe Estland, Lettland und Litauen gemeinsam einen Weg aus der Abhängigkeit von der UdSSR suchten.
Arnold Rüütel wurde Mitglied der verfassunggebenden Versammlung Estlands und amtierte nach der Wiedererlangung der staatlichen Unabhängigkeit als Staatspräsident (vom 6. September 1991 bis zum 5. Oktober 1992). Er unterlag dann aber in der Präsidentenwahl 1992 mit 43 % der abgegebenen Stimmen Lennart Meri.

Von 1994 bis 2000 war Arnold Rüütel Vorsitzender der Estnischen Ländlichen Volkspartei (Maarahva erakond) und wurde 1995 ins estnische Parlament (Riigikogu) gewählt, dem er als dessen Vizepräsident angehört.

Rüütel blieb neben der Politik wissenschaftlich tätig und promovierte 1991 in Landwirtschaft. Er ist Emeritus der Estnischen Landwirtschaftlichen Akademie, Ehrendoktor des Bentley College (USA), der Universität Helsinki (Finnland), der Nationalen Landwirtschaftlichen Universität der Ukraine und hat mehr als einhundert wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht.

Arnold Rüütel ist ein Befürworter der Mitgliedschaft Estlands in der Europäischen Union.

Nach dem Ende der zweiten Amtsperiode von Lennart Meri wurde Rüütel im Oktober 2001 erneut Staatspräsident. 2006 entschied er sich für eine weitere Amtszeit zu kandidieren, jedoch nicht in den regulären Wahlgängen im Parlament, sondern erst in der (um Vertreter der Landkreise und Gemeinden erweiterten) Wahlversammlung der dritten Runde, wenn die beiden ersteren scheitern würden. Dieser dritte Wahlgang fand am 23. September 2006 statt; Rüütel verlor sie mit 162 zu 174 Stimmen gegen den Sozialdemokraten Toomas Hendrik Ilves. Die Amtsübergabe erfolgte am 9. Oktober 2006.

Arnold Rüütel ist mit Ingrid Rüütel verheiratet und hat zwei Töchter.

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