6. Panzergrenadierdivision (Bundeswehr)

6. Panzergrenadierdivision (Bundeswehr)
6. Panzergrenadierdivision
PzGrenDiv 6.png
Verbandsabzeichen
Aktiv 1. Nov. 1958–30. Sep. 1997
Land Flag of Germany.svg Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Bundeswehr Logo Heer with lettering.svg Heer
Typ Panzergrenadierdivision
letzter Sitz des Stabes Neumünster (als 6. PzDiv)

Kiel (als WBK I/6. PzGrenDiv)

Kommandeur
letzter Kommandeur Generalmajor Manfred Dietrich

Die 6. Panzergrenadierdivision mit langjährigem Sitz in Neumünster war eine Division des deutschen Heeres. Die Division wurde am 30. September 1997 aufgelöst. Letzter Kommandeur war Generalmajor Manfred Dietrich. Die Truppenteile des Verbandes waren hauptsächlich in Schleswig-Holstein und Hamburg stationiert.

Inhaltsverzeichnis

Verbandsabzeichen

Die 6. Panzergrenadierdivision führte in ihrem Verbandsabzeichen ein weißes Nesselblatt auf rotem Grund und zwei blauen Löwen auf gelbem Grund. Das weiße Nesselblatt auf rotem Grund ist das Familienwappen der Grafen zu Schaumburg und wurde zum Wappen Schleswig-Holsteins, als im Jahre 1110 Adolf von Schaumburg Holstein und Stormarn vom deutschen Kaiser als Lehen erhielt. Schleswig war zu dieser Zeit dänisches Lehen. Sein Wappen, zwei blaue Löwen auf goldenem Grund, wurde dem Wappen Dänemarks entnommen. Im Jahre 1386 erhielten die Grafen von Schaumburg Schleswig von der dänischen Krone als Lehen. Dieser Zusammenschluss blieb bestehen. Er findet Ausdruck in der Verschmelzung beider Wappen zum Landeswappen von Schleswig-Holstein.

Der silbern-schwarze Rand steht für den Divisionsstatus. Ein weißer Rand bedeutet, dass es sich um die erste Brigade der 6. Panzergrenadierdivision handelt, die PzGrenBrig 16. Die PzGrenBrig 17 hatte einen roten Rand, die PzBrig 18 aus Boostedt einen gelben Rand.

Geschichte

Heeresstruktur I

1958 wurde mit der Aufstellung eines Arbeits- und Verbindungskommandos beim Stab der 3. Panzerdivision in Hamburg mit der Aufstellung des Stabes und der Stabskompanie 6. Grenadierdivision begonnen. 6. Grenadierdivision war die erste Bezeichnung der späteren Panzergrenadierdivision. 1958 verlegte das Arbeits- und Verbindungskommando nach Neumünster. Für den Stab der Division wurde 1958 der Kampfgruppenstab B 1 der 1. Panzerdivision ausgegliedert, in Kampfgruppenstab B 6 umbenannt und in den Aufstellungsstab der 6. Grenadierdivision eingegliedert. Der Aufstellungsstab der 6. Grenadierdivision gliederte sich in: Kampfgruppe A6 (Flensburg) mit Grenadierbataillon 16, Grenadierbataillon 26, III./ Feldartillerieregiment 6 und 3./ Sanitätsbataillon 6, Kampfgruppe B6 (Neumünster) mit Grenadierbataillon 31, Grenadierbataillon 46, Panzerbataillon 13 und Panzerjägerbataillon 3, sowie die Divisionstruppen Pionierbataillon 6, Fernmeldebataillon 6, Flugabwehrbataillon 6, und das Musikkorps 1B (später Heeresmusikkorps 6). 1958 wurde das Arbeits- und Verbindungskommando in Stab und Stabskompanie 6. Division umbenannt und die Division in Friedenszeiten dem I. Korps unterstellt. Im Verteidigungsfall wäre ein Wechsel zum LANDJUT erfolgt.

Heeresstruktur II-IV

In der Heeresstruktur 2 wurde die Division 1959 in 6. Panzergrenadierdivision umbenannt. Neu aufgestellt wurde die Kampfgruppe A3 mit Sitz in Hamburg, die bald darauf in Panzergrenadierbrigade 17 umbenannt wurde. Der Panzergrenadierbrigade 17 unterstanden die Grenadierbataillone 3 und 13, das Panzerbataillon 3 und das Artilleriebataillon 3. Auch die anderen Kampfgruppen wurden 1959 umbenannt. Die Kampfgruppe A6 wurde zur Panzergrenadierbrigade 16, die Kampfgruppe B6 wurde zur Panzerbrigade 18. Die Division gliederte sich 1959 also in die Panzergrenadierbrigade 16 mit den Panzergrenadierbataillonen 161, 162, 163 und dem Versorgungsbataillon 166, die Panzergrenadierbrigade 17 mit dem Panzergrenadierbataillon 171, dem Panzergrenadierbataillon 172, dem Panzergrenadierbataillon 173, dem Panzerbataillon 174, dem Feldartilleriebataillon 177 und dem Versorgungsbataillon 176 sowie der Brigade 18 mit dem Panzergrenadierbataillon 182, den Panzerbataillonen 183, 184, dem Panzerartilleriebataillon 185 und dem Versorgungsbataillon 186. Außerdem unterstanden der Division das Artillerieregiment 6 mit dem Feldartilleriebataillon 61, dem Raketenartilleriebataillon 62, dem Beobachtungsbataillon 63, dem Raketenartilleriebataillon 650, dem Instandsetzungsbataillon 610 sowie als Divisionstruppen das Panzeraufklärungsbataillon 6, das Fernmeldebataillon 6, das Pionierbataillon 6, das Sanitätsbataillon 6, die Feldjägerkompanie 6, die Nachschubkompanie 6, und das Heeresmusikkorps 6. In dieser Gliederung konnte die Division 1960 in die NATO-Strukturen eingebunden werden und nahm im Herbst 1960 am NATO-Manöver „Hold Fast“ in Deutschland teil. Die Panzergrenadierbrigaden der Division bildeten den deutschen Beitrag für das Deutsch-Dänische Korps (LANDJUT).

1959 leisteten Soldaten der 6. Panzergrenadierdivision Hilfe bei Waldbränden im Segeberger Forst und Tensfelder Moor, im Februar 1962 bei der Sturmflut in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie im Januar 1976 bei der Sturmflut in Schleswig-Holstein.

Der strategische Zweck der Division war zu verhindern, dass Truppen des Warschauer Pakts nach einer amphibischen Landung an Schleswig-Holsteins Ostküste zur Nordsee durchstossen und damit die maritimen Nachschubwege der NATO nach Westdeutschland abschneiden konnten. Außerdem gingen die Bundeswehr und die NATO davon aus, dass die Elbquerungen in Lauenburg/Elbe, Geesthacht und Hamburg bei einem Erstschlag des Warschauer Pakts zuallererst zerstört würden. Mit allen Reservisten voll aufgestellt, war die 6. Panzergrenadierdivision deshalb im Mobilmachungsfall mit 28.000 Soldaten die bei weitem größte Division der NATO.

Heeresstruktur V bis Auflösung

Im Rahmen der Heeresstruktur 5 wurde die Division 1994 mit dem Wehrbereichskommando I (WBK I) zum Stab WBK I / 6. Panzergrenadierdivision mit Sitz in Kiel verschmolzen. Die 6. Panzergrenadierdivision als eigenständige Division wurde damit de facto aufgelöst und die ihr unterstellten Brigaden wurden anderen Divisionen zugeordnet. Zwar erfolgte 1997 die Defusionierung von WBK I / 6. Panzergrenadierdivision, jedoch wurden die noch bestehenden Einheiten der 6. Panzergrenadierdivision bis Herbst 1997 vollständig aufgelöst. Die Tradition der Division wird beim WBK I fortgeführt.

Kommandeure

Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung
13 Generalmajor Manfred Dietrich 1. Oktober 1995 September 1997
12 Generalmajor Jürgen von Falkenhayn 1. Oktober 1990 30. September 1995
11 Generalmajor Klaus-Christoph Steinkopff 1. April 1986 30. September 1990
10 Generalmajor Wolfgang Malecha 1. April 1984 31. März 1986
9 Generalmajor Dieter Clauß 1. April 1983 31. März 1984
8 Generalmajor Konrad Manthey 25. September 1979 31. März 1983
7 Generalmajor Hans-Joachim Mack 1. April 1978 24. September 1979
6 Generalmajor Johannes Poeppel 1. April. 1973 31. März. 1978
5 Generalmajor Franz-Joseph Schulze 15. Dezember 1970 31. März 1973
4 Generalmajor Karl Schnell 1. Oktober 1968 30. September 1970
3 Generalmajor Gerd Niepold 1. September 1965 30. September 1968
2 Generalmajor Werner Haag 7. Februar 1962 31. August 1965
1 Generalmajor Peter von der Groeben 1. November 1958 6. Februar 1962

Weblinks

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