SMS Augsburg (1909)

SMS Augsburg (1909)
Deutsches ReichDeutsches Reich (Reichskriegsflagge)
Augsburg cruiser in 1909-02.jpg
Baudaten
Klasse Kolberg-Klasse
Bauwerft Kaiserliche Werft Kiel
Bau-Nr.: 34
Baubezeichnung: Ersatz Sperber
Kiellegung 1908
Stapellauf 10. Juli 1909
Indienststellung 1. November 1910
Außerdienststellung 17. Dezember 1918
Verbleib 1920 an Japan ausgeliefert.
1922 in Dordrecht abgewrackt.
Schwesterschiffe SMS Cöln
SMS Kolberg
SMS Mainz
Technische Daten
Wasserverdrängung Konstruktion: 4362 t
Maximal: 4882 t
Länge KWL: 130 m
über alles: 130,5 m
Breite 14,0 m
Tiefgang 5,58 m
Bewaffnung
vor Umbau 1916/17
  • 12 x 10,5 cm L/45 Sk
  • 4 x 5,2 cm L/55 Sk
  • 2 x 45 cm Torpedorohre
  • 100 Minen
Bewaffnung
nach Umbau 1916/17
  • 6 x 15 cm L/45 Sk
  • 2 x 8,8 cm L/45 Flak
  • 2 x 50 cm Decks-Torpedorohre
    (zusätzlich zu den alten)
  • 100 Minen
Panzerung Deck: 20 – 40 mm
Böschungen: 50 – 80 mm
Schächte: 100 mm
Kommandostand: 20 – 100 mm
Schilde: 50 mm
Antriebsanlage 15 Dampfkessel
(ab 1916: Kohle-/Ölfeuerung)
2 Satz Parson-Turbinen
4 dreiflügelige Schrauben Ø 2,25 m
Brennstoffvorrat 940 t Kohle und 115 t Öl
Geschwindigkeit 25,5 kn
Fahrbereich 3500 sm bei 14 kn
Besatzung 383 Mann
(als Artillerieschulschiff 317 Mann)

Die SMS Augsburg war ein Kleiner Kreuzer der ehemaligen Kaiserlichen Marine, der im Ersten Weltkrieg gegen die russische Flotte eingesetzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Während ihrer Erprobungszeit nahm die SMS Augsburg am 17. Januar 1911 bei den Rettungs- und Bergungsarbeiten für das gesunkene Unterseeboot U 3 teil. Am 24. Februar 1911 wurde sie Versuchsschiff bei der Torpedoinspektion. 1912–1913 diente sie als Artillerieversuchsschiff. Zu diesem Zweck baute man die Augsburg bei der Kaiserlichen Werft in Danzig um. Ab Juni 1914 versah sie Vorposten- und Sicherungsdienste in der Ostsee.

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges legte SMS Augsburg, zusammen mit dem Kleinen Kreuzer SMS Magdeburg, Minen in der östlichen Ostsee, beschoss die Stadt Libau und unternahm Vorstöße in den Finnischen Meerbusen. Bei vier weiteren solcher Unternehmungen kam es am 2. September 1914 zu einem Gefecht mit dem russischen Zerstörer Nowik sowie am 6. September 1914 mit den beiden russischen Panzerkreuzern Bajan II und Pallada. Als bei einem geplanten deutschen Angriff auf die durch Minenfelder gesicherte russische Marinebasis Libau der Große Kreuzer SMS Friedrich Carl am Morgen des 17. November 1914 etwa 30 Seemeilen vor Memel auf zwei Minen lief und aufgegeben werden musste, nahm die Augsburg die überlebende Besatzung auf. Bei einem weiteren Vorstoß im Januar 1915 erhielt die Augsburg selbst einen Minentreffer und hatte acht Tote zu beklagen. Das Schiff erreichte mit eigener Kraft Stettin, wo man es notdürftig reparierte. Nach einer gründlichen Überholung bei Blohm & Voss in Hamburg, war die Augsburg im April 1915 wieder einsatzbereit.

Am 2. Juli 1915 nahm die Augsburg am sogenannten Gotland-Raid teil. Dann folgten in den nächsten Monaten mehrere Vorstöße und Minenunternehmungen mit dem Kleinen Kreuzer SMS Straßburg sowie den Minenschiffen Rügen und Deutschland. Im Juli 1916 kam es bei einem solchen Unternehmen im Rigaer Meerbusen zu einer Grundberührung. Die Augsburg musste deshalb nach Kiel in die Kaiserliche Werft zur Reparatur. Zugleich wurden die 10,5-cm-Geschütze gegen sechs 15-cm-Kanonen ausgetauscht und die Brücke umgebaut.

Im April 1917 war die Augsburg wieder klar und fuhr weiterhin Einsätze in der Ostsee. Im Oktober war sie bei der Besetzung der Baltischen Inseln (Oesel-Unternehmen) dabei. Nach dem Waffenstillstand mit Russland teilte man die Augsburg im Januar 1918 der Unterseebootsinspektion zu. Seit dem 20. Juli 1918 ersetzte sie den Kleinen Kreuzer SMS Stettin als Führerschiff der Minen- und Räumverbände. Ihr Liegeplatz war nun Cuxhaven, wo sie am 17. Dezember 1918 außer Dienst gestellt wurde.

Verbleib

Gemäß den Bedingungen des Versailler Vertrages musste die Augsburg aus der Flottenliste gestrichen und am 3. September 1920 als Reparationsschiff Y an Japan ausgeliefert werden. Da die Japaner keine Verwendung für das ihnen zugesprochene Schiff hatten, ließen sie es 1922 in Dordrecht abwracken.

Kommandanten

Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Ernst-Oldwig von Natzmer November 1910 bis März 1911
Fregattenkapitän/Kapitän zur See Johannes von Karpf März bis September 1911
Fregattenkapitän Heinrich Rohardt Oktober 1911 bis Juli 1912
Fregattenkapitän Victor Reclam Juli bis August 1912
Fregattenkapitän/Kapitän zur See Andreas Fischer Oktober 1912 bis Oktober 1914
Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Johannes Horn Oktober 1914 bis Januar 1917
Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Siegfried Westerkamp Januar bis Juli 1917
Fregattenkapitän Max Lutter Juli 1917 bis März 1918
Fregattenkapitän Fritz Müller-Palm März bis Mai 1918
Fregattenkapitän Eduard Bartels Mai bis Juli 1918
Kapitänleutnant Max Greus (in Vertretung) Juli bis September 1918
Korvettenkapitän Bernhard Bobsien September bis Dezember 1918

Literatur

  • Erich Gröner, Dieter Jung und Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945 Band 1. Bernard & Graefe Verlag, München 1982, ISBN 3-7637-4800-8.

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