Safari (Browser)

Safari (Browser)
Safari
Safari Logo.png
Safari 4 unter Mac OS X
Safari 4 unter Mac OS X
Basisdaten
Entwickler Apple
Aktuelle Version 5.1.1
(12. Oktober 2011)
Betriebssystem Mac OS X, Windows, iOS
Kategorie Webbrowser
Lizenz Proprietär, Teile unter LGPL und BSDL
Deutschsprachig ja
www.apple.com

Safari ist ein Webbrowser des Unternehmens Apple für das hauseigene Betriebssystem Mac OS X und seit dem 11. Juni 2007 auch für Microsoft Windows, zunächst als Betaversion, seit Version 3.1 als stabile Version, erhältlich. Safari gehört zum Lieferumfang von Mac OS X ab der Version 10.3 („Panther“) und ersetzte den vorher mitgelieferten Microsoft Internet Explorer für Mac als Standard-Browser.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Safari basiert auf KHTML (HTML-Rendering) und KJS (JavaScript-Implementation) aus der K Desktop Environment. Beide werden von Apple im gemeinsamen Projekt WebKit als eigenständige Software WebCore (KHTML) und JavaScriptCore (KJS) weiterentwickelt.[1]

Safari 3

Safari 3.1 unter Windows XP

Safari 3.0 erschien am 11. Juni 2007 auf Apples Entwicklerkonferenz WWDC in einer Beta-Version und wurde erstmals auch auf Windows XP und Vista portiert. Die letzte unter Windows 2000 lauffähige Version ist 3.0.3, mit deaktivierter Java-Script-Funktion ist Version 3.2.3 die letzte. Die Windowsversion wurde laut dem Unternehmen innerhalb von 48 Stunden mehr als eine Million Mal heruntergeladen.[2] Für Windows war zunächst eine Beta-Version verfügbar, die einige Instabilitäten zeigte.[3] Die Benutzeroberfläche der Windows-Versionen lag ausschließlich in englischer Sprache vor.

Am 18. März 2008 erschien die Version 3.1 für Mac OS X und Windows. Mit dieser Version verließ die Windows-Fassung das Beta-Entwicklungsstadium, sie ist erstmals auch in deutscher Sprache erhältlich. Außerdem wurde die Unterstützung aktueller Webstandards wie CSS3 verbessert.

Neu in der am 13. November 2008 veröffentlichten Safari-Version 3.2 ist ein Phishing-Schutz und eine verbesserte Identifizierung von Online-Unternehmen.

Safari 4

Safari 4 unter Microsoft Windows XP

Am 24. Februar 2009 gab Apple eine Public Beta von Safari 4 zum Download frei. Laut Apple soll diese bis zu viermal schneller als der Vorgänger Safari 3 sein. Neuerungen sind unter anderem Cover Flow für besuchte Websites, eine sog. TopSite-Funktion, die die meistbesuchten Websites in einer grafischen Übersicht darstellt, und eine Suchfunktion, die diese Webseiten komplett durchsucht. Dank der neuen Nitro-Engine führt Safari JavaScript deutlich schneller aus. Die Public Beta erschien für Mac OS X und Windows XP/Windows Vista und bestand den Acid3-Test. Am 8. Juni 2009 erschien die finale Version von Safari 4.

Safari 5

Am 7. Juni 2010 erschien die Version 5.0 mit verbesserter HTML5-Unterstützung (u.a. mit Geolocation), erhöhter Javascript-Geschwindigkeit und einem Safari-Reader zur verbesserten Darstellung von Artikeln, bei der der Inhalt hervorgehoben und der Rest der Webseite ausgeblendet wird. Des Weiteren ist es nun möglich, Bing oder Yahoo als Standard-Suchmaschine zu wählen. Unter Windows verfügt Safari nun über Hardware-Beschleunigung.

Seit Version 5.0.1 bietet Safari – ähnlich wie Firefox, Opera oder Google Chrome – die Möglichkeit, Erweiterungen zu installieren.

Die Version 5.1 benutzt das neue WebKit2-Framework, wodurch die Darstellung der Webseiten in einen eigenen Prozess ausgelagert werden kann.[4] Dies erhöht die Stabilität des Programmes, da Programmierfehler in der Rendering-Engine nicht mehr zum Absturz des gesamten Browsers führen können. Unter Mac OS X Lion läuft der ausgelagerte Darstellungsprozess zur Verbesserung der Sicherheit in einer Sandbox.[5]

Eigenschaften

Safari unterstützt die meisten aktuellen WWW-Standards, darunter CSS 2.1, XSLT, XHTML 1.1, RSS, Atom und JavaScript. Zudem lieferte Apple am 31. Oktober 2005 als erster Hersteller einen Browser (Safari 2.0.2), der den Acid2-Test besteht. Dieser Test überprüft unter anderem die Konformität des getesteten Webbrowsers zu den Standards des World Wide Web-Konsortium (W3C).

Zum Rendern von HTML-Seiten verwendet Safari Apples WebKit, ein C++-Framework mit Objective-C-API (in der Mac-OS-X-Variante), das auf der KHTML-Bibliothek des KDE-Projekts basiert. Dazu hat Apple eine Abspaltung (engl. „fork“) davon erstellt, bei der einige Änderungen vorgenommen wurden, einerseits, um eine verbesserte Anbindung an andere Mac-OS-X-Bibliotheken zu ermöglichen, andererseits, um die Darstellung zu verbessern. In zukünftigen Versionen des WebKit werden Standards der WHAT-WG implementiert werden.

Funktionen

Wie andere moderne Browser unterstützt Safari die Navigation mit Registerkarten („Tabbed Browsing“) und verfügt über einen Pop-up-Blocker. Eine besondere Eigenschaft von Safari ist die Funktion „SnapBack“, die das Zurückkehren zur Ausgangsseite ermöglicht. Das Programm unterstützt Farbmanagement. Safari 2.0, das als Bestandteil von Mac OS X 10.4 Tiger seit dem 29. April 2005 zur Verfügung steht, enthält eine Funktion zum Surfen ohne Cache, Cookies und andere Datenspuren. Darüber hinaus kann Safari RSS-Seiten archivieren und versenden.

iOS-Funktionen

  • MDI-Oberfläche (mit gleichzeitig acht offenen Seiten).
  • Ein Bild gedrückt halten ermöglicht es, dies ins Fotoalbum zu sichern oder in die Zwischenablage zu kopieren.
  • Seiten als Lesezeichen ("Web Clips") auf dem Homescreen setzen.
  • Speziell angepasste Seiten im Vollbild öffnen.

Lizenzbedingungen

Mit der Safari-Lizenz erklärt der Benutzer seine Zustimmung, dass technische Informationen über seinen Computer, seine Systemsoftware, Programme und Peripheriegeräte gesammelt und verwendet werden dürfen, sofern diese für die Apple-Software relevant sind. Laut Apple werden diese Informationen in einer Form verwendet, die keinerlei Rückschlüsse auf die Person des Nutzers zulassen. Apple gibt an, diese Informationen regelmäßig zu sammeln, um die technische Unterstützung für das Produkt und andere Dienste zu vereinfachen sowie die Einhaltung der Bestimmungen des Lizenzvertrages zu überprüfen.

Kritik

Apple Software Update

Mit dem Erscheinen von Version 3.1 des Browsers am 18. März 2008 hatte Apple die Auslieferung unter Windows durch den Apple-eigenen, automatischen Aktualisierungsdienst Apple Software Update eingeschaltet, auch wenn Safari selbst nicht auf dem Rechner installiert war. Der Dienst überprüft in regelmäßigen Abständen, ob für auf dem Rechner installierte von Apple stammende Software wie beispielsweise iTunes sicherheitskritische Aktualisierungen verfügbar sind, und bietet diese zum Herunterladen und zur Installation an. Apple bot Safari nicht nur als auswählbare Option an, sondern aktivierte standardmäßig die Auswahlbox für die Installation des Safari-Browsers, auch hier ungeachtet dessen, ob eine Safari-Installation vorhanden war oder nicht. Dieses Verhalten veranlasste den Chef der Mozilla Corporation John Lilly als Konkurrenten auf dem Browsermarkt zu scharfer Kritik in seinem Blog.[6][7] Nutzer von Apple-Software bekämen bei Unachtsamkeit während der Benutzung des Autoupdate-Dienstes nicht nur die Aktualisierungen der bereits vorhandenen Apple-Software, sondern es würden neue, bisher nicht benutzte und ungewollte Software-Produkte „untergejubelt“, möglicherweise ohne dass der Benutzer dem bewusst zustimmte.

In neuen Versionen des Apple Software Update wird Safari weiterhin auch dann zur Installation angeboten, wenn es noch nicht installiert ist. Das Programm wird dabei in einem abgetrennten Bereich Neue Software angezeigt. Zunächst war die Option zur Installation standardmäßig aktiviert.[8]

Lizenz-Paradoxon

Der Inhalt des originalen englischsprachigen Endbenutzer-Lizenzvertrags (EULA) von Safari 3.1 (März 2008) für Windows war einige Monate verwirrend:[9][10]

This License allows you to install and use one copy of the Apple Software on a single Apple-labeled computer at a time.
(Diese Lizenz erlaubt Ihnen, eine Kopie dieser Apple-Software auf einem einzigen Apple-Computer zu installieren und zu benutzen.)

Da die meisten Windows-Installationen nicht auf einem Apple-Computer erfolgen, war es auch den meisten Usern nicht möglich die Software zu installieren und sich an die EULA zu halten, mit Ausnahme derjenigen, die auf ihrem Macintosh-Computer Windows installiert hatten. Kurz darauf wurde auf der Website von Apple die EULA abgeändert:[11]

This license allows you to install and use one copy of the Apple Software on each computer owned or controlled by you.[12]
(Diese Lizenz erlaubt Ihnen, eine Kopie dieser Apple Software auf jedem Computer, der Ihnen gehört bzw. von Ihnen genutzt wird, zu installieren und zu nutzen.)

Nichtsdestoweniger wurde der Lizenztext im Installationspaket nicht erneuert. Spätere Versionen des Pakets enthielten dann die richtige Version.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://lists.kde.org/?l=kfm-devel&m=104197092318639
  2. Windows-fähiger Apple-Browser eine Million Mal heruntergeladen
  3. http://www.heise.de/newsticker/meldung/91164
  4. Bestätigung auf der webkit-help-Mailingliste am 25. Juli 2011
  5. http://news.softpedia.com/news/Safari-5-1-Protects-Users-with-New-Sandbox-212723.shtml
  6. Heise Newsticker: Apple verbreitet Safari im Gepäck von iTunes-Updates, 22. März 2008
  7. John Lilli: Apple Software Update, Blogbeitrag in John’s Blog vom 21. März 2008, englisch
  8. Heise Newsticker: Windows-Safari immer noch per iTunes-Update
  9. Martin LaMonica: Safari for Windows: Only for 'Apple-labeled' computers? Im CNET-Newsblog am 27.03.2008, abgerufen am 18. Februar 2011 (englisch)
  10. Cade Metz: Apple forbids Windows users from installing Safari for Windows Auf "The Register" am 26.03.2008, abgerufen am 18. Februar 2011 (englisch)
  11. Cade Metz: Apple grants Windows PCs the right to run Safari for Windows Auf "The Register" am 27.03.2008, abgerufen am 18. Februar 2011 (englisch)
  12. EULA von Safari für Windows, abgerufen am 18. Februar 2011 (englisch)

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