BASUM

BASUM
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Bassum
Bassum
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bassum hervorgehoben
52.8494444444448.726666666666742Koordinaten: 52° 51′ N, 8° 44′ O
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Diepholz
Höhe: 42 m ü. NN
Fläche: 169 km²
Einwohner: 16.176 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 96 Einwohner je km²
Postleitzahl: 27211
Vorwahlen: 0 42 41, 0 42 48 (Neubruchhausen), 04249 (Nordwohlde)
Kfz-Kennzeichen: DH
Gemeindeschlüssel: 03 2 51 007
Stadtgliederung: 16 Ortschaften
Adresse der Stadtverwaltung: Alte Poststraße 10
27211 Bassum
Webpräsenz:
Bürgermeister: Wilhelm Bäker

Bassum (Plattdeutsch: Bassen) ist eine deutsche Stadt im Landkreis Diepholz in Niedersachsen. Sie hat rund 16.200 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lage

Bassum liegt im Südosten vom Naturpark Wildeshauser Geest etwa 25 km südlich von Bremen und wird vom Klosterbach durchflossen. Nordwohlde liegt am Hombach; Neubruchhausen, der östlichste Ortsteil, befindet sich am Oberlauf der Hache.

Stadtgliederung

Die Stadt besteht aus den folgenden Ortschaften

Geschichte

  • Um das Jahr 860 gründete der Heilige Ansgar, Erzbischof von Bremen, das Kloster Birxinon (Bassum).
  • Die Stadtrechte bekam der Flecken Bassum am 16. November 1929 vom preußischen Staatsministerium verliehen.
  • Durch die Gemeindegebietsreform von 1974 wurden die bis dahin selbständigen Umlandgemeinden zu Ortschaften der Einheitsgemeinde Stadt Bassum.

Politik

Stadtrat

CDU und SPD haben sich zu einer Ratsgruppe zusammengeschlossen. Ratsvorsitzender ist Hermann Schorling, Bassum-Wichenhausen.

Bürgermeister

Der amtierende Bürgermeister ist Wilhelm Bäker. Stellvertretende Bürgermeister sind Helmut Zurmühlen und Luzia Moldenhauer.

Wappen

Ihr Wappen erhielt die Stadt Bassum am 24. November 1927 mit der Verleihung der Stadtrechte, nachdem am 24. März 1927 der Magistrat die Einführung eines Wappens und der Stadtfarben beschlossen hatte. Es zeigt ein zweigeteiltes Schild, in dessen oberer Hälfte drei grüne, nach oben zeigende, Lindenblätter an einem Ast auf weißem Grund zu sehen sind. (Durch die zahlreichen Linden, die die Straßen der Stadt säumen, kam die Stadt Bassum zu dem Titel „Lindenstadt“. Die Lindenblätter des Wappens symbolisieren den Zusammenschluss der drei Flecken Bassum, Loge und Freudenberg im Jahre 1896). In der unteren Hälfte des Wappens zeigen sich zwei nach außen weisende Bärenklauen auf gelbem Grund. Die Bärenklauen sind das Zeichen der Grafen von Hoya und im Bassumer Wappen zu finden, da das Gebiet um Bassum bis 1582 zur Grafschaft Hoya gehörte. Auf dem kompletten Wappen findet sich zusätzlich eine Mauerkrone als Symbol für die Freudenburg. Das Schild wird von zwei silbernen Pferden eingerahmt, die das Symbol des Landes Niedersachsen sind. Die Stadtfarben (Grün-Weiß-Gelb) ergeben sich aus den Farben des Schildes: grün die Lindenblätter, weiß der Hintergrund der oberen Schildhälfte und gelb der Hintergrund der unteren Schildhälfte.

Städtepartnerschaften

Die Stadt Bassum unterhält rege Partnerschaft zur französischen Stadt Fresnay-sur-Sarthe und seit 1970 zur ostpreußischen Stadt Tapiau.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Stift Bassum

Das Stift Bassum ist das älteste der niedersächsischen Stifte. Im Jahre 858 gab die Edeldame Luitgart ihr väterliches Erbe und gründete das Stift, damit die adligen Familien des Landes die Möglichkeit hatten, ihren Töchtern eine christliche Erziehung zu geben. Geweiht wurde das Stift vom heiligen Ansgar Erzbischof von Hamburg und Bremen (831-865). Das Stift ist die Keimzelle der Stadt Bassum, die damals Birsina hieß. Die Abtei wurde 1754 in Fachwerk erbaut. Sie beherbergt eine Vielzahl kunsthistorisch bedeutender Schätze und ist daher ein beliebtes Ausflugsziel (Führungen nach Vereinbarung).

Stiftskirche Bassum

Die gotische Backsteinkirche aus der Mitte des 13. Jahrhunderts stellt ein kunsthistorisch sehr bedeutsames Bauwerk in der Region dar. Neben dem berühmten Bassumer-Säulenbündel findet sich im Inneren eine Anzahl Äbtissinnen-Epitaphe, so wie der im Jahre 2005 im historistischen Stil der Hannoverschen Schule des 19. Jahrhunderts restaurierte Chorraum, mit dem einzigartigen Gipsintarsien-Fussboden. Im südlichen Querschiff steht das Grabmal der 1585 verstorbenen Äbtissin Anna Gräfin von Hoya. In einer Nische an der Westwand des südlichen Querschiffes befindet sich eine Statue des Hl. Viktor aus dem 19. Jahrhundert, einem der beiden Namenspatronen der Kirche. Vom Hl. Mauritius ist in der Kirche kein Bildnis vorhanden.

Freudenburg

Hauptartikel: Siehe Burg Freudenberg (Bassum)

Neubruchhausen

Hauptartikel: Siehe Neubruchhausen.

Jüdischer Friedhof

Der Jüdische Friedhof in Bassum ist ein Kulturdenkmal. Er ist einer von acht gut erhaltenen jüdischen Friedhöfen im Landkreis Diepholz. Auf dem Friedhof östlich der B 61 nach Sulingen befinden sich 28 Grabsteine aus den Jahren 1852 bis 1942 für jüdische Verstorbene.

Parks

Die Freudenburg mit dem Klosterbach, der dort herum fließt, ist umgeben von einem schönen Park zum Erholen und für Open-Air-Konzerte. In der Freudenburg selbst finden Fortbildungsveranstaltungen, vor allem durch die hiesige Kreisvolkshochschule (KVHS), statt.

Tierpark Petermoor

Der Tierpark beherbergt auf einer Fläche von 3 ha ca. 500 Tiere. Bei den ca. 80 Tierarten handelt es sich sowohl um einheimische als auch um exotische Arten.

Das Zentrum des Tierparks bildet ein großer See mit zahlreichen Wasservögeln. Im begehbaren Streichelzoo findet der Besucher Hängebauchschweine und Ziegen. Zu den neuesten Erweiterungen zählen das Affenhaus, das Lamahaus, sowie das Papageienhaus.

Träger des Parks ist die Stadt Bassum. Der 1967 gegründete Tierparkverein mit über 200 Mitgliedern tritt als ideeller und finanzieller Förderer auf. Der Tierpark ist tagsüber frei zugänglich und der Eintritt kostenlos.

Kunst im öffentlichen Raum

Im Bassumer Stadtbild verstreut, manchmal etwas versteckt, finden sich einige sehr unterschiedliche Skulpturen und Objekte von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region und aus dem überregionalen Bereich. Diese Kunst-Objekte sind aus den verschiedensten Materialien gestaltet – aus Bronze, Stahl, Stein, Keramik und aus Holz:

  • im Park der Freudenburg die Bronze-Skulptur Der Wächter (2003) von Andreas Frömberg, Tronco Celeste (Buche, 2001) von Miguel Ausili, Liebespaar (Buche, 2001) von Igors Dobicins und Spitzentanz (Buche, 2001) von Louis Niebuhr
  • vor der Kreissparkasse die Bronze-Skulptur Bürgermeister Lienhop und sein Hund (1997) von Andreas Frömberg
  • vor der Volksbank (= Gebäude des ehemaligen Amtsgerichts) Veränderung I und II (Stein, Keramik, Ziegel; 2001) von Heidrun Kohnert
  • vor dem Kreiskrankenhaus ein Brunnen aus Edelstahl (1981) von Herbert Bodzin

Naturdenkmäler

  • Im Bassumer Waldgebiet „Hülsenberg“ (bei Nordwohlde) blüht alljährlich in größerer Anzahl von Mitte Juli bis Mitte August die wildwachsende Orchidee Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine).
  • Im Bassumer Stadtgebiet gibt es drei ausgewiesene Naturschutzgebiete (NSG):
    • NSG Garbeeke (südwestlich des Bassumer Stadtkerns an der B 51; 60,0 ha)
    • NSG Freidorfer Hachetal (südlich von Neubruchhausen; 78,0 ha)
    • NSG Schlattbeeke (zwischen Apelstedt und Wedehorn; 45,0 ha)

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Wirtschaftsförderungsgesellschaft

Die Stadt Bassum hat eine Wirtschaftsfördergesellschaft. Der Geschäftsführer ist Wilhelm Bäker. Das bisher einzige Projekt dieser Gesellschaft ist der Bau und der Betrieb einer Photovoltaikanlage auf dem Rathausdach.

Bildung

In Bassum gibt es folgende Schulen:

  • zwei Grundschulen,
  • eine Realschule und
  • eine Hauptschule.

Ebenfalls in Bassum ansässig:

  • Lukas Schule und die
  • PrinzHöfte-Schule.

Soziale Einrichtungen

Bassum ist Krankenhausstandort. Die Klinik gehört zum St. Ansgar Klinikverbund.

Katastrophenschutz

Feuerwehr

Technisches Hilfswerk

Deutsches Rotes Kreuz

Deutsche Lebens Rettungs Gesellschaft

Friedhof Bassum

An der Eschenhauser Straße wurde bereits um 1850 der älteste Teil des Friedhofs eröffnet. Ihre letzte Ruhestätte fanden hier zunächst nur die Äbtissinnen und Stiftsdamen. In diesem Bereich gab es bis 1967 auch eine Gruft. Da sie aber immer wieder von Einbrechern heimgesucht wurde, schüttete man sie zu. In früheren Zeiten wurden unweit der Äbtissinnengräber auch die Bassumer Pastoren, Lehrer und ein Propst beigesetzt. Jede Bassumer Ortschaft hatte in früheren Zeiten auf dem alten Teil des Friedhofs ihren eigenen Bereich (Bassumer Kirchspiel).

Heute besitzt der Friedhof ungefähr 3.500 Grabstellen und erstreckt sich über eine Fläche von rund 5,2 Hektar. Die Trauerfeiern wurden bis 1971 in einer Fachwerkkapelle abgehalten; durch ein Feuer wurde diese jedoch komplett vernichtet.

Die heutige Kapelle wurde bereits 1972 gebaut. Sie bietet für 180 Trauergäste Sitzplätze. 2003 renovierte die Kirchengemeinde den Anbau der Kapelle. Er verfügt über ein sonnendurchflutetes Atrium, einen Versammlungsraum für Angehörige, Sozialräume für die Mitarbeiter, Toiletten und drei moderne Aufbahrungsräume.

Beim Bassumer Friedhof sind die Hauptwege von Linden gesäumt. Sie ergeben aus der Luft betrachtet die Form eines Kreuzes.

Auf dem Gelände befinden sich zwei Soldatengräberfelder. 26 Soldaten, die in den letzten Kriegsjahren durch Tiefflieger in Bassum getötet wurden, sind auf dem einen Feld beigesetzt. 29 Kriegsgefangene aus Russland, Rumänien, Ungarn, Belgien und Spanien sind auf dem anderen Feld beigesetzt. Im Mai und Juni 1945 starben sie alle in Gefangenschaft.

In der Nähe der Kindergräber, die übrigens schon 1915 auf dem Friedhof angelegt wurden, befindet sich eine Besonderheit. Es gibt hier das Gräberfeld der „Sternenkinder“. Im Rahmen einer Trauerfeier wird hier mehrmals im Jahr eine Urne von totgeborenen Kindern aus dem Klinikverbund St. Ansgar (Bassum, Diepholz, Sulingen) beigesetzt.

Gemeinschaftsgräberfelder für Särge und Urnen befinden sich auf dem neuen Teil des Friedhofs an der Bahnlinie. Hier entsteht außerdem ein Wahlurnengräberfeld; es wird später einmal die Form einer Raute haben.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Literatur

  • Bassum. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen Niedersachsen. München / Berlin 1992, S. 197-199
  • Jens Mastnak: Beiträge zur Bassumer Geschichte. [Veröffentlichungen des Stadtarchivs Bassum, Band 1], Diepholz/Bassum 2000, 129 Seiten mit 36 Abb. (Fotos, Faks. und Zeichnungen)
  • Klaus Mencke: Bassum im Bild 1893–1973. [Veröffentlichungen des Stadtarchivs Bassum, Band 3], Erfurt 2002, 128 Seiten mit ca. 240 Abb. (ca. 240 Fotos und 1 Kartenskizze)
  • [AutorInnenkollektiv = Helmuth Meyer, Heinrich Peters, Ilse Mindermann-Wawrzinek, Ursula Rohlfs, Johannes Meyer, Heinz Rohlfs]: Kirchspiel Nordwohlde. (Hrsg.: Arbeitsgemeinschaft „Chronik Kirchspiel Nordwohlde“), Syke 1999, 352 Seiten mit zahlr. Abb. (Fotos, Kartenskizzen, Zeichnungen und Faks.)
  • Harald Focke, Helmut Behrens u. Walter Brackland: Mit Wasser und Wind. Alte Mühlen in Bassum und Umgebung. Bassum 1997
  • Heinz-Hermann Böttcher: Der Jüdische Friedhof in Bassum - Dokumentation. (Typoskriptdruck im Eigenverlag), Syke 2003, 116 Seiten mit zahlr. Abbildungen (92 Fotos, 3 Kartenausschnitte, 1 Lageplan, zahlr. Faks.); darin: fotografische Erfassung aller 37 Grabsteine, Erfassung der Grabstein-Inschriften in deutscher Sprache
  • Marlis Buchholz, Miriam Lappin u. Almuth Lessing: Bassum. In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen., Band 1 und 2 (1668 S.), Göttingen 2005, Seite 179-183
  • Bernd Ulrich Hucker: Stift Bassum. Eine 1100jährige Frauengemeinschaft in der Geschichte. Edition Temmen, Bremen; 326 S. m. Abb.; ISBN 3-86108-276-4

BASUM

An der Intersection BASUM (liegt im Luftraum über Bassum) beginnen die Anflüge auf den Flughafen Bremen und den Flughafen Hamburg. Bei schönem Wetter kann man die sich kreuzenden Kondensstreifen der Flugzeuge sehen.

Weblinks


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