Salux

Salux
Salouf
Wappen von Salouf
Basisdaten
Kanton: Graubünden
Bezirk: Albula
BFS-Nr.: 3538Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 7462
Koordinaten: (762987 / 165033)46.6166599.5666621258Koordinaten: 46° 37′ 0″ N, 9° 34′ 0″ O; CH1903: (762987 / 165033)
Höhe: 1'258 m ü. M.
Fläche: 31.49 km²
Einwohner: 209
(31. Dezember 2007)[1]
Salouf mit dem Piz Toissa
Salouf mit dem Piz Toissa
Karte
Karte von Salouf

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Wartung/Pixel

Salouf (deutsch und bis 1943 offiziell Salux) ist eine politische Gemeinde im Kreis Surses im Bezirk Albula des Kantons Graubünden in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Beschreibung: In Schwarz eine silberne (weisse) Lilie begleitet von drei sechsstrahligen silbernen Sternen. Das Hauptmotiv des Wappens, die Lilie, ist das Wappen des aus Salouf stammenden Benedikt Fontana. Zur Unterscheidung von seinem Wappen wurden die Sterne beigefügt.

Geographie

Die Gemeinde liegt auf einer Terrasse am Ostabhang des Piz Toissa (2657 m) links über dem Talgrund der Julia. Nebst dem Dorf gehören auch die Weiler Pulens (1386 m) und Del (1373 m) zur Kommune. Vom gesamten Gemeindegebiet von über 31 km² sind immerhin 1336 ha landwirtschaftlich nutzbar. Von diesem Areal werden allerdings 1112 ha nur als Maiensässen genutzt. Weitere 885 ha sind von Wald und Gehölz bedeckt und 883 ha unproduktive Fläche (meist Gebirge im Westteil der Gemeinde). Der Rest von 37 ha ist Siedlungsfläche.

Bevölkerung

Sprachen

Die Sprache der Bevölkerung ist Surmeirisch , eine regionale Mundart des Rätoromanischen . Bis um 1980 war die Einwohnerschaft grossmehrheitlich romanischssprachig. 1880 waren es 99,1 %, 1910 91,43 % und 1980 88,54 %. Seither verliert die Sprache an Boden. Allerdings längst nicht so stark wie in vielen Gemeinden der Region. Die Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten zeigt untenstehende Tabelle:

Sprachen in Salouf
Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil
Deutsch 13 8,28 % 24 12,97 % 40 19,51 %
Rätoromanisch 139 88,54 % 152 82,16 % 159 77,56 %
Italienisch 4 2,55 % 4 2,16 % 2 0,98 %
Einwohner 157 100 % 185 100 % 205 100 %

Alleinige Behördensprache ist Rätoromanisch, welches von 86,3 % der Einwohnerschaft verstanden wird.

Herkunft und Nationalität

Von den Ende 2005 213 Bewohnern waren 208 (= 97,65 %) Schweizer Staatsangehörige.

Politik

Gemeinderat

Derzeitiger Gemeindepräsident ist Giatgen-Peder Fontana.

Gemeindekanzlistin ist Sandra Guetg.

Sehenswürdigkeiten

Das Dorf Salouf ist geprägt von teils wohnturmartigen Valserhäusern aus dem 13. Jahrhundert und in Sachen Stil und Dimensionen beeindruckenden Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Bedeutung der Viehzucht ist anhand der vielen über das Dorf verteilten Holz-Ställe ersichtlich. Einzelne Wohnhäuser weisen sorgfältig restaurierte Hausfassaden und Sgraffiti auf. Mitten im Dorf versteckt sich auch das ehemalige Kapuziner Hospiz (erbaut 1750); der Orden besass in Salouf grossen Einfluss. Das Geburtshaus des Bündner Freiheitshelden Benedikt Fontana, ein stattliches Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, liegt in einer Häuserpartie am Dorfausgang zu Savognin. Sehenswert ist auch das liebevoll restaurierte Backhaus aus dem späten 18. Jahrhundert. Salouf diente ursprünglich wohl als Festungsanlage, rückendeckend zur Talsperre der Burg Riom. Noch heute entdeckt man in den zur Talseite zugekehrten Hausmauern Schiessscharten.

Auf Gemeindegebiet von Salouf liegt Ziteil, das als höchstgelegener Wallfahrtsort Europas gilt. Die Wallfahrtskirche mit Pilgerhaus liegt auf einer Höhe von 2433 m. Der Legende nach gab es im Sommer 1580 zwei Maria-Erscheinungen. Wahrscheinlich schon kurz nach der zweiten Erscheinung wurde in Ziteil eine bescheidene Kapelle gebaut. Das heutige Gotteshaus stammt aus dem Jahr 1848, wurde jedoch im Jahr 1957 vergrössert und 1977 erneut aufgestockt und ist somit in seinem Ursprung weitgehend nicht mehr erhalten.

Faszinierend an Ziteil ist auch seine Lage mit der herrlichen Aussicht auf die Oberhalbsteiner Alpen (Bergüner Stöcke, Err- und Forbeschgruppe) sowie den Piz Bernina, der mit 4049 m. höchste Berg der Ostalpen. Der Wallfahrtsort ist offen an allen Sonntagen im Juli, August und September sowie am 15. August und am 8. September. Die meisten Pilger kommen am Vorabend. Um 22 Uhr ist Abendandacht und dann ist Nachtruhe bis um 6 Uhr. Der Hauptgottesdienst ist am Morgen um 8 Uhr. Das Essen muss man selber mitbringen. Im Pilgerhaus werden jedoch Kaffee, Tee und Suppe serviert. Der leichteste Aufstieg von Salouf über die Alp Munter dauert zwischen dreieinhalb bis vier Stunden. Wer weniger gut zu Fuss ist, kann auch direkt von Munter aus gehen. In diesem Fall beträgt der Aufstieg eineinhalb Stunden. Weitere Auskunft erteilt das Pfarramt in Salouf.

Die Kirche St. Georg steht am nördlichen Ende von Salouf. Das stattliche Gotteshaus wird von einem mächtigen Campanile beherrscht, der in seinen unteren Partien noch in die romanische Zeit zurückgeht. Vom romanischen Bau, der um 1290 erstmals erwähnt wird, sind noch der Turm und die Umfassungsmauern des Kirchenschiffes erhalten. 1498 wurde der Neubau des Chores vollendet, 1501 erfolgten der Aufbau des Glockengeschosses und die Einwölbung des Schiffes. Der Hochaltar aus der Zeit um 1515 stammt aus der Werkstatt des Jörg Syrlin (1455-1521). 1880 wurde das Schiff um ein Joch verlängert. 1968 wurden durch den Restaurator Erhard Ressel aus Fischingen alte Fragmente einer gotischen Bemalung freigelegt. Die Bildfolge ist wohl gegen Ende des 14. Jahrhunderts entstanden. Die Kirche ist sonntags offen. An anderen Wochentagen kann im Pfarrhaus der Schlüssel bezogen werden.

Die heute noch erhaltene Mühle Vigl Muleg von 1877 im Weiler Mulegn gilt als eine der am längsten mit Wasserkraft betriebenen Kornmühlen der Schweiz und war bis Mitte der 90er-Jahre in Betrieb.

In einer Schlucht unterhalb von Salouf, an der Mündung des Bergbaches Balandegn in die Julia, liegt die alte Eisenschmelze Flecs (Ferreia Istorica) aus dem Jahre 1812 auf gut 1100 m. Die Eisenschmelze wurde 1981 restauriert. Der Abstieg vom Dorf dauert zu Fuss circa eine halbe Stunde. In der gesamten Talschaft verstreut wurde Erz schon zwischen 1800 und 1300 vor Christus abgebaut, was mutmasslich Grund für die ersten Siedlungen im Tal war. In der Bronze- und Eisenzeit wurden auf der Suche nach kostbarem Erz eifrig Kerben in die Berge gehauen. Neben Eisenerzen fand man auch Kupfer- und Manganerze. Stillgelegte oder eingestürzte Stollen, Abbruchfelder, aber auch Ruinen von alten Eisenschmelzen und Baracken sind Zeugen einstiger Betriebsamkeit. Die Eisenschmelze Flecs gibt einen Einblick in vergangene Zeiten.

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

Literatur

  • Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich, 2003. ISBN 3-7253-0741-5
  • Eckert, Gerhard: Die Schweiz. Köln [1978] 4. Auflage 1983. (DuMont Kunst-Reiseführer), S. 217

Weblinks


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