Salzgitter Gruppe

Salzgitter Gruppe
Salzgitter AG
Logo
Unternehmensform Aktiengesellschaft
ISIN DE0006202005
Gründung 1858
Unternehmenssitz Salzgitter
Unternehmensleitung
Mitarbeiter 23.107 (31. Dez. 2007)
Umsatz 10,2 Mrd. EUR (2007) [1]
Branche Stahlindustrie
Produkte

Flachstahl, Profilstahl, Röhren

Website

www.salzgitter-ag.de

Das Stahlwerk der Salzgitter AG in Salzgitter

Die Salzgitter AG ist ein deutscher Stahlkonzern mit Sitz in Salzgitter. Die Salzgitter-Gruppe besteht aus mehr als 100 Einzelunternehmen, darunter die Salzgitter Flachstahl-, die Ilsenburger Grobblech-, die Peiner Träger GmbH sowie die Mannesmannröhren-Werke. Im Jahre 2007 erzielte die Gruppe einen Umsatz von 10,2 Milliarden Euro. Die Salzgitter-Gruppe ist im DAX notiert und beschäftigt weltweit rund 25.000 Mitarbeiter. Die Salzgitter-Gruppe ist in den Bereichen Flach- und Profilstahl der fünftgrößte europäische Hersteller und nimmt eine weltweite Spitzenposition im Röhren-Bereich ein.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die heutige Salzgitter AG führt ihre Geschichte auf die Ilseder Hütte bei Peine zurück. Die am 6. September 1858 gegründete AG ist eine der ältesten deutschen Aktiengesellschaften. Ein großer Teil der heutigen Aktivitäten am namensgebenden Standort Salzgitter entstanden durch die Reichswerke Hermann Göring in der Zeit des Nationalsozialismus. Nach dem zweiten Weltkrieg gingen die Reichswerke in der staatlichen Salzgitter AG auf. Dieser Konzern umfasste neben der Stahlproduktion noch weitere Aktivitäten, vor allem in den Bereichen Bergbau, Schiffbau, Anlagenbau und Baustoffe.

In der Nachkriegszeit wurde der zentrale Standort der Salzgitter AG, die Stadt Salzgitter, zu einem „Paradies für Sozialdemokraten“.[2] In der noch jungen Bundesrepublik befanden sich dort neben der Salzgitter AG Firmen wie VW, MAN, Bosch und der Bahnhersteller Alstom.[2]

1962 beschäftigte der staatliche Salzgitter-Konzern 81.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 2,3 Milliarden DM.

Am 19. September 1966 veröffentlichte die Wochenzeitung Der Spiegel einen Hinweis, dass Georg Leibbrandt, einstiger Teilnehmer an der Wannsee-Konferenz, Leiter des Bonner Büros der bundeseigenen Salzgitter AG sei.[3] 1970 wurden die Stahlwerke der staatlichen Salzgitter AG mit Nachfolgeunternehmen der Ilseder Hütte zur Stahlwerke Peine-Salzgitter AG zusammengefasst. 1995 wurde der Standort Ilsede aufgegeben.

Zum 1. Oktober 1989 wurde die die bis dahin bundeseigene Salzgitter AG, die neben der Stahlproduktion noch weitere Aktivitäten umfasste, an die Preussag AG verkauft. Der Stahlbereich wurde in Preussag Stahl AG umbenannt, nicht zum Kernbereich zählende Unternehmen wurden von der Preussag AG in den Folgejahren verkauft. Bis 1998 war die Preussag Stahl AG Teil der Preussag. Im Frühjahr 1998 wurde der Konzern von der niedersächsischen Landesregierung und der Norddeutschen Landesbank (NORD/LB) übergangsweise übernommen.

Am 2. Juni 1998 wurden 60,2 Prozent der Aktien des in Salzgitter AG umbenannten Stahl-Unternehmens an die Börse gebracht. Zuvor waren nur 0,232 Prozent der Aktien im öffentlichen Handel befindlich gewesen. Derzeit sind 65 Prozent der Aktien im Streubesitz. Mit dem Privatisierungserlös der Salzgitter AG in Höhe von rund 1,3 Milliarden € als Stiftungskapital der DBU Stiftung gehört diese zu den größten Stiftungen in Europa.

Im Frühjahr 1999 verhandelte die Salzgitter AG mit der luxemburgischen Arbed-Gruppe über einen Zusammenschluss.[4]

Im Oktober 1999 erwog ein Vorstandsmitglied der Salzgitter AG, Günter Geisler, eine Beteiligung am Entschädigungsfonds für ehemalige NS-Zwangsarbeiter. Er sagte: „Wenn sich alle betroffenen Firmen beteiligen, dann wird es auch tragbar.“[5]

Nachdem Mannesmann im Jahr 2000 von Vodafone übernommen worden war, erwarb die Salzgitter-Gruppe die Mannesmannröhren-Werke AG, einen weltweit führenden Anbieter von nahtlosen und geschweißten Stahlrohren, für den symbolischen Preis von einem Euro.

Im Juni 2006 wurde das zum Arcelor-Konzern gehörige Stahlservice-Center Flachform Stahl GmbH, Schwerte durch das Salzgitter-Unternehmen Stahl-Service-Center (SSC) Hövelmann & Lueg GmbH übernommen. Mit diesem Schritt wurden die Stahlhandelsaktivitäten der Salzgitter Mannesmann Handel GmbH, dem weltweit agierenden Vertriebsnetz des Salzgitter Konzerns im Inland ausgebaut. Am 8. August 2006 wurde die Minderheitsbeteiligung an dem französischen Rohrhersteller Vallourec über die Börse verkauft und dabei ein Gewinn von mehr als 900 Mio. Euro erzielt.

Mit der am 8. März 2007 angekündigten Übernahme eines 78%-Anteils an den Klöckner-Werken beabsichtigt der Konzern seine Abhängigkeit von der stark zyklischen Stahlbranche zu reduzieren und sich durch eine Ergänzung mit neuen Aktivitäten noch breiter aufzustellen.[6]

Am 22. Dezember 2008 ist die Salzgitter AG für die Continental AG in den DAX aufgestiegen.[7]

Aktionäre

Im Oktober 2008 setzten sich die Aktionäre und deren Anteile folgendermaßen zusammen:[8]

Beteiligungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.salzgitter-ag.de/de/Konzern/Konzernzahlen/
  2. a b Der Spiegel vom 22. Oktober 2007, Heft 43, S. 24. Online verfügbar: Spiegel-Archiv
  3. Der Spiegel vom 19. September 1966, Heft 39, S. 62. Online verfügbar: Spiegel-Archiv
  4. Manager-Magazin vom 12. Februar 1999. Online verfügbar: MM-Archiv
  5. Spiegel Online vom 13. Oktober 1999, Archiv. (Abgerufen am 19. November 2008.)
  6. Salzgitter übernimmt 78% der Klöckner-Werke Aktien und erhöht Beteiligung auf 83% 5.7.2007
  7. Handelsblatt vom 3. Dezember 2008. Archiv (Abgerufen am 4. Dezember 2008.)
  8. http://www.sueddeutsche.de/app/finanzen/wgzw/?Firma=47992 (Abgerufen am 19. November 2008.)
  9. Wir über uns. RSE AG. Abgerufen am 16. März 2009.

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