Sankt Goar

Sankt Goar
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Sankt Goar
Sankt Goar
Deutschlandkarte, Position der Stadt Sankt Goar hervorgehoben
50.157.716666666666774
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Hunsrück-Kreis
Verbandsgemeinde: Sankt Goar-Oberwesel
Höhe: 74 m ü. NN
Fläche: 22,93 km²
Einwohner:

2.756 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 120 Einwohner je km²
Postleitzahl: 56329
Vorwahl: 06741
Kfz-Kennzeichen: SIM (früher: GOA)
Gemeindeschlüssel: 07 1 40 133
Stadtgliederung: 4 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Heerstraße 130
56329 Sankt Goar
Webpräsenz: Verbandsgemeinde Sankt Goar-Oberwesel
Stadtbürgermeister: Walter Mallmann (CDU)
Lage der Stadt Sankt Goar im Rhein-Hunsrück-Kreis
Boppard Badenhard Beulich Bickenbach (Hunsrück) Birkheim Dörth Emmelshausen Gondershausen Halsenbach Hausbay Hungenroth Karbach (Hunsrück) Kratzenburg Leiningen (Hunsrück) Lingerhahn Maisborn Mermuth Morshausen Mühlpfad Ney (Hunsrück) Niedert Norath Pfalzfeld Schwall (Rhein-Hunsrück-Kreis) Thörlingen Utzenhain Alterkülz Bell (Hunsrück) Beltheim Braunshorn Buch (Hunsrück) Dommershausen Gödenroth Hasselbach (Hunsrück) Hollnich Kastellaun Korweiler Mastershausen Michelbach (Hunsrück) Roth (Rhein-Hunsrück-Kreis) Spesenroth Uhler Bärenbach (Hunsrück) Belg Büchenbeuren Dickenschied Dill (Gemeinde) Dillendorf Gehlweiler Gemünden (Hunsrück) Hahn (Hunsrück) Hecken (Hunsrück) Heinzenbach Henau (Hunsrück) Hirschfeld (Hunsrück) Kappel (Hunsrück) Kirchberg (Hunsrück) Kludenbach Laufersweiler Lautzenhausen Lindenschied Maitzborn Metzenhausen Nieder Kostenz Niedersohren Niederweiler (Hunsrück) Ober Kostenz Raversbeuren Reckershausen Rödelhausen Rödern (Hunsrück) Rohrbach (Hunsrück) Schlierschied Schwarzen Sohren Sohrschied Todenroth Unzenberg Wahlenau Womrath Woppenroth Würrich Argenthal Benzweiler Dichtelbach Ellern (Hunsrück) Erbach (Hunsrück) Kisselbach Liebshausen Mörschbach Riesweiler Rheinböllen Schnorbach Steinbach (Hunsrück) Damscheid Laudert Niederburg Oberwesel Perscheid Sankt Goar Urbar (Rhein-Hunsrück-Kreis) Wiebelsheim Bubach Riegenroth Laubach (Hunsrück) Horn (Hunsrück) Klosterkumbd Budenbach Bergenhausen Rayerschied Wahlbach (Hunsrück) Altweidelbach Pleizenhausen Mutterschied Niederkumbd Simmern/Hunsrück Neuerkirch Wüschheim (Hunsrück) Reich (Hunsrück) Biebern Külz (Hunsrück) Kümbdchen Keidelheim Fronhofen Holzbach Nannhausen Tiefenbach (Hunsrück) Ohlweiler Sargenroth Schönborn (Hunsrück) Oppertshausen Belgweiler Ravengiersburg Mengerschied Hessen Landkreis Mainz-Bingen Landkreis Mainz-Bingen Landkreis Bad Kreuznach Landkreis Birkenfeld Landkreis Bernkastel-Wittlich Rhein-Lahn-Kreis Landkreis Mayen-Koblenz Landkreis Cochem-ZellKarte
Über dieses Bild

Sankt Goar ist eine Stadt am linken Ufer des Mittelrheins. Sie gehört zur Verbandsgemeinde Sankt Goar-Oberwesel im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz.

Bekannt ist Sankt Goar durch seine zentrale Lage im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal, das im Juli 2002 in die Liste der Welterbestätten aufgenommen wurde. Oberhalb der Stadt befindet sich die Ruine Burg Rheinfels, gegenüber liegt die Schwesterstadt Sankt Goarshausen mit den Burgen Katz und Maus. Der Loreleyfelsen befindet sich in unmittelbarer Nähe der Stadt flussaufwärts auf der anderen Rheinseite.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Sankt Goar aus Nordwest

Geografische Lage

Sankt Goar liegt im Mittelrheintal, dem engen Durchbruchstal des Rheins durch das Rheinische Schiefergebirge. Das linksrheinische Tal gehört zum Hunsrück, das rechtsrheinische Tal zum Taunus. Die charakteristisch enge Talform entstand erdgeschichtlich durch Tiefenerosion des Flusses in eine sich hebende Scholle.

Die nächsten größeren Städte sind Koblenz, Luftlinie etwa 24 km nördlich und Bingen am Rhein, Luftlinie etwa 25 km südöstlich. Sankt Goar ist durch die Fähre Loreley mit der direkt gegenüber liegenden Schwesterstadt Sankt Goarshausen auf der rechten Rheinseite verbunden. Der Rhein hat hier eine Breite von etwa 250 Metern.

In Sankt Goar mündet der vom Hunsrück kommende Gründelbach in den Rhein.

Stadtgliederung

Die Stadt besteht aus der am Rhein liegenden Kernstadt Sankt Goar, den Höhenstadtteilen Biebernheim und Werlau, dem nördlich am Rhein gelegenen Stadtteil Fellen und dem südlich am Rhein gelegenen Stadtteil An der Loreley.

Geschichte

St. Goar – Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian (1655)
Sankt Goar um 1860; links auf dem Foto ist oberhalb des Hafenbeckens der achtkantige ehemalige Steinkran aus dem 16. Jahrhundert zu sehen
Alliierte Truppen bei der Rheinüberquerung bei Sankt Goar unter feindlichem Feuerbeschuss
Luftbild, 1953
Sankt Goar vom Rhein
Burg Rheinfels hoch über dem Rhein
Denkmal für den Namensgeber der Stadt

Das Gebiet um die spätere Stadt Sankt Goar war bereits in römischer Zeit besiedelt. Der frühmittelalterliche Name war Wochara, benannt nach dem hier in den Rhein mündenden kurzen Bach.

Der heutige Name der Stadt geht zurück auf den „Heiligen Goar“, der sich während der Regierungszeit von Frankenkönigs Childebert I. (511-538) an der Stelle der späteren Stadt niederließ. Goar kam als junger Priester (Mönch) aus Aquitanien (Südwestfrankreich) und lebte zunächst als Einsiedler in einer Felsenhöhle am Rhein. Mit der Erlaubnis des Bischofs von Trier wirkte er als Missionar der Landbevölkerung. Bekannt wurde er wegen seiner großen Gastfreundschaft, insbesondere gegenüber den Rheinschiffern. Später errichtete er an der Stelle der heutigen Stadt ein Hospiz und eine Kapelle. Zahlreiche Legende rankten sich um seine Gestalt. Nach seinem Tod um 575 wurde das Grab Goars zur Wallfahrtsstätte und der Ort wurde nach ihm benannt. Frankenkönig Pippin der Jüngere übertrug 765 dem Abt der Benediktinerabtei Prüm das Hospiz und die Kapelle als persönliches Benefizium. Hieraus entstand das bereits Ende des 11. Jahrhunderts bezeugte Chorherrenstift Sankt Goar.[2]

Ab 1190 stand die Stadt unter militärischem Schutz und der Gerichtsbarkeit des Grafenhauses von Katzenelnbogen, den Klostervögten, die den Besitz an sich bringen. Im Jahr 1245 erbaute Graf Diether V. von Katzenelnbogen die Burg Rheinfels. Durch den Tod des letzten Grafen von Katzenelnbogen, Philipps des Älteren 1479 fiel Sankt Goar an die Landgrafschaft Hessen. Am 1. November 1527 begann der spätere Theologieprofessor Adam Krafft im Auftrag des hessischen Landgrafen Philipp des Großmütigen die Reformation einzuführen. 1567 wurde mit dem Tode Philipps I. die Landgrafschaft Hessen unter seine vier Söhne aufgeteilt. Sein jüngster Sohn, Philipp II. von Hessen-Rheinfels, erhielt die Niedergrafschaft Katzenelnbogen und damit Burg und Stadt. 1580 fielen der Pest in Sankt Goar 175 Personen zum Opfer; nur 18 Jahre später, 1598, abermals 142. 1635, mitten im Dreißigjährigen Krieg, raffte die Pest über 200 Personen hinweg. Im Jahr 1598 errichtete Franz Schmoll in St. Goar die Rheinfels-Apotheke als 3. Apotheke in Hessen neben Kassel und Marburg.

In Folge des anhaltenden Rechtsstreits zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt über die Aufteilung der Landgrafschaft Hessen ließ letztere mit Hilfe kaiserlicher Truppen Rheinfels und Sankt Goar im Sommer 1626 mehrere Wochen lang belagern, was schließlich zur Kapitulation und anschließenden Plünderung der Stadt durch spanische Truppenteile führte. Zwischen 1626 bis 1647 gehörte Sankt Goar zu Hessen-Darmstadt. 1647 eroberten die Truppen der Landgräfin Amalie Elisabeth von Hessen-Kassel Burg Rheinfels und die Stadt. Am 14. April 1648 trat Landgraf Georg II. von Hessen-Darmstadt die Niedergrafschaft Katzenelnbogen mit Sankt Goar „auf ewige Zeiten“ an Hessen-Kassel ab.

Während Hessen-Kassel reichsrechtlich die Landeshoheit behielt, fiel die Herrschaft über die Grafschaft Niederkatzenelnbogen an Landgraf Ernst, der am 30. März 1649 seinen Einzug in Sankt Goar hielt und die Linie Hessen-Rheinfels-(Rotenburg) gründete. Landgraf Ernst regierte bis zu seinem Tode 1693 auf Burg Rheinfels, seinem Residenzschloss, als religiös toleranter, geistig höchst interessierter Herrscher, der wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt Sankt Goar beitrug, die unter den Folgen des Dreißigjährigen Krieges zu leiden hatte. 1692 während des Pfälzischen Erbfolgekrieges Belagerung von Burg und Stadt durch zuletzt 28.000 Franzosen. Auch der letzte Sturmversuch wird abgeschlagen. 1711 wurde nach Erbauseinandersetzung Landgraf Wilhelm von Hessen-Wanfried die Landgrafschaft Hessen-Rheinfels zugesprochen, er nannte sich Wilhelm von Hessen-Rheinfels. Der Kaiser übertrug ihm 1718 die Burg. 1731 beerbte Christian von Hessen-Wanfried (genannt seit 1711 von Hessen-Eschwege) die Landgrafschaft Hessen-Rheinfels mit Burg. Die Burg wurde 1735 endgültig an Hessen-Kassel abgetreten. 1755 nach dem Tod von Christian 1755 fiel die Landgrafschaft an Hessen-Rotenburg. 1794 wurde die Festung kampflos an französische Revolutionstruppen übergeben und 1796/97 in großen Teilen gesprengt. Bis 1813 stand sie unter französischer Verwaltung.

1815 kam die Burg in preußischen Besitz und Sankt Goar wurde Kreisstadt. Nach dem Ersten Weltkrieg war die Stadt zeitweise wieder französisch besetzt. Auch im Zweiten Weltkrieg war Sankt Goar betroffen. Mitte März 1945 erreichten Truppenverbände der US-Armee Sankt Goar, dessen Besatzung und Verwaltung Anfang Juli an Frankreich übergeben wurde. Seit 1946 ist die Stadt Teil des neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz. Mit der Verwaltungsreform 1969 erfolgte die Auflösung des Kreises Sankt Goar und Zuordnung zum Rhein-Hunsrück-Kreis mit Sitz in Simmern. 1972 wurde die Stadt Sankt Goar in die Verbandsgemeinde Sankt Goar-Oberwesel mit Sitz in Oberwesel eingegliedert.

Eingemeindungen

Im Zuge der Verwaltungsreform bildet sich am 22. April 1972, aus dem Städten Sankt Goar und Oberwesel die neue Verbandsgemeinde Sankt Goar-Oberwesel mit dem Verwaltungssitz Oberwesel.

Am 7. Juni 1969 wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Biebernheim und Werlau eingemeindet.[3]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohnerzahlen
1613 1.134
1640 714
1794 1.992
1815 1.108
1847 1.452
1867 1.330
1885 1.453
1903 1.673
1970 3.546
1998 3.213
2001 3.147
2003 3.128
2007 2.905

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat in Sankt Goar besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.

Stimmen- und Sitzverteilung im gewählten Stadtrat (mit der Veränderung gegenüber der Kommunalwahl von 2004):[4]

Partei  Anteilige Stimmen  Veränderung  Anzahl Sitze  Veränderung
SPD 46,9 % +4,3 % 9 +1
CDU 44,9 % −7,3 % 9 −2
FDP 8,2 % +3,0 % 2 +1

Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2009 lag bei 61,0 %. Zum Vergleich – bei der vorherigen Kommunalwahl von 2004 lag die Wahlbeteiligung bei 67,5 %.

Wappen

Das Wappen zeigt im oberen Teil einen blaubewehrten roten Löwen mit goldenem Hintergrund (heraldisch Leopard). Der Löwe ist das Wappentier der Grafen von Katzenelnbogen, die seit dem 13. Jahrhundert in Sankt Goar herrschten. Die Niedergrafschaft von Katzenelnbogen hatte ihren Hauptsitz in Sankt Goar. Der Löwe der Katzenelnbogener ist ebenfalls in den Wappen von Darmstadt, Auerbach (Bensheim-Auerbach), Zwingenberg a.d.B. und Pfungstadt zu sehen.

Im unteren Teil des Wappens befinden sich goldene Lilien auf blauem Feld in einem goldenen Gitter. Die Lilien beziehen sich auf das Marienpatrozinium von Darmstadt, dem Hauptort der Obergrafschaft Katzenelnbogen.

Die Stadtfarben sind Rot und Weiß.

Städtepartnerschaften

Museen

Das deutsche Puppen- und Bärenmuseum in der Sonnengasse von Sankt Goar gibt seit 1985 einen Überblick über die Puppen, Bären und Spielzeug verschiedener Generationen. Auf einer Fläche von 600 m² werden über 3.000 verschiedene Sammlerstücke gezeigt. Weiterhin vermittelt das Museum Wissenswertes über die Puppenherstellung, Puppenschneiderei und die Arbeit in der museumseigenen Puppen- und Bärenklinik.

Das Wahrschauer- und Lotsenmuseum in Sankt Goar befindet sich in der früheren Lotsen- und Wahrschauerstation am Bankeck bei Stromkilometer 555,43. Das Museum sammelt und bewahrt umfangreiche Informationen zur Geschichte der Rheinschifffahrt. An das Museum angeschlossen ist ein Außenbereich, in dem Exponate aus der täglichen Arbeit der Rheinlotsen und Wahrschauer zu besichtigen sind. Das Museum ist während der Tourismussaison von Mai bis September geöffnet.

Im Heimatmuseum auf der Burg Rheinfels gibt es Sehenswertes aus der Geschichte der Stadt und der Burg.

Sehenswürdigkeiten

Die Burg Rheinfels liegt oberhalb von Sankt Goar und wurde 1245 von Graf Diether von Katzenelnbogen gegründet. Nach ihrem Ausbau zur Festung war sie die größte Wehranlage im Mittelrheintal und setzte Maßstäbe für den gesamten Burgenbau im Deutschen Reich. Ende des 18. Jahrhunderts zerstörten französischen Revolutionstruppen die Festung. Danach wird die Ruine als Steinbruch für andere Bauwerke benutzt. 1843 erwarb Prinz Wilhelm von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm I., die Ruine und bewahrte sie so vor weiteren Zerstörungen. Seit 1925 ist die Stadt Sankt Goar im Besitz der Burg. Heute beherbergt die Burganlage einen Hotelbetrieb und eine Gaststätte. Außerdem ist auf dem Burggelände das Heimatmuseum der Stadt untergebracht.

Die dem heiligen Goar geweihte Evangelische Stiftskirche im Zentrum von Sankt Goar ist eine Kirche mit romanischen und gotischen Merkmalen. Die dreischiffige romanische Krypta stammt aus dem Ende des 11. Jahrhunderts. Im dreischiffigen gotischen Langhaus befinden sich Wandmalereien aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts.

Die Ende des 19. Jahrhundert errichtete Katholische Pfarrkirche zum Hl. Goar ist im neugotischen Stil erbaut. Sehenswert sind die spätgotischer Grabplatte des Hl. Goar sowie ein Altarbild aus dem Jahr um 1480, das zu den wertvollsten Arbeiten mittelrheinischer Malerei gehört.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Sankt Goar

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Ostermontag: Fest der fliegenden Brücke[5]
  • 1. Wochenende im Juni: Burgmarkt und Ritterturnier auf Burg Rheinfels
  • 3. Wochenende im Juli: Schützen- und Heimatfest
  • 4. Wochenende im Juli: Traditionelles Werlauer Heimatfest im Stadtteil Werlau.
  • 1. Wochenende im August: Hansenfest
  • 3. Wochenende im August: Fest des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr St. Goar
  • 1. Wochenende im September: Traditionelle Biewerumer Quetschekerb im Stadtteil Biebernheim
  • 3. Wochenende im September: Rhein in Flammen Großfeuerwerke von Burg Katz bei Sankt Goarshausen, Burg Rheinfels bei Sankt Goar und von der Rheinmitte aus.

Wirtschaft und Infrastruktur

Hauptwirtschaftszweig der Stadt ist der Tourismus. Weitere Wirtschaftszweige sind der Weinbau und die Landwirtschaft.

Tourismus

St. Goar profitiert durch seine zentrale Lage im UNESCO Weltkulturerbe „Oberes Mittelrheintal“ und durch seine Nähe zum Loreleyfelsen stark vom Tourismus. Zahlreiche Anbieter von Unterkünften und Gastronomiebetriebe werben um ein nationales und internationales Touristenpublikum. Im Stadtteil „An der Loreley“ befindet sich ein direkt am Rhein liegender Campingplatz.

Weinbau

Die Rebflächen von St. Goar liegen im Bereich Rheinburgengau innerhalb des Anbaugebiets Mittelrhein. Die zugehörige Großlage Burg Rheinfels umfasst vier kleinere Einzellagen um St. Goar. Die Einzellagen Rosenberg, Frohwingert und Ameisenberg liegen an den Steilhängen des Gründelbachtals während die Einzellage Kuhstall sich am Rheintalhang gegenüber dem Loreleyfelsen befindet. Die Weinberge sind steil terrassiert und zur Hauptsache mit Riesling bestockt.[6]

Verkehr

Straßenverkehr

Fotomontage eines Architekturstudenten, der eine Studie zur Mittelrheinbrücke bei St. Goar vorgelegt hat

Durch St. Goar (Kernstadt) und den Ortsteil Fellen verläuft die Bundesstraße 9. St. Goar ist über die L 213 an die 14 km entfernte A 61 Ludwigshafen-Mönchengladbach, Anschlussstelle 42 Emmelshausen angebunden. Seit einigen Jahren gibt es Planungen zum Bau einer Mittelrheinbrücke zwischen St. Goar und St. Goarshausen. Sie wäre das erste Brückenbauwerk über den Mittelrhein auf dem rund 100 Kilometer langen Abschnitt zwischen Koblenz und Wiesbaden.

Schienenverkehr

Der Bahnhof von Sankt Goar liegt an der linken Rheinstrecke „Frankfurt – Mainz – Bingen – Koblenz – Köln“ (DB-Kursbuch Nr. 471) und ist nicht mehr personenbesetzt. Der Fahrkartenverkauf erfolgt nur noch über SB-Automaten.

Schiffsverkehr

Sankt Goar besitzt direkt am Rhein Anlegestellen verschiedener Rheinschifffahrtslinien, unter anderem der Köln-Düsseldorfer-Rheinschifffahrt. Die Personen- und Autofähre „Loreley VI“ verbindet das linksrheinische Sankt Goar mit der rechtsrheinischen Schwesterstadt Sankt Goarshausen. Der Stadthafen „Rheinfelshafen“ von St. Goar liegt direkt unterhalb der Ruine Burg Rheinfels. Der Hafen bietet seit 1994 eine Marina für Freizeitschiffe bis zu 15 m Länge. Ein weiterer Hafen, der Yachthafen „Hunt“, befindet sich weiter nördlich im Stadtteil Fellen.

Öffentliche Einrichtungen

In Sankt Goar befinden sich ein Amtsgericht, das als Rheinschifffahrtsgericht und Moselschifffahrtsgericht tätig ist. In dieser Eigenschaft ist das Gericht direkt dem Rhein- bzw. Moselschifffahrtsobergericht Köln unterstellt. Sankt Goar ist Sitz einer Wasserschutzpolizeistation, die für den Bereich von Bacharach bis Osterspai (Stromkilometer 544–575) zuständig ist. Weiterhin gibt es eine Außenstelle des Finanzamtes Sankt Goarshausen–Sankt Goar.

Persönlichkeiten

In Sankt Goar geboren

Mit Sankt Goar verbunden

  • Landgraf Ernst von Hessen-Rheinfels-Rotenburg (1623–1693), wählte als Landgraf die Burg Rheinfels zu seiner Residenz, ließ sie zur Festung ausbauen und zog 1649 ein. Er trug wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung von St. Goar bei, das unter dem Dreißigjährigen Kriege schwer gelitten hatte.

Literatur

  • F.C. Vogel: Panorama des Rheins, Bilder des rechten und linken Rheinufers, Lithographische Anstalt F.C. Vogel, Frankfurt 1833[7][8]
  • Josef Heinzelmann: Der Weg nach Trigorium… Grenzen, Straßen und Herrschaft zwischen Untermosel und Mittelrhein im Frühmittelalter, in: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 21 (1995), S. 9–132.
  • Josef Heinzelmann: Die Landgrafen-Grablege in der Stiftskirche St. Goar, in: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, 29 (2003), S. 25–61.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Friedrich Wilhelm Bautz: GOAR, Heiliger. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 258.
  3. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 195 (PDF)
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  5. Buntes Treiben beim Fest der fliegenden Brücke, abgerufen am 10. Mai 2010
  6. Die St. Goarer Weinbergslagen
  7. Panorama des Rheins, Bilder des rechten und linken Rheinufers, St. Goar: Ansicht 1, abgerufen am 24. November 2009
  8. Panorama des Rheins, Bilder des rechten und linken Rheinufers, St. Goar: Ansicht 2, abgerufen am 24. November 2009

Weblinks

 Commons: Sankt Goar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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