Santa Maria (Schiff)

Santa Maria (Schiff)
Santa Maria
Eine Rekonstruktion der Santa Maria

Eine Rekonstruktion der Santa Maria

p1
Schiffsdaten
Schiffstyp Dreimastige Karacke oder Karavelle (ungeklärt)
Bauwerft Santander
Stapellauf um 1480
Verbleib Am 25. Dezember 1492 gestrandet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
23,6 m (Lüa)
Breite 7,92 m
Tiefgang max. 2,1 m
 
Besatzung 39 Mann
Takelung und Rigg
Anzahl Masten 3
Anzahl Segel 5
Bewaffnung
  • 4 × 9 cm Bombardellen
  • 5 cm Kolubrinen
  • tragbare Armbrüste und Büchsen

Die Santa Maria war das Flaggschiff von Christoph Kolumbus’ erster Expedition von 1492 bis 1493, auf der er einen westlichen Weg nach Indien suchte. Begleitet wurde sie von den deutlich kleineren Schiffen Niña und Pinta. Die Santa Maria fuhr unter der Flagge der Königreiche Kastilien und León, was heutzutage spanischem Territorium zuzuordnen ist.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das von Kolumbus als Nao (= altspanischer Ausdruck für Schiff) bezeichnete, robuste Schiff gehörte Juan de la Cosa und wurde für das Vorhaben an Kolumbus vermietet; Juan de la Cosa stellte sich dabei als Kapitän zur Verfügung. Statt eines Seewegs nach Indien entdeckte Kolumbus auf dieser Reise Amerika für Europa wieder. Allerdings nicht den Kontinent, sondern vermutlich die Insel Guanahani am nordöstlichen Rand der Bahamas.

Am Weihnachtstag 1492 lief die Santa Maria auf eine Untiefe vor dem heutigen Haiti auf und konnte nicht mehr gerettet werden. Das Holz wurde für den Bau der ersten spanischen Siedlung auf amerikanischem Boden, La Navidad, verwendet, in der Kolumbus etwa 30 bis 35 seiner Leute zurückließ.

Aufbau

Nachbau der Santa Maria vor Funchal

Die Experten streiten sich darüber, in welche Schiffsklasse die Santa Maria einzuordnen ist: Sie ist vom Aufbau her eine Karavelle – die Besegelung ähnelt allerdings mehr der einer Karacke, weshalb sie eher als solche gesehen wird.

Der Großmast hatte eine Höhe von 26,60 m, an dem sowohl ein mit einem roten Kreuz verziertes Haupt- und ein zusätzliches Topsegel befestigt waren. Der Fockmast war mit einem Rahsegel ausgestattet, während der Besanmast mit einem Lateinsegel versehen war. Darüber hinaus konnten an der Rahe zwei Leesegel und am Bugspriet noch die Bugsprietsegel gesetzt werden.

Kolumbus vermerkte, dass die Santa Maria, trotz ihrer Geschwindigkeit von ca. neun Knoten, sehr träge gewesen und eigentlich für solch eine Expedition nicht geeignet sei.

Neuere Forschungen stellen in Frage, dass der Name des Schiffes tatsächlich Santa Maria gewesen sei. In den erhaltenen Auszügen des Bordbuches von Kolumbus wie auch in anderen zeitgenössischen Dokumenten aus dem Umfeld der Expedition taucht dieser Name niemals auf.

Weblinks

 Commons: Santa María – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Attilio Cucari: Segelschiffe – Die Königinnen der Meere, Geschichte und Typologie, München: Bassermann Verlag, 2008, Italienische Originalausgabe:Velieri, Mondadori Electra S.p.A. 2004, Milano
  • Wolfram zu Mondfeld/Peter Holz/Johannes Soyener: Die Schiffe des Christoforo Colombo 1492. Santa María-Nina-Pinta, Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1991, ISBN 3-7822-0515-4
  • Xavier Pastor: Die Kolumbus-Schiffe, Delius Klasing, Bielefeld 1993, ISBN 3-7688-0815-7

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Santa Maria — (ital., port., katalan., rum. ua. ‚Heilige Maria‘, span. Santa María) steht für: einen häufigen Örtlichkeitsnamen, siehe Santa Maria (Ortsname) einer Maria geweihte Kirchen, siehe Länderabschnitte der Liste von Marienkirchen einer Maria geweihte… …   Deutsch Wikipedia

  • Santa Maria di Castello (Giornico) — Santa Maria di Castello Die Ruinen des Kirchenkastells von Santa Maria di Castello (auch del Castello) stehen auf einem markanten Felshügel im Westen oberhalb der Gemeinde Giornico in der Leventina im schweizerischen Kanton Tessin.… …   Deutsch Wikipedia

  • Santa Maria degli Angeli (Tessin) — Santa Maria degli Angeli Santa Maria degli Angeli ist eine Kapelle, die 1990 von Mario Botta entworfen wurde. Sie wurde zwischen 1992 und 1994 aus Beton und Porphyr gebaut und befindet sich 1567 Meter über Meer auf der Alpe Foppa auf dem Monte… …   Deutsch Wikipedia

  • Santa Maria dei Miracoli — ist eine Kirche im Stadtviertel Cannaregio in Venedig und ist wegen ihrer charakteristischen Marmorverkleidung bekannt. Geschichte Im Jahre 1408 gab Francesco Amadi ein Bild der Madonna mit dem Kind bei Nicolo di Pietro in Auftrag. Im Lauf …   Deutsch Wikipedia

  • Santa Maria della Chiappella — ist eine Kapelle auf Korsika. Sie liegt in Küstennähe auf dem Cap Corse nördlich von Macinaggio im Gemeindegebiet von Rogliano (Département Haute Corse), gegenüber den Iles Finocchiarola (Naturreservat). Die zu einem nicht genau bestimmten… …   Deutsch Wikipedia

  • Santa Maria de Porqueres — Die romanische Kirche „Santa Maria de Porqueres Santa Maria de Porqueres ist eine romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert, die in Porqueres am Westufer des Sees von Banyoles in Katalonien gelegen ist. Sie gilt vielen Kunst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Santa Maria del Castello (Mesocco) — Die katholische Kirche Santa Maria del Castello steht unterhalb des Castello di Mesocco bei Mesocco im Misox im Kanton Graubünden in der Schweiz. Castello di Mesocco und Kirche Sta. Maria del Castello Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Santa-María-Klasse — Santa María (F81) Übersicht …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Santa María la Real de Las Huelgas — Das Kloster Las Huelgas Das königliche Kloster Santa María la Real de Las Huelgas ist eine Zisterzienserinnenabtei und liegt 1,5 Kilometer westlich der Stadt Burgos an der Avenida del Monasterio de las Huelgas. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Reformierte Kirche Santa Maria Val Müstair — Aussenansicht Innenansicht Die Reformierte Kirche in Sa …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”