- Schachried
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Naturschutzgebiet Schachried Schachried, Blick nach Osten Lage: Baden-Württemberg, Deutschland Nächste Stadt: Kressbronn Fläche: 0,1075 km² Gründung: 15. Februar 2005 47.6072222222229.6380555555556Koordinaten: 47° 36′ 26″ N, 9° 38′ 17″ ODas Schachried ist ein mit der Verordnung vom 15. Februar 2005 des Regierungspräsidiums Tübingen ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG-Nummer 4.310) im Nordosten der Gemeinde Kressbronn am Bodensee und im Südwesten der zu Tettnang gehörenden Gemarkung Langnau in Baden-Württemberg in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Das rund 11 Hektar große Naturschutzgebiet Schachried gehört zum Naturraum Westallgäuer Hügelland. Es liegt nordöstlich des Kressbronner Ortsteils Riedensweiler, südlich des Schleinsees, westlich des zu Tettnang gehörenden Weilers Wettis und südwestlich des Degersees auf einer Höhe von 480 m ü. NN. Innerhalb der Flurkarten wird dieses Gebiet mit den Gewannen Schachried und Schalkriedmoos bezeichnet.
Geologie
In der Würm-Eiszeit, vor etwa 20.000 Jahren, prägte der Rhein-Vorlandgletscher die Landschaft um das Schachried. Die Drumlins stellen hier heute die typische Geländeform dar. Im Norden (Schachhalde) und Süden (Langenberg) ist das Schachried von würmzeitlichen Moränen umgeben. Dazwischen entstand ein Verlandungsmoor mit einer Schichtfolge von Seggentorfen über Schwemmtorf und Mulden.
Schutzzweck
Gemäß der FFH-Richtlinie von 1992 sind die zentralen Niedermoorbereiche des Schutzgebiets von gemeinschaftlicher Bedeutung und Bestandteil des Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiets „Argen und Feuchtgebiete südlich Langnau“.
Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung und Aufwertung des großflächigen Flachmoorkomplexes mit verschiedenen Biotoptypen.
Der besondere Schutz gilt der Erhaltung der Moorböden sowie den Streu- und Pfeifengraswiesen mit ihrem floristischen Artenreichtum.Flora und Fauna
Flora
Aus der schützenswerten Flora sind folgende Pflanzenarten (Auswahl) zu nennen:
- Birkengewächse
- Moor-Birke (Betula pubescens), auch Haar-, Besen- oder Behaarte Birke
- Fieberkleegewächse
- Fieberklee oder Bitterklee (Menyanthes trifoliata); die einzige Art der Gattung Menyanthes
- Hahnenfußgewächse
- Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegifolium), auch Amstelraute
- Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
- Heidekrautgewächse
- Besenheide (Calluna vulgaris), auch Heidekraut; die einzige Pflanzenart der Gattung Calluna
- Heidelbeere (Vaccinium myrtillus), auch Blau- oder Waldbeere
- Kardengewächse
- Gewöhnlicher Teufelsabbiss (Succisa pratensis), auch einfach Abbiss oder Teufelwurz
- Korbblütler
- Gewöhnlicher Wasserdost (Eupatorium cannabinum), auch Wasserhanf
- Kohldistel, besser Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum)
- Myrsinengewächse
- Gewöhnlicher Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris), auch Gewöhnlicher Felberich
- Primelgewächse
- Mehlprimel (Primula farinosa) oder Mehlige Schlüsselblume
- Rosengewächse
- Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)
- Sauergrasgewächse
- Breitblättriges Wollgras (Eriophorum latifolium)
- Rostrotes Kopfried (Schoenus ferrugineus)
- Weiderichgewächse
- * Gewöhnlicher Blutweiderich (Lythrum salicaria)
Von den bisher im Schachried festgestellten Pflanzenarten, gelten nach der Roten Liste gefährdeter Arten von Baden-Württemberg sieben Arten als schonungsbedürftig, neunzehn Arten als gefährdet und fünf Arten als stark gefährdet. Hiervon sind fünfzehn Arten nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) besonders geschützt.
Fauna
Aus der schützenswerten Fauna sind folgende Tierarten zu nennen:
- Heilziest-Dickkopffalter (Carcharodus floccifera); ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Dickkopffalter
- Lungenenzian-Ameisenbläuling (Phengaris alcon), auch Kleiner Moorbläuling; ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Bläulinge
- Grasfrosch (Rana temporaria); eine Art aus der Familie der Echten Frösche
- evtl. Goldener Schneckenfalter (Euphydryas aurinia)
Im Schachried beobachtete Tiere
-
Grasfrosch
(Rana temporaria) -
Plattbauch-Weibchen
(Libellula depressa)
Siehe auch
Weblinks
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