Schafbergmassiv

Schafbergmassiv

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Schafbergmassiv
Höhe 174 m ü. NN
Lage Ibbenbüren (Deutschland)
Geographische Lage 52° 18′ 1″ N, 7° 46′ 36″ O52.3002777777787.7766666666667174Koordinaten: 52° 18′ 1″ N, 7° 46′ 36″ O
Schafbergmassiv (Nordrhein-Westfalen)
DEC
Schafbergmassiv
Typ Hochplateau, Horst
Gestein Ibbenbürener Sandstein
Besonderheiten Zentraler Bestandteil des Ibbenbürener Steinkohlenreviers

Das Schafbergmassiv, ein Karbonhorst nördlich von Ibbenbüren gelegen, ragt 60 bis 100 Meter als Hochplateau aus der Umgebung heraus. Sein höchster Punkt (oberhalb Laggenbeck) liegt 174 m über NN. Er gilt als Ausläufer des Wiehengebirges. Sein östlicher Teil, der eigentliche Schafberg, umfasst das Gebiet, das im Steinkohlenbergbau den Begriff Ostfeld trägt. Der westliche Teil heißt Dickenberg nach der gleichnamigen Ortschaft. Im Bergbau erhielt er den Begriff Westfeld. Der Name Schafberg wird häufig im Zusammenhang mit dem Bergbau für das gesamte Schafbergmassiv verwendet.

Lage

Der Karbonhorst hat eine Ausdehnung von 14 Kilometern in West-Nordwest-Richtung, sowie eine Breite von 5 Kilometern. Zusammen mit dem Piesberg und dem Hüggel bei Osnabrück bildet er das Ibbenbürener Steinkohlenrevier. Er wird umrandet von den Orten Hopsten, Obersteinbeck, Steinbeck, Recke, Mettingen und Westerkappeln im Norden, Lotte im Osten, Laggenbeck, Ibbenbüren und Püsselbüren im Süden, sowie Uffeln im Westen.

Im südlichen Bereich wird er durch das Ibbenbürener Tal gegen den Teutoburger Wald abgegrenzt. Im Karbonhorst selbst teilt der 2 km breite Bockradener Graben den Karbonhorst selber in das Ost- bzw. Westfeld.

Zahlreiche markante Berge umranden oder heben sich von der Plateauoberfläche des Schaf- oder Dickenberges ab. Diese sind zum Beispiel im Ostfeld der Rochusknapp bei Ibbenbüren-Alstedde und der Donnerberg in Bockraden oder im Westfeld der Kälberberg.

Bei guter Sicht kann man vom Schafberg aus bis nach Osnabrück im Osten, Rheine im Westen und bis zum Kernkraftwerk Emsland in Lingen im Norden sehen. Den besten Ausblick hat man von der sogenannten Rudolfshalde, eine Kohlehalde des Bergwerks Ibbenbüren, die sich von dem Plateau des Schafbergs abhebt. Nach Süden wird der Blick durch den Teutoburger Wald begrenzt.

Geologie

Panoramasicht auf das Stadtzentrum von Ibbenbüren vom Dörenther Berg. Im Hintergrund auf dem Schafberg sind die Bergwerksanlagen sowie das Kraftwerk Ibbenbüren zu erkennen.

Die Entstehung des Schafbergmassives reicht bis in das Erdaltertumszeitfenster der Karbonzeit vor 300 Millionen Jahren zurück. Zu dieser Zeit befand sich das Gebiet um Ibbenbüren am Nordrand der Karbon-Geosynklinale, eines Troges der sich von Ruhrgebiet über Belgien, Frankreich bis nach Südengland zog. Bei subtropischem Klima versumpfte dieser Trog. Dieses wiederholte sich in der 40 Millionen Jahre andauernden Karbonzeit einige Male. Die Vegetation bestand aus Großfarnen und Bäumen, die man heute noch auf Gesteinsabdrücken sehen kann. Vertreter dieser Bäume waren der Siegelbaum oder die Riesenschachtelhalme. Die vertorfenden Pflanzenreste wurden mehrere Male überflutet und von Sand bedeckt. Aus den Torfeinlagerungen sind heute Steinkohlenflöze geworden. Aus den Sand und Ton ist der berühmte Ibbenbürener Sandstein entstanden. Nach der Karbonzeit wurde das Gebiet mit einer 2000 m starken Decke von Ablagerungen bedeckt. Bedingt durch die Gebirgsauffaltung des Teutoburger Waldes in Form der Gebirgsbildung, und mit Einwirkung des Bramscher Plutons wurde das Gebiet an die Erdoberflache geschoben. Der Bramscher Pluton bewirkte eine starke Hitzeeinwirkung auf die Kohle im Gebirge, sodass diese zu Anthrazit inkohlt wurde. So treten in Ibbenbüren anstelle der Flamm- und Gasflammkohle des Ruhrreviers ausschließlich Eß- und Magerkohle und in großer Tiefe Anthrazit auf. Die riesigen Kräfte bewirkten Spannungen, sodass der Horst in Schollen zerbrach. Besonders markant ist hier die Bildung des Bockradener Grabens, der den Horst in den östlichen Schafberg und den westlichen Dickenberg teilt. Dieser Graben hat eine Breite von 2 km und eine Verwurfhöhe von 400 m. Diese Grenze teilte das Gebiet der ehemaligen Zeche Westfeld von der Zeche Ostfeld.

In den Randzonen beißt das Perm aus. In den Zechsteinschichten des Perms lagerten sich in der Kreidezeit durch den Bramscher Pluton thermisch mobilisierte Erze ein. Diese Erze verdrängten den Zechsteinkalk und füllten die Klüfte selbst aus. Es sind sowohl Eisenerze als auch sulfidische Buntmetallerze vorhanden. Die Buntmetallerze bestanden hauptsächlich aus Zink und Bleierzen, aber auch geringe Mengen Silber ließen sich nachweisen. Vor allem oberhalb Ibbenbürens und Laggenbeck findet man diese Erzlagerstätten. Zahlreiche Erzbergwerke bauten das Erz bis 1921 ab.

Weitere Schichten der Kreide enthielten Kohleflöze der Wealdenzeit, die bei Recke zu finden sind. Aufgrund der geringen Mächtigkeit wurde diese Wealdenkohle jedoch nie abgebaut.

Kohleflöze

Die überwiegend flach nach Norden einfallenden Schichten bestehen vornehmlich aus Sandstein, Tonschiefer und Konglomeraten, in ihnen sind die Kohleflöze eingelagert. Sie sind aufgrund des fehlenden Deckgebirges in den oberen Bereichen stark wasserführend. Stratigraphisch gehören die aufgeschlossenen Kohleschichten zum Westfal B-D. 1800 m flözführendes Karbon sind nachgewiesen. Diese Schichtfolge enthält 105 Flöze von denen nur wenige bauwürdig sind.


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