Schalkau

Schalkau
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Schalkau
Schalkau
Deutschlandkarte, Position der Stadt Schalkau hervorgehoben
50.39444444444411.008611111111400
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Sonneberg
Höhe: 400 m ü. NN
Fläche: 33,58 km²
Einwohner:

3.202 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 95 Einwohner je km²
Postleitzahl: 96528
Vorwahl: 036766
Kfz-Kennzeichen: SON
Gemeindeschlüssel: 16 0 72 015
Stadtgliederung: 8 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
96528 Schalkau
Bürgermeister: Reinhard Zehner (CDU)
Lage der Stadt Schalkau im Landkreis Sonneberg
Bachfeld Effelder-Rauenstein Föritz Goldisthal Judenbach Lauscha Mengersgereuth-Hämmern Neuhaus am Rennweg Neuhaus-Schierschnitz Oberland am Rennsteig Schalkau Scheibe-Alsbach Siegmundsburg Sonneberg Steinach (Thüringen) Steinheid ThüringenKarte
Über dieses Bild

Schalkau ist eine Stadt in Thüringen im Landkreis Sonneberg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt liegt am Südhang des Thüringer Schiefergebirges im Tal der oberen Itz. 6 km nördlich der Stadt liegt der 867 Meter hohe Bleßberg.

Nachbargemeinden

Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Bachfeld, Sachsenbrunn, Siegmundsburg, Effelder-Rauenstein, Rödental, Lautertal, Eisfeld.

Eingemeindungen

In den 1990er Jahren wurden einige umliegende Gemeinden (mit den oben genannten Ortsteilen) in die Stadt eingegliedert:

  • am 1. Januar 1992 Roth und Theuern
  • am 1. Juni 1992 Mausendorf und Truckenthal
  • am 14. Juli 1993 Katzberg
  • am 8. Februar 1994 Ehnes und Emstadt
  • am 1. Juli 1994 Almerswind.

Stadtgliederung

Die Stadt hat acht Stadtteile:

  • Almerswind mit Selsendorf
  • Ehnes
  • Emstadt mit Truckendorf und Görsdorf
  • Katzberg
  • Mausendorf mit Neundorf
  • Roth
  • Truckenthal
  • Theuern

Geschichte

Stadtgliederung
Blick über die Stadt
Evangelische Johanniskirche
Rathaus

Unweit des Ortsteils Theuern liegt auf einem schmalen Bergrücken des Herrenbergs beim Austritts vom Flüsschens Grümpen aus den Bergen des Thüringer Waldes eine ehemalige Befestigungsanlage. Mit ihr kontrollierten und überwachten die Ahnen die Verkehrsverbindung in den Eisfelder Siedlungsraum vom Orlatal und aus Norddeutschland kommend. Der Platz wurde in der vorrömischen Eisenzeit genutzt. Die Wälle sind noch gut erhalten.[2]

Der Ort Schalkau wird 1011 erstmalig urkundlich erwähnt. Im Jahr 1362 wurde ihm das Stadt- und Marktrecht verliehen. Im Mittelalter wurde die Geschichte der Siedlung maßgeblich durch das Adelsgeschlecht der Schaumberger bestimmt, die ihren Stammsitz auf der nahe gelegenen Schaumburg hatten. Die Burg wurde im 12. Jahrhundert erbaut und während des Dreißigjährigen Krieges zerstört.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden Schalkauer Einwohner aus politischen und religiösen Gründen verfolgt und im Gerichtsgefängnis Schalkau inhaftiert oder, wie ein Zeuge Jehovas, bis ins KZ Mauthausen deportiert. Seit 1934 schlossen sich 200 evangelische Einwohner der Bekennenden Kirche (BK) am Ort an, die von den Pfarrern Raatz und Graser geleitet wurde. Beide verloren 1935 ihr Pfarramt in der Thüringer Kirche. Während des Zweiten Weltkrieges mussten mehr als 220 Kriegsgefangene aus Frankreich sowie Frauen und Männer aus Polen, Russland und der Ukraine Zwangsarbeit verrichten: in den Bruhn-Werken GmbH und bei der Firma A.H. Schwesinger. Drei der Zwangsarbeiter wurden mit Gefängnishaft bestraft.[3]

In den 1970er Jahren wurde durch die DDR der Ortsteil Görsdorf mit einer etwa 3,5 Meter hohen Sichtblende (Grenzmauer) umschlossen. Das Grenzdenkmal Görsdorf erinnert an die Deutsche Teilung.

Vor dem 31. Mai 1995 gehörte Schalkau zur Verwaltungsgemeinschaft Schalkau.


Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (Stand jeweils 31. Dezember):

  • 1994: 3765
  • 1995: 3730
  • 1996: 3689
  • 1997: 3654
  • 1998: 3689
  • 1999: 3500
  • 2000: 3498
  • 2001: 3481
  • 2002: 3463
  • 2003: 3415
  • 2004: 3417
  • 2005: 3367
  • 2006: 3338
  • 2007: 3390
  • 2008: 3286
Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Zur erfüllenden Gemeinde Schalkau gehört die Gemeinde Bachfeld.

Stadtrat

Kommunalwahl 2009
Wahlbeteiligung: 58,1 %
 %
50
40
30
20
10
0
47,8%
30,5%
14,3%
7,5%
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2004
 %p
   2
   0
  -2
  -4
+1,6%
+0,5%
+0,9%
-3,0%
Anmerkungen:
b 2004: PDS

Der Stadtrat in Schalkau besteht aus 16 Ratsmitgliedern:

(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)

Städtepartnerschaft

Seit 1990 besteht eine Partnerschaft mit der fränkischen Nachbarstadt Rödental.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch den Ort führt die Hinterlandbahn, eine eingleisige Nebenbahn von Eisfeld über Schalkau nach Sonneberg. Alle Ortsteile sind an das Liniennetz der Omnibus Verkehrs Gesellschaft Sonneberg/Thür. angebunden, welches Anbindungen an die Kreisstadt Sonneberg sowie die Städte Rödental und Coburg sichert. Außerdem führt die B 89 durch Schalkau. Weitere Straßen führen von Schalkau nach Rödental und Steinheid.

Persönlichkeiten

Tourismus und Sehenswürdigkeiten

Nahe der Ortslage von Schalkau trifft man auf die Ruinen der mittelalterlichen Schaumburg. Im Heimatmuseum Schalkau wird die Geschichte dieser Burganlage sowie die Entwicklung der Stadt ausführlich behandelt.

Quellen

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
  2. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 138.
  3. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 287, ISBN 3-88864-343-0

Weblinks

 Commons: Schalkau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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