Schiefling am See

Schiefling am See
Wappen Karte
Wappen von Schiefling am See
Schiefling am See (Österreich)
DEC
Schiefling am See
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Kärnten
Politischer Bezirk Klagenfurt-Land (KL)
Fläche 28,63 km²
Koordinaten 46° 36′ N, 14° 6′ O46.60166666666714.097777777778574Koordinaten: 46° 36′ 6″ N, 14° 5′ 52″ O
Höhe 574 m ü. A.
Einwohner 2.578 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 90 Einwohner je km²
Postleitzahl 9535
Vorwahl 04274
Gemeindekennziffer 2 04 32
AT211
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Nr. 150
9535 Schiefling am See
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Valentin Andreas Happe (ÖVP)
Gemeinderat (2009)
(19 Mitglieder)
9 ÖVP, 5 SPÖ, 3 BZÖ,
1 SGL, 1 Grüne

Schiefling am See (slowenisch: Škofiče) ist eine in der Nähe von Klagenfurt gelegene Marktgemeinde im Bezirk Klagenfurt-Land in Kärnten.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Das Gemeindegebiet von Schiefling am See erstreckt sich entlang des Höhenzugs Sattnitz und befindet sich südlich des Wörthersees. Der Hauptort ist ungefähr 15 km von Klagenfurt entfernt und steht mit dem Wörthersee direkt in keiner Verbindung.

Gemeindegliederung

Schiefling am See ist in die drei Katastralgemeinden St. Kathrein (Podjerberk), Techelweg (Holbiče) und Schiefling am See (Škofiče) gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 14 Ortschaften:

Kathreinkogel von St. Jakob im Rosental aus gesehen
Saalkirche auf dem Kathreinkogel
  • Aich (Dob) (106)
  • Albersdorf (Pinja vas) (118)
  • Auen (Log) (293)
  • Farrendorf (Paprače) (164)
  • Goritschach (Goriče) (64)
  • Ottosch (Otož) (15)
  • Penken (Klopce) (199)
  • Raunach (Ravne) (29)
  • Roach (Rove) (160)
  • Roda (Roda) (52)
  • Sankt Kathrein (Podjerberk) (107)
  • Schiefling (Škofiče) (744)
  • Techelweg (Holbiče) (106)
  • Zauchen (Suha) (110)

Nachbargemeinden

Techelsberg Maria Wörth
Velden Nachbargemeinden Keutschach am See
Ludmannsdorf

Geschichte

Funde am zum Gemeindegebiet gehörenden Kathreinkogel lassen auf eine Besiedlung durch mesolithische Jäger und Sammler (ab dem 7. Jahrtausend v. Chr) und durch neolithische Bauern (ab dem 3. Jahrtausend v. Chr.) schließen. Auch eine Siedlung der spätbronzezeitlichen Hallstatt-Kultur konnte durch archäologische Funde bestätigt werden.

Zwischen dem 2. und dem 5. Jahrhundert n. Chr. wurde am Gipfelplateau des Kathreinkogels ein römisches Kastell errichtet, das im späten 4. Jahrhundert um eine frühchristliche Saalkirche erweitert wurde. Unterhalb des Kastells befindet sich ein Gräberfeld mit insgesamt 53 Gräbern.

Der Ortsteil Albersdorf wurde als Albenesdorf um 1150, Schiefling selber als Schüflich in einer Schenkungsurkunde des Kärntner Herzogs Ulrich III. im Jahr 1256 (septem mansus sitos in villa Schüflich - sieben Bauernhöfe wurden dem Kloster Reun bei Graz übertragen) zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

Um 1700 wurde mit dem Bau der dem Erzengel Michael geweihten Schieflinger Kirche begonnen. Zwischen 1814 und 1899 wurde im Turiawald Braunkohle abgebaut.

Aus einem Teil des ehemaligen Landgerichts Leonstein bildete sich 1850 aus den vier Katastralgemeinden Schiefling, Maria Wörth, Kathrein und Techelweg die Gemeinde Schiefling, deren Name im Jahr 1900 in Schiefling am See geändert wurde. 1903 spaltete sich Maria Wörth als eigenständige Ortsgemeinde ab. 2006 wurde der Gemeinde das Recht zur Führung der Bezeichnung „Marktgemeinde“ zuerkannt.

Der Komponist Alban Berg erwarb 1932 im Ortsteil Auen am Wörthersee ein Feriendomizil (Waldhaus), in dem er an seinem Violinkonzert und an der Oper Lulu arbeitete.

Die ursprünglich von der Landwirtschaft dominierte Gemeinde ist heute wesentlich durch den Sommertourismus geprägt.

Bevölkerung

Nach der Volkszählung 2001 hat die Marktgemeinde Schiefling am See 2.267 Einwohner, davon besitzen 93,1 % die österreichische, 3,6 % die deutsche und 1,2 % die kroatische Staatsbürgerschaft. 5,8 % der Bevölkerung gehören der slowenischsprachigen Volksgruppe an.

Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 84,2 % der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 3,6 %, ohne religiöses Bekenntnis sind 8,4 %.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Sankt Michael
  • Kathreinkogel: urgeschichtliche und römische Ausgrabungen
  • Die Pfarrkirche St. Michael in der Ortsmitte von Schiefling ist eine barocke Kirche aus dem frühen 18. Jahrhundert. Eine Florianikirche wurde bereits 1369 erwähnt, sie stand vermutlich an der Stelle der heutigen Kirche.

Trattnigteich

Trattnigteich mit Strandbad

Rund zwei Kilometer östlich der Ortschaft Schiefling befindet sich der Trattnigteich. Er liegt auf dem bewaldeten Höhenzug zwischen dem Wörther See und dem Vier-Seen-Tal im Ortsteil Goritschach. Am Nordufer des 5,3 Hektar großen Stillgewässers liegt der gleichnamige Gasthof Trattnig, in dem Fischerkarten ausgegeben werden. Gefangen werden können Hecht, Karpfen, Waller und Schleie. Hier führt auch der Wörthersee-Rundwanderweg mit seinen blau-weiß-blauen Markierungen vorbei. Am westlichen Ufer gibt es ein Strandbad, in dem man Badefreuden nachgehen kann.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Schiefling hat 19 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:

Direkt gewählter Bürgermeister ist Valentin Andreas Happe (ÖVP).

Wappen

Die goldene Spitze im Schildfuß des Wappens von Schiefling am See steht für den markanten Kathreinkogel, den „Hausberg“ der Gemeinde. Der aus dessen Spitze herauswachsende Bischofsstab spielt auf den Ursprung des Ortsnamens an: Dieser ist aus einer Verballhornung des slowenischen Wortes Skofiče entstanden, was etwa „Dorf des Bischofs“ bedeutet, womit wohl jener von Freising gemeint ist, der seit dem 9. Jahrhundert in Maria Wörth ansässig war. Das zerbrochene Richtrad ist das Attribut der heiligen Katharina von Alexandrien, der Patronin der Katharinenkapelle auf dem Kathreinkogel.

Wappen und Fahne wurden der Gemeinde Schiefling am See am 18. Juni 1991 verliehen. Die Fahne ist Grün-Rot mit eingearbeitetem Wappen.

Gemeindepartnerschaften

Seit 2000 besteht eine Gemeindepartnerschaft mit Romans d'Isonzo (Italien).

Literatur

  • DEHIO Kärnten. Topographisches Denkmälerinventar, S. 862-864. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X

Weblinks



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