Schischak

Schischak

Scheschonq I. (auch Schischak, Shishak) war der altägyptische Begründer und 1. Pharao (König) der 22. Dynastie (Dritte Zwischenzeit) und regierte um 946 bis 924 v. Chr. Er ist nach seinem Onkel Osochor der zweite libysche Herrscher auf dem Thron der Pharaonen.

Inhaltsverzeichnis

Titulatur

  • Horus-Name: Starker Stier, Geliebter des Re, wenn er auszieht als König um die beiden Länder zu vereinigen,
  • Nebti-Name: Der in der Doppelkrone erscheint wie Horus-Sohn-der-Isis, der die Götter mit der Maat zufriedenstellt,
  • Goldname: Mit mächtiger Kraft, der die neun Bögen (die Feinde Ägyptens) schlägt, groß an Siegen in allen Ländern,
  • Thronname: mit glänzender Gestalt, ein Re, Erwählter des Re (meri-Amun Hedj-cheper-Re).

Familie

Seine Eltern sind Namilt und Tanetsepeh. Verheiratet ist er mit Karama (I.) und Penreschnes. Söhne Scheschonq I. sind Osorkon I., Namilt (I., Fürst von Herakleopolis) und Iupet (Hohepriester von Theben). Seine Tochter Taschepenbastet ist mit Djedthotiuefanch, 3. Priester des Amun in Karnak verheiratet.

Regentschaft

Schwerpunkte der Regierung von Scheschonq I. sind die innere Konsolidierung Ägyptens, der Feldzug nach Palästina und die Bautätigkeit insbesondere in Karnak.

Scheschonq I. stärkt seine Macht, in dem er das Amt des Hohepriesters seinem zweiten Sohn Iupet überträgt. Und auch die Ämter des 2., 3. und 4. Hohepriesters werden mit Vertrauten besetzt. Der ältere Sohn Namilt (I.) wird Statthalter in Herakleopolis. Im 5. Jahr Scheschonq I. stellt der Sohn eines untergebenen Fürsten der Meschwesch (libyscher Volksstamm) nach Unruhen die Ordnung in der Oase Dachla wieder her und regelt Land- und Wasserstreitigkeiten (Dachla-Stele).

Die ägyptische Chronologie beruft sich teilweise auf den Feldzug nach Palästina, bei dem Scheschonq I. als Schischak im Alten Testament erwähnt wird und im biblischen Bericht in Rehabeams 5. Regierungsjahr den Tempel des Salomon plündern ließ. Dieses Ereignis fand nach der biblischen Chronologie von Edwin Thiele im Jahr 925 v. Chr. statt. Ob es sich dabei allerdings um den Tempel Salomons handelte, konnte bis heute nicht durch archäologische Funde bestätigt werden. Im eigenen Bericht des Scheschonq I. werden diverse Stationen des Feldzugs genannt. Die Städteliste erwähnt Jerusalem nicht. Einige Einträge sind durch Beschädigung aber nicht lesbar. Es kann also nicht ausgeschlossen werden, dass sich der Name Jerusalems auch darunter befand. In der ersten Übersetzung der erwähnten Städte deutete Jean-François Champollion das 29. Städteschild als Joudahamalek und nannte diesen Eintrag irrtümlich Königreich von Juda. Die allgemein akzeptierte Übersetzung wurde von W. Max Müller 1.888 n. Chr. mit Yadhamelek geliefert (Hand des Königs, im übertragenen Sinn auch Monument des Königs), eine damalige Stadt in der Küstenebene des biblisch schon um 1000 v. Chr. bezeichneten Gebiets Israel. Das Jahr 925 v. Chr. kann historisch ebenfalls nicht belegt werden, da sich die Datierung auf die Angaben der Bibel beruft. Die Datierungen der Bibel wurden jedoch immer wieder verschoben und geändert, weshalb Zweifel auch an dieser Datierung angebracht werden können.

In einer Stele, die Scheschonqs Sohn Prinz Iputi/Iupet zu einer Steinbrucheröffnung im 21. Regierungsjahr stiftete, wird Scheschonq I. zusätzlich explizit Sjsq genannt. Hieraus leitet sich die Aussprache Schischeq/Schascheq u.ä. ab.

Literatur

  • Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen, Zürich 1994, ISBN 3-7608-1102-7
  • Bill Manley: Die 70 grossen Geheimnisse des alten Ägyptens, Frederking & Thaler Verlag 2003, ISBN 3-89405-625-8
  • Texte aus der Umwelt des Alten Testaments, Band 1/Alte Folge, Ägyptische Inschriften

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