Schlacht am Berg Uhud

Schlacht am Berg Uhud
Schlacht von Uhud
Teil von: Rache der Quraisch für Badr
Datum 23. März 625
Ort Berg Uhud bei Medina im Gebiet des heutigen Saudi-Arabien
Ausgang Sieg der Angreifer um die Quraisch bei Uhud, die nicht weiter vorgerückt sind, um Medina anzugreifen, somit ihr eigentliches Ziel - die Zerschlagung der islamischen Gemeinschaft - verfehlt haben[1]
Konfliktparteien
Muslime Quraisch und ihre Verbündeten
Befehlshaber
Mohammed Abu Sufyan ibn Harb
Truppenstärke
700 Mann 3.000 Mann
Verluste
~65-70 Gefallene 20< Gefallene

Die Schlacht von Uhud, oder Schlacht am Berg Uhud (arabischغَزوة أُحُد‎, DMG ġazwa uḥud) war ein Angriff der Quraisch mit Unterstützung anderer Stämme auf Medina, der in der Nähe von Uhud, einem Berg in der Nähe von Medina ausgetragen wurde. Die Schlacht fand im Jahr 625, nach islamischer Zeitrechnung im Jahr 3, am Samstag in der Mitte des Monats Schauwal, statt. Er wird im Islam als Tag der Heimsuchung, des Unglücks und der Prüfung, mit dem Allah die Muslime auf die Probe stellte und die Heuchler in Versuchung führte. Es starben etwa 65 bis 70 Muslime und etwas mehr als 20 Angreifer.[2]

Berichte über die Schlacht von Uhud sind ausschließlich in der islamischen Geschichtsschreibung, vor allem in der maghazi- und sira-Literatur überliefert.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Der Schlacht von Uhud ging ein Jahr zuvor die Schlacht von Badr voraus, die im Zuge eines versuchten Karawanenraubzugs der Muslime an einer mekkanischen Karawane zustande kam. Nachdem die Karawane von den Quraisch in Sicherheit gebracht worden war, griff die mekkanische Streitmacht, die ausgesandt worden war, nachdem die Mekkaner von den Plänen der Muslime eine ihrer Karawanen auszurauben erfahren hatten, unter Führung Abu Dschahls die muslimische Streitmacht an. Trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit und unzureichender Ausrüstung gewannen die Muslime die Schlacht, bei der mehrere Mekkaner von hoher politischer und gesellschaftlicher Position, darunter Abu Dschahl persönlich, ums Leben kamen.[3]

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Daraufhin sannen die Angehörigen der Toten auf Rache und forderten, dass das Geld, das die damals gerettete Karawane einbrachte, für einen Rachefeldzug ausgegeben wird. Dies wurde auch so umgesetzt, woraufhin Mohammed, der muslimischen Überlieferung zufolge, die Sure 8,36 empfing.

„Diejenigen, die ungläubig sind, geben ihr Vermögen aus, um (ihre Mitmenschen) vom Weg Gottes abzuhalten. Sie werden es nun (für diesen Zweck) ausgeben. Hierauf wird es ein (schmerzliches) Bedauern für sie sein (so gehandelt zu haben). Hierauf werden sie besiegt werden. Und diejenigen, die ungläubig sind, werden (dereinst) zur Hölle versammelt werden.“

Übersetzung nach Paret

Abu Sufyan, der Anführer der Quraisch, sammelte seine Männer, sowie die Ahabisch, einige Stämme der Kinana und die Bewohner des Tieflandes, um gegen die Muslime in Medina Krieg zu führen. Die Quraisch nahmen sogar Frauen mit, um eine Flucht und Rückkehr unmöglich zu machen. Es standen auch einige Überläufer von den Banu Aus, um Abu ’Amir, auf Seiten der Quraisch.

Vorbereitungen in Medina

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In Mohammeds Lager entbrannte ein Disput darüber, ob den Quraisch entgegengezogen, oder ob sie in Medina bekämpft werden sollten. Laut Ibn Ishaq war Mohammed zuerst dagegen, Medina zu verlassen, als Oberbefehlshaber hatte er jedoch schließlich die Verantwortung dafür, dass die offene Feldschlacht gesucht wurde, so wie einige seiner Anhänger verlangten. Er zog letztendlich mit 1.000 Getreuen den Quraisch entgegen. Auf halber Strecke drehte ’Abdallah ibn Ubayy, mit einem Drittel der Männer wieder um, da er sich nicht umbringen lassen wollte, nur weil einige andere Mohammed dazu brachten, ins Feld zu ziehen. Ibn Ishaq nennt diese Männer „Heuchler und Zweifler“.[4]

Die Schlacht

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Die Muslime postierten sich an der Schlucht von Uhud. Den 50 Bogenschützen unter den nun 700 Muslimen wurde befohlen, die Reiterei der Quraisch fern zu halten. Auf Seiten der Quraisch standen ihnen, wie Ibn Ishaq berichtet, 3.000 Mann, mit 200 Pferden entgegen. Die Schlacht entbrannte und die Frauen der Quraisch feuerten ihre Männer mit Tamburinen an. Zuerst stand das Schlachtglück auf Seiten der Muslime, was Ibn Ishaq auf die Hilfe Allahs zurückführte. Die Muslime schnitten die Quraisch von ihrem Lager ab und deren Frauen und Diener flohen. Die Fahnenträger wurden getötet. Als dann aber die muslimischen Bogenschützen ihren Posten verließen und sich dem Lager der Quraisch zuwandten, weil sie dachten, die Schlacht sei gewonnen und sie nun plündern wollten, erkannte Chalid ibn al-Walid seine Chance. Die Reiter der Quraisch hatten nun freien Zugang in die hinteren muslimischen Reihen. Die Fahne wurde zurückerobert.

Nachdem die Muslime von ihrer Deckung entblößt waren, fügten ihnen ihre Feinde große Verluste zu. Sogar Mohammed wurde getroffen. Ein Stein schlug ihm einen seiner Schneidezähne aus, verbeulte seinen Helm, verletzte ihn im Gesicht und an der Lippe und warf ihn um.

Als sich Mohammeds Feinde immer gefährlicher näherten, rief er „Wer opfert sich für uns?“ und wurde von 5 seiner Kämpfer erhört, die für ihn kämpften und für ihn starben. Eine Gruppe zurückkehrender Muslime rettete ihn schließlich. Sie trugen ihn zur Schlucht von Uhud, doch auch dort wurden sie von den Quraischiten angegriffen. Mohammed erkannte, dass die Muslime höher am Berg stehen mussten, als die Angreifer, um sich gegen sie wehren zu können. Da er im Alter korpulent wurde, mussten ihm seine Anhänger helfen, auf einen Felsen zu steigen.

Warum die Quraisch Mohammed nicht weiter nachsetzten wurde von Ibn Ishaq nicht überliefert. Sie verabredeten sich mit Mohammed für nächstes Jahr in Badr und zogen zurück nach Mekka, ohne das schwach geschützte Medina anzugreifen.

Drohung wegen des Todes von Hamza

Gemäß einem Bericht des Prophetenbiographen ibn Ishaq[5] soll Mohammed beim Anblick der verstümmelten Leiche seines Onkels Hamza folgendes geäußert haben:

„...Wahrlich, wenn Gott mir eines Tages den Sieg über die Quraish schenkt, werde ich dreißig Männer von ihnen verstümmeln!“

Und weiter heißt es im Bericht ibn Ishaqs:

„Und die Muslime schworen, als sie die Trauer und den Zorn des Propheten auf die Mörder seines Oheims bemerkten: 'Bei Gott, wenn Gott uns eines Tages über sie siegen läßt, werden wir sie verstümmeln, wie noch nie ein Araber jemanden verstümmelt hat.'“

In Bezug auf diese Drohungen des Propheten und seiner Gefährten soll Sure 16, Vers 126 offenbart worden sein:

„Und wenn ihr (für eine Untat, die gegen euch verübt worden ist) eine Strafe verhängt, dann tut das nach Maßgabe dessen, was euch (von der Gegenseite) angetan worden ist! Aber wenn ihr geduldig seid (und auf eine Bestrafung verzichtet), ist das besser für euch (w. für die, die geduldig sind).“

Übersetzung nach Paret

„Da verzieh ihnen der Prophet, war geduldig und verbot das Verstümmeln.“

Ibn Ishaq: Das Leben des Propheten. Aus dem Arabischen von Gernot Rotter. Kandern, 2004. S. 155[6]

Gemäß einem Bericht at-Tabaris soll Abu Bakr, erster Kalif und somit politischer Nachfolger Mohammeds, seinen Truppen unter anderem die Verstümmelung von Leichen verboten haben.[7] Das frühe islamische Völkerrecht verbat - auf Grundlage der Sunna des Propheten[8] sowie dieser Worte Abu Bakrs und ähnlicher Aussagen ihm folgender Kalifen[9] - die Verstümmelung der Leichen getöteter Feinde.[10] Diese Regelung hat im Rechtsverständnis islamischer Staaten seine Gültigkeit bis in die Gegenwart hinein beibehalten.[11]

Einzelnachweise

  1. W. Montgomery Watt: Muhammad. Prophet and Statesman. Oxford University Press, 1961. S. 140
  2. The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Brill, Leiden. Bd. 10, S. 782
  3. Zum Schlachtverlauf siehe The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Brill, Leiden. Bd. 1, S. 867
  4. Das Leben des Propheten Aus dem Arabischen von Gernot Rotter. Kandern 2004, S. 144ff.
  5. Ibn Ishaq: Das Leben des Propheten. Aus dem Arabischen von Gernot Rotter. Kandern, 2004. S. 154 f.
  6. Vgl. u.a. die Korankommentare von al-Wahidi[1] und ad-Dschalalain[2] sowie The History of al-Ṭabarī, Bd. 7. Übersetzung der Annalen at-Tabaris von M. V. Mcdonald und W. Montgomery Watt. Suny Press, 1987. S. 133 f.
  7. Bernard Lewis: The Political Language of Islam. University of Chicago Press, 1991. S. 75
  8. James Turner Johnson: The Holy War Idea in Western and Islamic Traditions. Pennsylvania State Press, 1997. S. 71. Für eine entsprechende Überlieferung siehe: Muhammad Hamidullah: Muslim Conduct of State. Ashraf Printing Press, 1987. S. 9
  9. Majid Khadduri: War and Peace in the Law of Islam. The Johns Hopkins Press, 1955. S. 102
  10. Siehe Muhammad Hamidullah: Muslim Conduct of State. Ashraf Printing Press, 1987. S. 205 und dort angegebene Quellen
  11. Siehe zum Beispiel Artikel 3 der Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam

Literatur

Islamische Literatur

  • Ibn Ishaq (Übersetzer: Gernot Rotter): Das Leben des Propheten. As-Sira An-Nabawiya. Spohr, Kandern im Schwarzwald 1999, ISBN 3-927606-22-7

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