Schlacht bei Zwettl

Schlacht bei Zwettl

In der Schlacht bei Zwettl am 25. März 1427 zwischen hussitischen und kaiserlich-österreichischen Truppen misslang den Hussiten die Eroberung der Stadt Zwettl in Niederösterreich, sie konnten jedoch erhebliche Beute machen und richteten in der Umgebung erhebliche Zerstörungen an.

Verlauf

Am 12. März 1427 belagerten angeblich 16.000 Mann, Fußvolk und Reiterei, unter dem Kommando von Andreas Prokop zum dritten Mal die ummauerte Stadt Zwettl. Zwei Tage und zwei Nächte griffen sie vergeblich an. Zur Versorgung ihrer Truppe brandschatzten die Belagerer in der weiteren Umgebung des Weinviertels und drangen mit kleineren Trupps bis weit in das Kremstal vor. Auf die Nachricht von diesem Einfall zog Herzog Albrecht V. alle Kräfte bei Krems zusammen, über die Größe dieses österreichischen Heeres fehlen genaue Angaben.

Am 25. März 1427 stieß das Entsatzheer auf die Hussiten, und es kam bei Zwettl (vermutlich auf dem Weinberg) zu einer blutigen Schlacht, bei der die Österreicher den Angreifer in die Flucht schlugen. Doch statt die fliehenden Hussiten energisch zu verfolgen, plünderten die Sieger die aufgegebene Wagenburg und wurden dabei von den Hussiten, die sich wieder gesammelt hatten, erneut angegriffen. Mit Mühe erreichten die Österreicher die Stadt, in der sie Schutz fanden; wer nicht schnell genug flüchtete wurde niedergemetzelt. Nach drei Tagen zogen die Hussiten in Richtung Altenburg und Horn ab.

Trotz des unklaren Ausgangs der Schlacht blieb Zwettl von weiteren Angriffen verschont, die Bürger der Stadt ließen später aus Dankbarkeit über die abgewendete Vernichtung am Südhang des Weinbergs, dem überlieferten Schlachtort, einen Gedenkstein, das so genannte Hussitenkreuz, setzen.

Quellen und Literatur

  • Lorenz von Brösau (lat.: Laurentius von Brezova) : Die Hussiten, Eine zeitgenössische Chronik, zuletzt auf Deutsch publiziert 1988 vom Verlag Styria (aus dem Lateinischen und Alttschechischen übersetzt; Titel des Originals: Chronicon)
  • František Palacký: Die Geschichte des Hussitenthums; in: Kritische Studien, Prag, 1868
  • F. von Bezold: König Sigmund und die Reichskriege gegen die Hussiten; München, 1872
  • A. Kutschera: Aus den Tagen der Hussitenkriege – König Siegmund im Kampfe um Prag; in: Aus Österreichs Vergangenheit, Bd.5, Leipzig, Prag, Wien, 1917
  • Piotr Marczak: Hussite wars, Warschau Egros
  • Jan Dirdik: Hussitisches Heerwesen, Deutscher Militärverlag Berlin 1961
  • Heinz Rieder: Die Hussiten, Casimir Katz Verlag 1998, ISBN 3925825711

Weblinks


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