Schloss Eringerfeld

Schloss Eringerfeld
Eingangsbereich

Das Schloss Eringerfeld liegt im gleichnamigen Ort Eringerfeld in Ostwestfalen. Es wurde im Jahr 1676 als Barockschloss erbaut und diente dem westfälischen Adelsgeschlecht von Hörde als Wohnsitz. Heute bietet das Gebäude Platz für ein Hotel mit 56 Zimmern sowie für Tagungs- und Konferenzräume.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Innenhof mit Blick auf das Hauptgebäude
Schloss Eringerfeld um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Nachdem ein Brand im Jahre 1660 Teile der alten Burg oder des Gutshofes vernichtet hatte, veranlassten die Domherren Johann Gottfried und Rhabanus Christoph v. Hörde den Neubau des Schlosses. Das Barockschloss wurde anschließend in der Zeit von 1676 bis 1699 von dem Architekten Ambrosius von Oelde und dem Baumeister Jobst Scheck aus Störmede erbaut.[1] In der Zwischenzeit wurde der Besitz des Schlosses, nach dem Tod des Freiherrn Franz Lodolf Joseph von Hörde im Jahr 1781 in den Familien Decken und Ketteler weiter gegeben. Dort wurde 1906 der Diplomat Wilhelm Freiherr von Ketteler geboren.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden zwangsweise holländische Missionare einquartiert. Ab 1945 stand das Anwesen leer und war dem Verfall preis gegeben. Von 1950 bis 1964 unterhielten die Jesuiten ein Noviziat im Schloss. Nach Kauf des Schlosses durch Wilfried und Berna Kirchner im Jahre 1964 war es mittlerweile stark sanierungsbedürftig, aber die dicken Steinmauern und auch einige verbliebene Möbelstücke, die zu schwer waren, um sie aus dem Schloss zu entfernen, waren in einem erhaltenswerten Zustand. In den Jahren nach dem Einzug der Familie Kirchner wurde das Schloss für mehrere Millionen Euro renoviert.

Von 1965 bis 1987 befand sich im Schloss und den umliegenden neu errichteten Gebäuden ein großes Internat, welches zu der Zeit das größte Internat Deutschlands war[2]. Nach Einstellung des Internatbetriebes wurde das Schloss abermals aufwändig saniert und der Schlossgarten wieder in seinen Originalzustand versetzt. Seitdem befindet sich im Schloss ein Hotelbetrieb[3][4].

In der Zeit von 2000 bis 2005 wurde in den Räumen des ehemaligen Internats eine Hochbegabtenschule betrieben.[2]

Siehe auch

Gymnasium Eringerfeld

Literatur

  • Karl-Josef von Ketteler: Schloss Eringerfeld (DKV-Kunstführer 387). 3. Auflage, München/Berlin 2003
  • Karl E. Mummenhoff: Schloß Eringerfeld (Große Baudenkmäler, Heft 387). 2. Auflage, München/Berlin 1989
  • Jürgen Tommke: Modernes Hotel in alten Mauern - Das Schloss Eringerfeld wurde 1699 fertiggestellt in Heimatkalender Kreis Soest 2009, ISBN 978-3-928295-44-4

Einzelnachweise

  1. Westfalen-adelssitze.de abgerufen am 14. November 2008
  2. a b Hochbegabtenschule in Geseke-Eringerfeld steht vor dem Aus, abgerufen am 8. Mai 2011
  3. Geschichte Eringerfelds auf der Seite des Schloss-Hotels
  4. Geschichte Eringerfelds auf der Seite der Stadt Geseke

Weblinks

 Commons: Schloss Eringerfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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