- Schloss Obergimpern
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Schloss Obergimpern ist ein aus dem Verwaltergebäude einer älteren Burg hervorgegangener Herrensitz in Obergimpern, einem Stadtteil von Bad Rappenau im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg. Seine heutige Gestalt erhielt das Schloss durch mehrere Baumaßnahmen der Grafen von Yrsch, deren Nachfahren das Anwesen bis heute besitzen.
Geschichte
In Obergimpern befand sich seit dem 13. oder 14. Jahrhundert eine im Tal des Krebsbachs als Niederungsburg angelegte Wasserburg als Sitz der frühen Ortsherren. Die Burg war vermutlich nur ein befestigtes Holzhaus mit Wall und Wassergraben. Der zugehörige Wirtschaftshof befand sich auf einer südöstlich davon gelegenen Anhöhe. Unter welchen Umständen und wann es zur Aufgabe der Wasserburg kam, ist unbekannt. Bereits unter der Herrschaft der Herren von Helmstatt, deren Obergimperner Seitenlinie 1685 ausstarb, war die Burg wohl verlassen. Anstelle dessen diente das Hauptgebäude des Wirtschaftshofs als Herrensitz bzw. Pächterwohnung. Als nach dem Aussterben der Helmstatt das Lehen in Obergimpern von der Kurpfalz an die Freiherren von Yrsch vergeben worden war, bezeichnete man das Anwesen 1709 bereits als Schloss, wenngleich es damals wohl erst die Ausmaße eines Bauernhauses hatte und auch nicht von der zumeist in Bayern und Südtirol lebenden Herrschaft bewohnt wurde, sondern lediglich Sitz deren Amtmanns wurde.
In einem Dokument von 1740 wird das Hauptgebäude als zweistöckiges wohlgebautes Haus bezeichnet, das Zugehör umfasste Scheuern, Stallungen mit Gewölbekellern sowie verschiedene Ländereien. Freiherr Johann Carl von Yrsch (1695–1766) lebte in Mannheim, ließ aber ab jenem Jahr auf dem nahen Eulenberg bei Obergimpern ein Hofgut errichten. Bei der Aufteilung seines Besitzes an seine Söhne im Jahr 1762 erhielt Bernhard (1727–1778) den Hof Eulenberg, während der Ort Obergimpern mit dem Amtmannssitz an Johann Nepomuk von Yrsch (1736–1811) kam. Dieser veranlasste nach dem 1764 erfolgten Umbau der benachbarten Kirche in den Jahren 1765/66 eine bedeutende Vergrößerung des Schlosses, indem er dessen Baukörper verlängern und mit einem Krüppelwalmdach decken ließ. Als die Residenz der Kurpfalz nach München verlegt wurde, berief man 1779 auch Johann Nepomuk dorthin ab, so dass das frisch ausgebaute Schloss in der Folgezeit wieder dem Verfall preisgegeben war.
Im Jahr 1862 kam mit Sigmund August Carl von Yrsch-Pienzenau (1808–1899) der Enkel des vormaligen Bauherrn des Schlosses nach Obergimpern. Sigmund August Carl nahm das Schloss als Ruhesitz nach seiner Pensionierung aus militärischen Diensten und ließ es in den 1860er Jahren im Stil des Klassizismus renovieren, wobei das Schloss ein flaches Dach erhielt. Planzeichnungen sahen für diesen Umbau noch einiges an Zierrat wie Zinnen und Türmchen vor, der dann jedoch nicht zur Ausführung kam. Der Dachstuhl wurde abermals nach rund 100 Jahren, in den 1960er Jahren, in seine heutige Gestalt umgebaut.
Das Schloss kam über die Hochzeit der Yrsch-Erbtochter Luitgard (1922–1993) mit Götz von Bülow (1911–2003) an die Familie von Bülow, die das Gebäude weiterhin bewohnt.
Literatur
- Rudolf Petzold: Die Grafen von Wiser und die Grafen von Yrsch – zwei kurpfälzische Vasallengeschlechter im östlichen Kraichgau mit Exkurs zum Schloss Obergimpern. In: Rappenauer Heimatbote Nr. 17, 2006
Weblinks
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