Schloss Piber

Schloss Piber
Bundesgestüt Piber
Staatliche Ebene Bund
Stellung der Behörde
Gegründet 1798
Hauptsitz in Piber
Behördenleitung
Website [1]

Das Bundesgestüt Piber ist ein Gestüt im Ortsteil Piber der Stadt Köflach im Westen des Bundeslandes Steiermark in Österreich.

Im Bundesgestüt werden Lipizzaner vorwiegend für die Spanische Hofreitschule in Wien gezüchtet.

Geschichte

Die Gestütsbrände der österreichisch-ungarischen Staatsgestüte, ganz rechts oben Piber
Schloss Piber

Beim Schloss Piber, das vormals ein Kloster des Stiftes St. Lambrecht war, wurde 1798 ein Gestüt zur Zucht von militärischen Pferden eingerichtet. Ab 1867 wird es dem K.u.k. Landwirtschaftsministerium unterstellt. Am Beginn des Ersten Weltkrieges wurde im Jahr 1915 die Zucht der Lipizzaner, die bis dahin im Gestüt Lipizza im heutigen Slowenien beheimatet war, hierher verlegt.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Pferde nach Hostau, dem heutigen Hostouň, in Tschechien verlegt. Nach Kriegsende bestand die Gefahr, dass die Zuchtpferde in sowjetische Hände fallen, da Hostau zwischen der amerikanischen und sowjetischen Front lag. Deshalb überzeugte der damalige Leiter des Gestüts Alois Podhajsky den amerikanische General George S. Patton durch eine Vorführung dazu, dass dieser durch eine Kampfhandlung die Sowjets zurückdrängen konnte und die Pferde zuerst nach Oberösterreich in Sicherheit bringen konnte und nicht als Kriegsbeute in sowjetische Hände fiel. Erst 1952 kehrten die Pferde nach Piber, das damals in der britischen Besatzungszone lag, zurück.

Im Jahr 2001 wurde die Spanische Hofreitschule und das Bundesgestüt Piber ausgegliedert und die Spanische Hofreitschule-Bundesgestüt Piber GöR gegründet. Der Eigentümer ist weiterhin der Bund.

Das Gestüt wird zusammen mit dem Schloss Piber heute auch touristisch vermehrt vermarktet. Man kann die Trainingsstunden mit den Pferden in der Reithalle beobachten, wie man auch die Stallungen zum Teil besuchen kann. Im Schlosshof selbst werden auf Grund der guten Akustik auch kulturelle Veranstaltungen durchgeführt. 2003 fand hier die Steirische Landesausstellung unter dem Titel Mythos Pferd statt.

Auch ein Kutschenmuseum mit Schaustücken aus der Gründungszeit der Lippizanerzucht ist angeschlossen.

Gestüt

Lipizzanerstuten mit ihren Fohlen

Das Bundesgestüt ist weltweit das Einzige, in dem Stuten aller 15 klassischen Stutenfamilien vertreten sind. Es sind Zuchtbücher seit der Gründung der Lipizzanerzucht, weit vor der Gründung in Piber vorhanden, die auch heute, neben EDV-Aufzeichnungen, händisch geführt werden.

Zum Gestüt gehören nicht nur die notwendigen Stallungen, sondern auch ausgedehnte Weide- und Almflächen. Alljährlich findet auch für die Pferde ein Almabtrieb der bis zu 25 km entfernten Almen zu Fuß mit der traditionellen Pferdesegnung in Maria Lankowitz statt. Es gehören noch vier Gehöfte in der Umgebung dazu. Auf dem Gut befinden sich sowohl die Zuchtstuten und Fohlen als auch die Zuchthengste. Die ausgewählten Hengste kommen mit vier Jahren nach Wien, während die anderen auch verkauft werden. Nach einigen Jahren in Wien kommen die Hengste für Zuchtzwecke wieder nach Piber. Auch wenn sie für die Reiterei in der Hofreitschule zu alt sind, kommen sie wieder zurück in ihre Pension.

Um Inzucht zu vermeiden, werden mit anderen Lipizzaner-Gestüten, wie in Slowenien, Ungarn, Slowakei, Tschechien und Rumänien, immer wieder Zuchttiere ausgetauscht.

Weblinks

47.08055555555615.1002777777787Koordinaten: 47° 4′ 50″ N, 15° 6′ 1″ O


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