Schloss Ringberg

Schloss Ringberg
Haupteingang von Schloss Ringberg

Schloss Ringberg ist ein Gebäude auf halber Höhe des Ringbergs in den Tegernseer Bergen, 1,7 km (Luftlinie) südöstlich des Tegernsees bzw. dessen südwestlicher Bucht namens Ringsee, auf einer Höhe von 905,9 Metern Meereshöhe. Es gehört zur Gemeinde Kreuth und wird heute als Tagungsstätte der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) genutzt.

Bauherr von 1912 bis zu seinem Tod im Jahre 1973 war Herzog Luitpold in Bayern (1890-1973) (Sohn von Max Emanuel in Bayern), der letzte leibliche Spross einer Nebenlinie der Wittelsbacher, der Herzöge in Bayern.

Trotz der langen Bauzeit waren bis 1973 nur wenige Räume des Schlosses bewohnbar; außer einem Hausmeisterehepaar und dem „Hauskünstler“ Friedrich Attenhuber (1877-1947) wohnte bis 1973 niemand auf dem Schloss. Von Attenhuber stammen alle Bilder im Schloss, sowohl Gemälde und Zeichnungen als auch Wandgemälde. Auch ein großer Teil der Einrichtung ist von Attenhuber entworfen - das Schloss ist insofern eines der seltenen Gesamtkunstwerke. Sowohl die Architektur als auch die Inneneinrichtung des Schlosses, die im Original in einigen Teilen erhalten ist, ist eine eigenwillige Mischung aus zahlreichen Stilen vor allem aus dem Mittelalter, dem Barock und dem Jugendstil.

Der Bauherr Herzog Luitpold in Bayern hat große Teile seines Vermögens in Schloss Ringberg verbaut und auch anderen ererbten Besitz wie das Schloss Possenhofen und Schloss Biederstein in München-Schwabing für den Ausbau von Ringberg verkauft.

Das Schloss als Tagungshaus

Im Jahr 1967 wurde ein Erbschaftsvertrag zwischen Herzog Luitpold und der Max-Planck-Gesellschaft geschlossen, der festlegte, dass das Schloss nach dem Tod des Herzogs an die MPG fallen würde. Für den Bauunterhalt vererbte der Herzog auch ein weiteres Barvermögen, aus dem noch heute nötige Renovierungsarbeiten bestritten werden. Nach dem Tod des Herzogs wurde das Schloss zunächst bis ca. 1980 für kleine Tagungen von Wissenschaftlern vorwiegend der Max-Planck-Gesellschaft aber auch etwa der Technischen Universität München genutzt. Zwischen 1980 und 1983 wurde das Schloss mit Mitteln aus einer Spende der Münchner Rückversicherungsgesellschaft ausgebaut. Der Neubau eines Vortragssaales für rund 60 Personen erfolgte aufgrund von Planungen des Münchener Architekten Otto Meitinger. Nach dem Ausbau erfolgte 1983 die Eröffnung des Schlosses durch Reimar Lüst, dem damaligen Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft.

Über Otto Meitinger kam das Schloss in den 1960er-Jahren auch zur Max-Planck-Gesellschaft: Er erstellte als Mitarbeiter der Bayerischen Schlösserverwaltung ein Gutachten über die Denkmalwürdigkeit des Schlosses. Herzog Luitpold wollte das Schloss seit den 1950er-Jahren als "letztes Denkmal der Romantik" anerkennen lassen. Später (zwischen 1963 und 1976) war Meitinger Leiter der Bauabteilung der Max-Planck-Gesellschaft und vermittelte den Erbschaftsvertrag zwischen dem Herzog und der MPG.

Erst 1973 wurde das Schloss nach dem Erlass des Bayerischen Denkmalgesetzes als Denkmal anerkannt. Das Schloss ist alle zwei Jahre in einem Tag der Offenen Tür für die Öffentlichkeit zugänglich, der nächste Termin ist für Juli 2013 angekündigt.

Literatur

  • Helga Himen: Schloss Ringberg am Tegernsee, Ausklang wittelsbachischer Bautradition - Begegnungsort der Wissenschaft. Unter Mitarbeit von Heiderose Engelhardt, mit Beiträgen von Otto Meitinger und Manfred Rühle. Deutscher Kunstverlag, München und Berlin 2008, ISBN 978-3-422-06790-5
  • Max-Planck-Gesellschaft (Hrsg.): Schloss Ringberg, Tagungsstätte der Max-Planck-Gesellschaft (Reihe Berichte und Mitteilungen der Max-Planck-Gesellschaft), Heft 1994/3 ISSN 0341-7778.

Weblinks

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