Schlämmkorn

Schlämmkorn

Die Schlämmanalyse, auch als Schlämmen oder Schlämmung bezeichnet, ist ein mechanisches Trennverfahren zur quantitativen Bestimmung des Feinkornanteils einer Sedimentprobe (Dispersitätsanalyse). Die Schlämmanalyse ist eines der Verfahren der Sedimentationsanalyse.

Die zu Grunde liegenden Prinzipien werden auch bei der Trennung von Stoffgemengen zur Gewinnung der Einzelfraktionen angewendet, so etwa bei der Trennung von Goldkörnchen und Sand.

Inhaltsverzeichnis

Prinzip

Das Schlämmverfahren wird eingesetzt, wenn ein mit Wasser vermischtes Haufwerk (granulare Materie) vorwiegend aus Feinstkorn („Schlämmkorn“, Korngrößen mit einen Äquivalentdurchmesser von kleiner 0,063 mm) besteht. Die darin als Schwebstoffe enthaltenen Kornfraktionen Schluff und Ton lassen sich mittels einer Siebanalyse nicht mehr voneinander trennen. Um die Kornverteilung zu bestimmen, werden die unterschiedlichen Sinkgeschwindigkeiten der beiden Kornfraktionen ausgenützt.

Durchführung

Bei der Schlämmanalyse wird die Probe in Wasser zu einer Suspension aufgerührt und diese in einem Messzylinder stehen gelassen. Aufgrund des je nach Korngröße unterschiedlichen schnellen Absinkens der Schwebstoffe (Sedimentation) verändert sich mit der Zeit die Verteilung der Korngrößen und damit die Verteilung der Dichte in der Suspension. Zum Messen der Änderungen der Dichteverteilung wird ein Aräometer in festgelegten Zeitabständen in die Suspension eingetaucht. Aus den Eintauchtiefen werden die Dichten und daraus die Massenanteile der Kornfraktionen über ein Nomogramm nach dem Gesetz von Stokes ermittelt. Daraus ergibt sich eine Kornverteilungskurve. Anteile größer 0,063 mm (63 µm) werden, je nach Anteil an der Gesamtmasse, vor oder nach der Schlämmanalyse durch Nass-Siebverfahren, Trocknung und Wägung/prozentuale Auswertung ermittelt (Kombinierte Sieb- und Schlämmanalyse).

Schlämmen in der Mikropaläontologie

Als Schlämmen wird auch ein Verfahren zur Gewinnung von Mikrofossilien bezeichnet. Das sind Fossilien größer als 0,063 mm (Nannofossilien) und kleiner als etwas 2,0 mm (Makrofossilien), die als Siebrückstand einer Sedimentprobe erhalten bleiben. Das feinere Sediment wird mit fließendem Wasser fortgespült.[1]

Einzelnachweise

  1. Fritz-Nielsen Wissing, Ekkehard Herrig: Arbeitstechniken der Mikropaläontologie. Eine Einführung. Enke Verlag, Stuttgart, 1999. S. 46–47

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