Schneidbrennen

Brennschneider bei der Arbeit

Schweißer beim autogenen Brennschneiden (1948)

Autogenes Brennschneiden ist eine Art des thermischen Trennens mit einem manuell oder maschinell geführten Schneidbrenner.

Eine ringförmige Brenngas-Sauerstoff-Flamme (Heizflamme) erwärmt das Werkstück lokal bis auf Zündtemperatur. In der Mitte der Brennerdüse tritt Sauerstoff unter hohem Druck aus und verbrennt den Stahl. Weiterhin treibt er die Schneidschlacke (Oxide und Schmelze) aus der Fuge. Durch den Brennervorschub entsteht eine Schnittfuge, an deren Aussehen der Fachmann erkennt, ob die eingebrachte Wärme und die Vorschubgeschwindigkeit stimmt.

In der Industrie werden Brennschneidmaschinen oder auch Roboter zum automatisierten, autogenen Brennschneiden verwendet.

Schneidbedingungen

Das Metall muss im Sauerstoffstrom verbrennen. Die Entzündungstemperatur muss daher unter der Schmelztemperatur liegen. Ein hoher Kohlenstoffgehalt verringert den Abstand zwischen Entzündungstemperatur und Schmelztemperatur.

Unregelmäßigkeiten

Beim Brennschneiden kann es zum Anhaften der Schlacke, zu Kantenausschmelzung und übermäßiger Schnittrillenbildung kommen. Außerdem können Winkelabweichungen an der Schnittfläche auftreten. Allerdings liegt das Problem meistens darin, dass die Brennerdüse verschmutzt oder der Sauerstoffdruck zu hoch eingestellt ist. Die Höhe des zu verwendenden Sauerstoffdrucks ist an der Brennerdüse abzulesen. Es ist also immer darauf zu achten, dass der Druck zur Düse und die Düse zur Stärke des zu schneidenden Materials passt.

Ergänzung: Es ist auch der Sauerstoff bzw. dessen Reinheitsgehalt sehr entscheidend wie viel Schlacke entsteht bzw. das Schnittbild aussieht. Bei der Verarbeitung kommt es sehr auf verschiedene Punkte an:

1. Sauerstoffdruck (dazugehörige Reinheit in der Regel 99,9998% – hochrein)
2. Heizgasdruck (Acetylen, Propan, Erdgas)
3. Vorschub
4. Abstand zum Bauteil (ca. 5–10 mm)
5. Oberflächenbeschaffenheit des Material (Zunder u. dgl.)
6. Beschaffenheit der Schneidedüse (nicht verschmutzt)
7. Beschaffenheit der Heizmutter (Düse) – gleichmäßige Erwärmung in Schneiderichtung

Punkte 1 bis 3 bzw. die richtige Schneidedüse sind von einer Tabelle abzulesen.