BUGA 2009

BUGA 2009
Logo der Bundesgartenschau 2009
Datei:Schwerin Schlossgarten 2009.jpg
Schweriner Schlossgarten mit Kreuzkanal

Die Bundesgartenschau 2009 findet vom 23. April bis 11. Oktober 2009 in der mecklenburg-vorpommerschen Landeshauptstadt Schwerin statt. Das Motto der Gartenschau lautet „Sieben Gärten mittendrin“. Im Gegensatz zu den im zweijährigen Turnus in deutschen Städten dargebotenen Garten- und Landschaftsbauausstellungen der letzten Jahre wurden keine zuvor ungenutzten oder renaturierten Flächen außerhalb der Innenstadt, sondern das Areal um das Schweriner Schloss einschließlich des Burgsees und des Westufers des Schweriner Sees als zentraler Veranstaltungsort gewählt.

Zur BUGA 2009 werden von der örtlichen Veranstalter-GmbH 1,8 Millionen Besucher erwartet.[1] Das Gesamtbudget ist mit 74,5 Millionen Euro angegeben, wovon 43 Millionen Euro auf Investitionen fallen. 39.500 m² des insgesamt 550.000 m² großen Areals sind als Ausstellungsfläche vorgesehen, wovon Ausstellungshallen 4000 m² einnehmen.[2]

Inhaltsverzeichnis

Planungen und Vergabe

Bereits im Herbst 1997 wurde im Bauamt der Stadt Schwerin angedacht, sich für die Bundesgartenschau 2005 zu bewerben. Der Beschluss der Stadtvertretung für eine Bewerbung zur Austragung der Veranstaltung im Jahr 2009 fiel am 12. September 1998. Die veranschlagten Kosten dafür lagen bei 150 Millionen DM, von der die Stadt ein Drittel zu tragen habe.[3] Am 11. April 1999 setzte sich Schwerin gegen acht weitere Bewerber durch und erhielt den Zuschlag für die BUGA 2009.[4] Das ursprünglich gewählte Motto der Gartenschau war „Schwerin im Spiegel der Seen“. Die Veranstaltung, die laut Aussagen des ehemaligen Baudezernenten der Stadt, Axel Höhn, „keine gewöhnliche Blumenschau“ werden soll, ist verknüpft mit einem langfristigen Stadtentwicklungskonzept.[5]

Die Sieben Gärten

Garten des 21. Jahrhunderts

Der Garten des 21. Jahrhunderts umfasst das Gelände um den Burgsee und ist Eingangs- und Empfangsbereich der Bundesgartenschau. Der See wurde von April bis August 2007 durch Ausbaggerungen in südlicher Richtung erweitert. Hauptattraktion ist eine durch ihre Lage zwischen See und einem Graben und die rechteckige Form mit den geraden Uferkanten scheinbar „schwimmende Wiese“. Diese ist durch eine Brücke mit dem geometrisch mit Robinien bepflanzten Platz am Ufer verbunden.

Am Südufer des Sees befinden sich außerdem eine eigens für die Gartenschau eingerichtete Straßenbahn-Wendeschleife, Serviceeinrichtungen und eine Säulenhalle.

Der Burgsee nach der Erweiterung im September 2007, links: die neue Straßenbahnwendeschleife

Schlossgarten

Der Schlossgarten ist der größte der sieben Gärten. Er erstreckt sich vom Schweriner und dem Burgsee im Norden bis zum Faulen See im Süden. Zentral gelegen ist der in einer Blickachse zum Schloss befindliche Kreuzkanal. Im einst von Peter Joseph Lenné im Stil eines englischen Landschaftsparks konzipierten Greenhouse-Garten wird Gartenbaukunst mehrerer Jahrhunderte gezeigt. Geboten werden außerdem das Thema Grabgestaltung und Denkmal, ein Irrgarten und ein Kinderspielplatz nach historischem Vorbild.

Orangerie des Schweriner Schlosses

Burggarten

Der Burggarten befindet sich direkt auf der Schlossinsel, die durch zwei Brücken mit der Altstadt und dem Schlossgarten verbunden ist. Die Gestaltung orientiert sich an dem Stand des Jahres 1857. Zentraler Mittelpunkt ist die Orangerie des Schlosses. Außerdem sind Elemente englischer Landschaftsgärten, italienische Terrassengärten im Stil der Renaissance und Rosengärten zu sehen.

Küchengarten

Der von einer Backsteinmauer umgebene Küchengarten versorgte einst die herzogliche Küche mit Obst, Gemüse und Zitrusfrüchten. Im Winter wurden hier in einem Warm- und einem Kalthaus frostempfindliche Pflanzen aufbewahrt. 2009 ist der Küchengarten unter anderem Ort für 20 Hallenschauen. Gezeigt werden neueste Züchtungen von Nutzpflanzen sowie Gemüse, Kräuter, Wein, Beerensträucher, Obstbäume sowie auch Kletterrosen und Kübelpflanzen.

Ufergarten

Direkt am Seeufer gelegen, schließt sich der Ufergarten nördlich an den Küchengarten und westlich an den Naturgarten an. Neben einer Wechselflorfläche ist dieser Garten ein Ort, der Gastronomie, Strandbereich, Spielbereich und Kinderbetreuung bietet. Durch eine eigens für die BUGA errichtete Pontonbrücke wird eine Verbindung zum Garten am Marstall über den Schweriner See geschaffen.

Verlandungsstreifen an der Großen Karausche
Marstall im März 2009

Naturgarten

Der Naturgarten ist der östlichste Teil des BUGA-Geländes. Er erstreckt sich von der Großen Karausche, einem kleinen See, bis zum Südufer des Schweriner Sees. Laut Angaben des Veranstalters werden nur wenige gestalterische Eingriffe in das Areal erfolgen. Die Große Karausche ist ein Gewässer im weit fortgeschrittenen Verlandungsstadium. Es ist von einem Schwingmoor-, Röhricht- und Erlenbruchwaldstreifen umgeben.

Weiterhin werden im Naturgarten die zurückhaltende Bewirtschaftung von Feuchtwiesen sowie eine Orchideenwiese gezeigt. Es befindet sich dort ebenfalls ein Spielplatz, ein Kinderbauernhof und das so genannte Grüne Klassenzimmer.

Garten am Marstall

Das Areal wird geprägt durch den großherzoglichen Marstall mit seiner klassizistischen Fassade. Der nördlichste Garten bietet in einer offenen Parklandschaft neben Grünflächen auch Stauden-, Rosen- und Wechselbepflanzungen sowie Sonderthemen, wie etwa Dahlien. Nördlich schließt sich der bis August 2008 neu gestaltete Stadthafen mit Vorplatz am sogenannten Beutel, einer Bucht am Westufer des Schweriner Sees, an. Eine Pontonbrücke wird den Garten am Marstall mit dem Ufergarten verbinden.

Außenstandorte

Schloss Ludwigslust
Freilichtmuseum Groß Raden
Landgestüt Redefin
Biosphärenreservat Schaalsee
Schloss Wiligrad

In die Bundesgartenschau sind 34 Projekte einbezogen, die sich in ganz Mecklenburg-Vorpommern, vor allem jedoch in den umliegenden Landkreisen befinden.

Logos und Symbole

Maskottchen Fiete

Im Logo ist in grünen oder blauen Farben das Schweriner Schloss mit seinen Türmen dargestellt, über diesem befinden sich sieben Blüten, die in Rottönen gehalten sind. Unter das Schloss ist der zweizeilige Schriftzug BUGA 2009 SCHWERIN, in anderer Darstellung auch BUNDESGARTENSCHAU 2009 SCHWERIN, gesetzt worden. Dieses Logo wurde im März 2006 der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das ursprünglich verwendete Logo zeigte auf schwarzem Hintergrund oben den Stadtnamen SCHWERIN, in der Mitte einen durch einen Querstrich geteilten Kreis, dessen Hälften in blau und grün dargestellt wurden, und unten den Schriftzug BUGA 2009.

Maskottchen der Veranstaltung ist Fiete, ein rot-grüner Marienkäfer, der die auch im Logo verwendeten Blüten auf dem Rücken trägt. Den Namen wählte eine Fachjury aus 1323 abgegebenen Vorschlägen im Oktober 2007 aus.[6]

Kritik

Die unter anderem zur Wiederherstellung von Sichtachsen durchgeführten Baumfällarbeiten im Schlossgarten führten im Vorfeld der Bundesgartenschau zu heftigen Diskussionen über die Vereinbarkeit der Veranstaltung mit dem Naturschutz. Dabei waren beispielsweise rund 200-jährige Linden gefällt und durch junge Bäume ersetzt worden, die eine weniger effiziente CO₂-Bilanz aufweisen, sowie ein Entwässerungsgraben durch ein Moorgebiet um die Große Karausche gelegt worden.[7] Zudem bestanden Zweifel an der Finanzierung der Bundesgartenschau, da für möglicherweise erwirtschaftete Verluste ausschließlich die ausrichtende Stadt aufkommen muss, nicht aber die in die Organisation der Gartenschau involvierten Gartenverbände, die von dieser finanziell profitieren.[7][1] Pläne zur Weiternutzung der anlässlich der Gartenschau erbauten Infrastruktur, wie der neu angelegten Burgseeinsel, wurden zudem als wenig praktikabel kommentiert.[7]

Einzelnachweise

  1. a b Jahresbericht 2006 des Landesrechnungshofes, Landtags-Drucksache 5/93 (PDF, 1,74 MB), S. 223 ff.
  2. Daten und Fakten auf buga-2009.de
  3. Chronik auf buga-2009.de
  4. Planfeststellungsbeschluss Umgestaltung Burgsee
  5. 2009 kommt die BUGA - schwarzaufweiss.de
  6. Chronik auf buga-2009.de
  7. a b c Kein Platz für die Natur – das Auslaufmodell Bundesgartenschau, Beitrag der Fernsehsendung „Kontraste“, Manuskript auf rbb-online.de

Weblinks

53.62014311.4119437Koordinaten: 53° 37′ 13″ N, 11° 24′ 43″ O


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