Schule von Edessa

Schule von Edessa

Die Schule von Edessa war von 363 bis 489 übergangsweise der Standort der Schule von Nisibis. In Edessa wurde sie auch als die Schule der Perser bzw. Perserschule bezeichnet. Edessa war ebenfalls die Hauptstadt der Osrhoene und besaß eine große Christengemeinde.

Die wichtigsten Fächer an dieser Schule waren christliche Theologie und Medizin. Ihr wichtigster Lehrer war Ephräm der Syrer (306–373). Ibas von Edessa war Leiter der Schule.

Der aus Antiochia stammende Theologe Theodor von Mopsuestia († 428) war die wichtigste Autorität an der Schule. In Edessa wurden seine Werke in die syrische Sprache übersetzt. Sie wurden eine Grundlage für die Theologie der „Kirche des Ostens“. Die Schule wurde im Jahre 489 aufgrund ihrer nestorianischen Tendenzen auf Befehl Kaiser Zenons geschlossen. Daraufhin wurde sie wieder zurück nach Nisibis verlagert, wo sie wieder an Bedeutung und Größe gewann.

Literatur

  • G. J. Reinink: Edessa Grew Dim and Nisibis Shone Forth: The School of Nisibis at the Transition of the Sixth-Seventh Century. In: J. W. Drijvers / A. A. MacDonald (Hgg.), Centres of Learning. Learning and Location in Pre-Modern Europe and the Near East. Leiden 1995, S. 77–89.

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