Schuto Orizari

Schuto Orizari
Šuto Orizari
Шуто Оризари
Shutka
Wappen fehlt
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Šuto Orizari (Mazedonien)
DEC
Basisdaten
Staat: Mazedonien
Koordinaten: 42° 3′ N, 21° 25′ O42.04166666666721.422222222222297Koordinaten: 42° 2′ 30″ N, 21° 25′ 20″ O
Höhe: 297 m ü. A.
Fläche: km²
Einwohner: 45.000 (2002)
Bevölkerungsdichte: 22.500 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+389) 020
Postleitzahl: 1000
Kfz-Kennzeichen: SK
Struktur und Verwaltung
Gemeindeart: Gemeinde des Hauptstadtgebietes Skopje
Gliederung: keine
Bürgermeister: Erduan Iseini (Vereinigte Partei zur Emanzipation der Roma - Обединетата партија за еманципација на Ромите)
Webpräsenz:

Šuto Orizari (Mazedonisch: Шуто Оризари, Romani: Shuto Orizari; selten Schuto Orizari; meist kurz Shutka (mazedonisch: Шутка) bzw. Šutka; selten Schutka; auch Sutka) ist eine der zehn Gemeinden, die Skopje, die Hauptstadt Mazedoniens, bilden. Nördlich von Šuto Orizari liegt Staro Nagoričane.

Inhaltsverzeichnis

Demografie

1994 lebten in Šuto Orizari laut Zensus ca. 17.000 Einwohner. Heutige Quellen geben 30.000 bis 45.000 Einwohner an, wieder andere Quellen sprechen von noch höheren Zahlen.

Bei einer Volkszählung, die 1994 unter Aufsicht der EU und des Europarats durchgeführt wurde, erklärten sich 43.707 Personen in ganz Mazedonien als Roma. Etwa 93% der Einwohner Šuto Orizaris gehören dieser Volksgruppe an. Die Zahlen sind teilweise sehr widersprüchlich und auch hier schwanken die Schätzungen; unter Anderem weil viele Roma Šuto Orizari auch wieder verlassen haben und nach Skopje gezogen sind. Viele Roma kamen als Flüchtlinge des Kosovokriegs nach Šuto Orizari.

Šuto Orizari ist die einzige Gemeinde der Welt, in der die Roma die Mehrheit an Bewohnern bilden. Auch der gegenwärtige Bürgermeister ist Roma.

Den Rest der Bevölkerung in Šuto Orizari bilden Albaner, Mazedonier, Türken und Serben.

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Situation

Große Probleme in Šuto Orizari sind die hohe Arbeitslosigkeit, Schwarzarbeit, Kriminalität und Drogenmissbrauch. Der Zensus von 1994 ergab, dass nur 1549 Personen reguläre Arbeit haben. Im selben Jahr waren 3956 Erwachsene Analphabeten.

Im Jahr 1999 erstellten UNICEF und die Weltbank eine Studie, die ergab, dass ca. die Hälfte der Roma-Familien über 100-150 DM pro Monat verfügen (also ca. 50 bis 75 Euro). 11% hatten gar kein regelmäßiges Einkommen. Über die Hälfte der Menschen aus Šuto Orizari bezog zu diesem Zeitpunkt Sozialhilfe. Ein gewisser Teil, der eigentlich ein Anrecht auf Sozialhilfe hätte, bekommt auch heute keine, da vielen wichtige Dokumente fehlen oder der Grundschulabschluss, der Bedingung für Sozialhilfe und Krankenversicherung ist, nicht gemacht wurde.

Seit den Neunzigerjahren gibt es verschiedene Hilfsprogramme für Šuto Orizari, die unter anderem von UNICEF und Caritas gefördert werden. Hilfe kommt von staatlicher Seite, von Kirchen und von privaten Unterstützungsinitiativen aus Europa und den USA. Es gibt Stellen vor Ort, die sich um Konflikte und soziale und psychische Probleme kümmern. Durch die Hilfsprogramme finden einige wenige Bewohner von Šuto Orizari eine Beschäftigung, beispielsweise als Fahrer oder Dolmetscher.

Die Situation hat sich in den letzten Jahren etwas gebessert, z.B. gehen mehr Kinder auf die Schule in Šuto Orizari. Es gibt zwei achtklassige Grundschulen; da nicht alle Schüler gleichzeitig unterrichtet werden können, beginnt für einen Teil der Unterricht morgens, für einen mittags und für den letzten nachmittags. Der Bau einer berufsbildenden Mittelschule wurde kürzlich beschlossen. Die Mittel dafür stammen zum Teil von der österreichischen Entwicklungsagentur (ADA). Die Schüler haben Unterricht auf Mazedonisch. Romani gibt es nur als Freifach. Genau hier liegt ein großes Problem, da Mazedonisch für die meisten Kinder eine Fremdsprache ist. Ab der sechsten Klasse lernen seit einiger Zeit alle Schüler Deutsch. Viele der Leute in Šuto Orizari sprechen Deutsch weil sie beispielsweise in Deutschland als Asylbewerber oder Gastarbeiter waren. Einige sprechen auch Französisch.

Einige Gebäude wurden in den letzten Jahren renoviert und weisen Verzierungen auf, zu vielen gehören kleine, saubere Vorgärten. Das Geld für die Renovierung vieler Häuser kommt aus dem Westen. Andere Bewohner von Šuto Orizari leben zum Teil nur in Wellblechhütten; einige leben heute noch in den Containern, die 1963, nach dem schweren Erdbeben, von amerikanischer Seite als Hilfsunterkünfte gestellt wurden.

Entlang der Hauptstraße, der Ulica Šuto Orizari, befindet sich tagsüber ein größerer Markt. 1997 wurde eine regelmäßige Busverbindung nach Skopje eingerichtet.

Teilweise wird von mazedonischer Seite aber immer noch relativ wenig Geld für die Roma ausgegeben; so bildet z.B. noch heute eine der beiden Hauptverbindungen nach Skopje eine Straße aus Kopfsteinpflaster. Auch der Mangel an Schulen ist ein Problem. Am Stadtausgang Richtung Staro Nagoričane wurde entlang der Straße in den letzten Jahren überall Müll abgelagert und auch an vielen Stellen in der Stadt liegen Abfälle.

Sonstiges

Im Jahr 2005 drehte Aleksandar Manic den Film "Shutka - Stadt der Roma", einen halbdokumentarischen Film.

Weblinks


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