Schwarze Lütschine

Schwarze Lütschine
Weisse Lütschine bei Stechelberg

Die Lütschine ist ein Fluss im Berner Oberland in der Schweiz. Ihre beiden Quellflüsse, die 12,3 km lange Schwarze Lütschine aus Grindelwald und die 13,1 km lange Weisse Lütschine aus dem Lauterbrunnental vereinigen sich bei Zweilütschinen. Von dort fließt die noch 8,6 km lange vereinigten Lütschine durch das schluchtartige Lütschinental nach Wilderswil und über das Bödeli weiter nach Bönigen wo sie in den Brienzersee mündet. Der Name Lütschine stammt vom keltischen Namen leucos, leuca was "weiss" oder "hell, glänzend" bedeutet.

Weisse Lütschine heißt auch der Abfluss des Unteren Grindelwaldgletschers, der etwa einen Kilometer nach Austritt aus der Gletscherschlucht in die Schwarze Lütschine mündet.


Die Lütschineneindämmung

Die aus den Tälern Grindelwald und Lauterbrunnen kommende Lütschine ist ein geschiebe- und schwebstoffreicher Gebirgsfluss, der früher bei extremen Hochwassern immer wieder ausbrach und das ganze Bödeli mit den daraufliegenden Dörfern und der Propstei Interlaken überschwemmte. Es ist anzunehmen, dass die Lütschine schon zur Zeit als sich die Augustinermönche um 1130 im Bödeli ansiedelten in den Brienzersee floss und nicht, wie oft behauptet wird, von diesen dorthin umgeleitet wurde. Man hat lediglich einen ihrer Mündungsarme, der entlang des Aenderbergs Richtung Bönigen verlief, mit einem linksufrigen Längsdamm verbaut. Die Klosterleute von Interlaken spielten dabei eine wichtige Rolle. Über Jahrhunderte hinweg setzten Generationen der betroffenen Bevölkerung viel Zeit und Geld dafür ein, um das ungestüme Bergwasser in seine Schranken zu weisen. Ein kleiner Teil der Wassermengen wurde im Mittelalter auch zur vielseitigen Nutzung abgezweigt. Ein schmaler Kanal das Spülibächli leitet das Lütschinenwasser zum Kloster Interlaken, wo es diverse Mühlen antrieb und zu Reinigungszwecken eingesetzt wurde.

1831 brach die Lütschine kurz nach der Einmündung des Saxetenbachs bei Wilderswil aus und ergoss sich durch dieses Dorf über das Bödeli nach Matten und Interlaken. Die Folge war eine rund 1 Meter starke Übersarung, deren Spuren an einigen alten Häusern heute noch zu sehen sind. Ein zeitgenössischer Bericht vermerkte dazu lakonisch: «… der Saxetenbach vereint (mit der Lütschine) den Damm durchbrochen, über alles Feld herabgekommen, die Einwohner von Matten zum Teil zum Auswandern gebracht»

Letztmals brach die Lütschine 2005 aus und überschwemmte den unteren Dorfteil von Wilderswil sowie grosse Teile des Bödeli. Das Wasser floss nachdem der Autobahneinschnitt gefüllt war durch Matten und bis nach Interlaken in die Aare!



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