Schwarzerde-Bartagame

Schwarzerde-Bartagame
Zwergbartagame
Zwergbartagame (Pogona henrylawsoni)

Zwergbartagame (Pogona henrylawsoni)

Systematik
Klasse: Reptilien (Reptilia)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung: Echsen (Lacertilia)
Familie: Agamen (Agamidae)
Gattung: Bartagamen (Pogona)
Art: Zwergbartagame
Wissenschaftlicher Name
Pogona henrylawsoni
Wells & Wellington, 1985

Die Zwergbartagame, oder seltener auch Lawsons Bartagame genannt, (Pogona henrylawsoni) ist eine der kleinsten australischen Bartagamen und gehört damit in die Unterordnung der Echsen (Lacertilia).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Mit einer Gesamtlänge von etwa 30 cm und einer Kopf-Rumpf-Länge von ca. 13 cm sind Zwergbartagamen eine kleine Bartagamenart. Ihr „Bart“ ist nicht so groß wie der anderer Arten. Die sandfarbenen Tiere haben kurze, kräftige Gliedmaßen, und die Stacheln an Kopf und Bart sind weniger ausgeprägt. In Relation zur Kopf-Rumpf-Länge haben Zwergbartagamen den kürzesten Schwanz der Bartagamengruppe.

Vorkommen

Zwergbartagamen sind im zentralen und nordwestlichen Queensland verbreitet. Fundorte sind: Hughenden, Longreach, Armac, Muttaburra und Richmond (von dort kommt der Holotypus der Art). Dort lebt sie in der Halbwüste auf so genannten Schwarzerdeböden. Die Niederschläge sind dort oftmals auf den Sommer beschränkt, sie betragen 400-800 mm/Jahr. Da Schwarzerde sehr fruchtbar ist, wird der Lebensraum von Pogona henrylawsoni oft durch Ackerland zerstört. Das Gebiet der Verbreitung umfasst nunmehr ca. 200.000 km².

Ernährung

Zwergbartagamen sind genauso wie die anderen sieben Bartagamen Allesfresser (omnivor) und ernähren sich sehr abwechslungsreich von Insekten und Pflanzen.

Im Terrarium ist eine abwechslungs- und mineralstoffreiche Ernährung sehr wichtig. Als Beispiele seien hier Grillen, Heuschrecken, Mehlwürmer, Schwarzkäferlarven, Wachsmaden und andere Insekten, aber auch Obst, Gemüse, Löwenzahn und Klee (keinen Kohl wegen meist starker Blähungen und keine Salate wegen vielfach starker Pestizidbelastungen) genannt.
Als Nahrungsergänzungsstoffe sollten sie zusätzlich Vitamin- und Mineralstoffpräparate (insbesondere Kalzium) bekommen.

Fortpflanzung

Es ist momentan fast nichts über die Fortpflanzung in der Natur bekannt. Die einzigen Daten, die vorliegen, sind Eier, die man bei zwei Weibchen gefunden hatte. Eines hatte 5 Eier, das andere 8 Eier im Eileiter. In Gefangenschaft folgen nach einer zweimonatigen Winterruhe Paarungen. 4 Monate danach wurden in den Terrarien die Gelege abgelegt, die meistens 5 bis 18 Eier aufwiesen. Unter künstlichen Bedingungen bebrütet hatten die ausgewachsenen Jungtiere eine Schlupflänge von 5,5 bis 8 cm.

Terraristik

Im Zoohandel kann man Zwergbartagamen zur Haltung als Heimtier und zur Zucht in einem Terrarium erhalten. Für eine Zuchtgruppe sollte die Größe des Terrariums mindestens L 150 x B 80 x H 80 cm betragen, jedes Tier soll sich in Ruhe zurückziehen können.
Eine möglichst naturgetreue Einrichtung kann man mit einfachen Gegenständen aus dem Zoohandel erreichen:

  • eine Bodenhöhe von mindestens 15 cm aus einem Lehm-Gemisch (da sie gern graben, werden jedoch 20 cm empfohlen), Auch Sand kann verwendet werden, da sie in wüstenartigen Regionen leben,
  • Steine und Äste als Klettermöglichkeiten,
  • Versteckmöglichkeiten als Schlafplatz oder zum Zurückziehen,
  • als Badegelegenheit eine Schale nicht zu tiefen, frischen und sauberen Wassers.

Während die Temperatur im Terrarium des Nachts auf bis zu 15 ºC fallen kann, sollte sie tagsüber 25°C bis 32ºC betragen. Da Reptilien wechselwarme Tiere sind, muss man ihnen einen Platz zum Sonnenbaden einrichten, wo sie sich ganz nach Bedarf aufwärmen können, die Temperatur sollte dort zwischen 50ºC und 55°C betragen.
Als Grundbeleuchtung sind normale Leuchtstoffröhren aus dem Baumarkt ausreichend, spezielle Tageslichtlampen aus dem Zoohandel sind aber empfehlenswert. Auch die UV-Bestrahlung mit UV-A- und -B-Anteilen ist sehr wichtig, spezielle Lampen dafür sind im Zoohandel erhältlich. Eine Unterversorgung kann häufig tödlich enden. Nachts sollten alle Lampen ausgeschaltet sein.

Zucht

Die Bartagamenzucht beansprucht viel Zeit, sowohl gegenüber den Jungtieren als auch dem Weibchen. Das befruchtete Weibchen braucht in dieser Zeit eine besondere Auswahl an Futter und auch Zugaben von Vitamin- und Mineralstoffpräparaten (insbesondere Kalzium). Außerdem benötigt es mehr Wärme an leicht zugänglichen Stellen.

Nach etwa sieben bis zehn Wochen beginnen die Jungtiere zu schlüpfen, dieser Vorgang kann einige Stunden dauern, manchmal jedoch bis zu ein bis zwei Tagen.

Literatur

  • Freynik, Christian: Die Zwergbartagame. VIVARIA Verlag, Meckenheim 2007. ISBN 3-981-04123-2
  • Köhler, Grießhammer & Schuster: Bartagamen. Herpeton Köhler, Offenbach 2004. ISBN 3-936-18004-0
  • Peter M. Müller: Die Bartagame. Kirschner & Seufer, Keltern-Weiler 2002. ISBN 3-980-42075-2
  • Veronika Müller: Bartagamen. bede, Ruhmannsfelden 2005. ISBN 3-898-60084-X
  • Hausschild, Andree & Bosch, Hubert: Bartagamen und Kragenechsen NTV ISBN 3-931587-17-7

Weblinks


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