Sd.Kfz. 132

Sd.Kfz. 132
Einer der frühen Marder II (Sd. Kfz. 132, mit Christie-Laufwerk) in Paris
Zwei Marder II (Sd. Kfz. 131) mit unterschiedlichen Aufbauten
Marder II in Russland im Frühjahr 1943
Marder II im Museum Sinsheim
(Heckansicht von schräg oben)

Der Marder II (Sd.Kfz. 131 und 132) war ein auf der Basis des Fahrgestells des Panzerkampfwagen II entwickelter Panzerjäger, der von der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wegen der ständig zunehmenden Zahl der alliierten Panzer stellte die deutsche Wehrmacht fest, dass sie insbesondere zum Kampf gegen die Rote Armee mehr und besonders bewegliche Feuerkraft benötigte. Da auf deutscher Seite viele Fahrgestelle ausgemusterter älterer Panzer II zur Verfügung standen, wurde eine dem Marder I ähnliche Notlösung geschaffen: Der Turm und ein Teil des Aufbaus des Panzer II wurde entfernt und ein mit dünner Panzerung versehener Kampfraum geschaffen, in dem die Kanone montiert war. Als Bewaffnung standen anfänglich in großer Zahl erbeutete sowjetische Kanonen des Kalibers 7,62 cm zur Verfügung (umgearbeitet zur Benutzung deutscher 7,5-cm-Munition), später wurde auch die deutsche 7,5-cm-PaK 40 benutzt. Beide Kanonen waren in der Lage, feindliche Panzer vom Typ T-34 und KW-1 auf größere Entfernungen zu zerstören; mit den bisherigen Panzerwaffen war dies nicht möglich. Die Entwicklungsarbeiten begannen Ende 1941, die Produktion lief vom Frühjahr 1942 bis zum Sommer 1943, Umrüstungen im kleinen Rahmen wurden bis Anfang 1944 durchgeführt.

Mit deutschen Waffen erhielt der Marder II die Sd. Kfz.-Nummer 131, mit russischen Beutewaffen die Sd. Kfz.-Nummer 132. Beide Marder II-Typen unterschieden sich durch den unterschiedlichen Aufbau des Kampfraums und die größere Mündungsfeuerbremse der 7,5-cm-PaK 40. Beim Marder II mit erbeuteter 7,62-cm-FK 296(r) fehlte die Mündungsfeuerbremse gänzlich.

Wegen der maximal 30 Millimeter starken Panzerung, dem nach oben und hinten offenen Kampfraum und der ungünstig hohen Silhouette war der Marder II anfällig für feindliches Feuer, insbesondere die verursachte Splitterwirkung. Er war trotzdem eine erfolgreiche Übergangslösung, bis im Jahr 1944 der Jagdpanzer 38(t) zur Verfügung stand. In den beiden Jahren zuvor waren der Marder II und der ähnliche Marder III die einzigen effektiven beweglichen Panzerabwehrwaffen an der Ostfront. Auch auf dem nordafrikanischen und italienischen Kriegsschauplatz kam der Marder II zum Einsatz. Einige Marder II blieben bis zum Kriegsende im Einsatz.

Technische Daten

  • Gewicht: 10,7 t
  • Bewaffnung entweder
    • 7,62-cm-PaK 36(r)
    • 7,62-cm-FK 296(r)
    • 7,5-cm-PaK 40
    • Munition: 30 Schuss
  • Länge über alles: 4,88 m
  • Länge der Wanne: 4,64 m
  • Breite: 2,30 m
  • Höhe: 2,65 m
  • Panzerung
    • Wanne vorn 30 mm
    • Aufbau vorn 14,5 mm
  • Besatzung: vier
  • Motor: Sechszylinder-Reihenmotor Maybach HL 62 RTM mit 140 PS
  • Reichweite Straße: 185 km
  • Reichweite Gelände: 121 km
  • Höchstgeschwindigkeit Straße: 45 km/h
  • Höchstgeschwindigkeit Gelände: 19 km/h
  • Fahrwerk: Panzer II, anfänglich nur der Ausführungen D/E, später auch A-C und F
  • Stückzahl: insgesamt etwa 1200, andere Quellen sprechen von ~900
    • Sd. Kfz: 131: 576 von Mitte 1942 bis Mitte 1943; 75 weitere bis Anfang 1944
    • Sd. Kfz: 132: 201 vom Frühjahr 1942 bis Mitte 1943

Siehe auch

Weblinks


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