Seealpen

Seealpen

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Seealpen/Meeralpen
Seealpen i.e.S. und Voralpen von Nizza, nach SOIUSA

Seealpen i.e.S. und Voralpen von Nizza, nach SOIUSA

Seealpen (Corno Stella am Monte Argentera)

Seealpen (Corno Stella am Monte Argentera)

Höchster Gipfel Monte Argentera (3.297 m s.l.m.)
Lage Region Provence-Alpes-Côte d'Azur, Frankreich / Region Piemont, Italien / Monaco
Teil der Westalpen
Einteilung nach SOIUSA SZ 2, Partizione delle Alpi 1
Koordinaten 44° 7′ N, 7° 25′ O44.1146388888897.419753297Koordinaten: 44° 7′ N, 7° 25′ O

Die Seealpen oder auch Meeralpen (französisch Alpes Maritimes, italienisch Alpi Marittime) sind eine Gebirgsgruppe der südlichen Westalpen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Anteil an den Seealpen haben Frankreich mit den Départements Alpes-Maritimes und Alpes-de-Haute-Provence und Italien mit der Region Piemont sowie das Fürstentum Monaco. Nördlich schließen sich die Cottischen Alpen und westlich die Provenzalische Voralpen an. Im Osten werden sie durch den Colle di Tenda von den Ligurischen Alpen getrennt. Nach Süden erstrecken sich die Ausläufer des Gebirges bis an die Küste des Mittelmeers. Höchster Gipfel ist der 3.297 Meter hohe Monte Argentera. Mit dem Mont Clapier weisen die Seealpen den südlichsten Dreitausender der Alpen auf.

Umgrenzung und Einteilung

Der Kernbereich der Seealpen, die ‚Meeralpen im eigentlichen Sinne‘, im Département Alpes-Maritimes (Region Provence-Alpes-Côte d'Azur), findet sich auch unter dem italienischen Namen Alpi del Var, nach dem Fluss, sie werden deutsch auch zentrale Seealpen, oder französische Seealpen/Meeralpen genannt. Traditionell, nach der klassischen französisch-italienischen Einteilung (Partizione delle Alpi), zählt man die Ligurische Alpen (Alpi liguri/Alpes ligures, dt. auch italienische Seealpen, ligurische Meeralpen) als Untergruppe zu den Seealpen. Nach der moderneren SOIUSA werden diese eigenständig gezählt, SZ 1 Alpi Marittime i.s.a.), und als SZ 2 Alpi Marittime e Prealpi di Nizza. Außerdem werden die Préalpes de Nice, Préalpes Niçoises[1]/Prealpi di Nizza[2] (‚Voralpen von Nizza‘) teils mitbehandelt, teils eigenständig erwähnt – sonst finden sie sie auch unter den Provenzalischen Voralpen mitbehandelt.

Die Umgrenzung folgt (gegen den Uhrzeigersinn, von Nordosten ausgehend):

Die Untergliederung ergibt sich:

nach Partizione delle Alpi:

französisch masifBergmassiv

nach SOIUSA:  

  • STS 2.1 Alpi Marittime i.s.a.
    • A. Catena Gelàs-Grand Capelet
    • B. Catena Argentera-Pépoiri-Matto
    • C. Catena Corborant-Ténibre-Enciastraia
    • D. Catena Côte de l'Ane-Mounier
    • E. Catena Pelat-Frema-Grand Coyer
  • STS 2.2 Prealpi di Nizza
    • A. Catena Rocaillon-Grand Braus
italienisch catenaBergkette
Vallon de Mollières im Parc National du Mercantour
Cime de Pal
‘Le Sorcier‘-Gravur im Vallée des Merveilles
Monte Argentera

Gipfel

Die höchsten Berge (Seealpen i.e.S.) sind:

Schutzgebiete

Große Teile der französischen Seealpen gehören zum 1979 geschaffenen Parc National du Mercantour, dem jüngsten der sechs französischen Nationalparks (im Mutterland). Zwischen 500 und 3143 m Höhe gelegen (Cime du Gélas, höchster Gipfel) erstreckt sich die innere, besonders geschützte und unbewohnte Zone des Mercantour mit 68.500 ha vom Col d’Allos im Westen bis fast zum Col de Tende im Osten. Das Gebiet des Nationalparks umfasst große Teile des Vallée de L‘Ubaye, Vallée de la Tinée, Vallée du Var, Vallée du Cians, Vallée de la Vésubie und Vallée de la Roya. Im Nationalpark liegen das wegen Gravuren aus der Bronzezeit bekannte Vallée des Merveilles in der Mont-Bégo-Region und mit dem Lac d’Allos der größte natürliche Bergsee der Alpen auf dieser Höhe (2.230 m).

Seit 1995 besteht der Parco Naturale delle Alpi Marittime (Seealpen-Naturpark) als Zusammenschluss des Naturparks Argentera und des Schutzgebietes von Palanfré. Mit einer Fläche von 280 Quadratkilometern hat der Naturpark Anteil an den Tälern Gesso, Stura di Demonte und Vermenagna.

Fauna und Flora

Fauna

Der Alpensteinbock wurde ab 1921 erfolgreich wiederangesiedelt, der Bartgeier erfolgreich ab 1993 ausgewildert, auch der Steinadler ist noch heimisch.

Tourismus

Fern-/Weitwanderwege

Logo viaalpina 2.gif Die Via Alpina, ein neuer grenzüberschreitender Weitwanderweg, der mit fünf Wegen den gesamten Alpenbogen von Triest bis Monaco durchzieht; er verläuft auf zwei unterschiedlichen Routen auch durch die Seealpen.

Der Rote Weg der Via Alpina verläuft mit 12 Etappen aus den Cottischen Alpen kommend zunächst nördlich des Alpenhauptkammes durch die italienischen Seealpen auf zum Teil historischen Saumwegen und Wegen, die – in unterschiedlichen Epochen angelegt - militärischen Ursprung haben, passiert dann über den Pas de Fenestre die Grenze zu Frankreich und verläuft im Parc National du Mercantour weiter bis zum Col de Tende durch die französischen Seealpen:

  • Etappe R137 von Pontebernardo zum Rifugio Zanotti
  • Etappe R138 vom Rifugio Zanotti nach Strepeis
  • Etappe R139 von Strepeis nach Sant'Anna di Vinadio
  • Etappe R140 von Sant'Anna di Vinadio zum Rifugio Malinvern
  • Etappe R141 vom Rifugio Malinvern zum Rifugio Questa
  • Etappe R142 vom Rifugio Questa zum Rifugio Morelli-Buzzi
  • Etappe R143 vom Rifugio Morelli-Buzzi zum Rifugio Ellena-Soria
  • Etappe R144 vom Rifugio Ellena-Soria über der Pas de Fenstre nach Frankreich zum Refuge de la Madone de Fenestre
  • Etappe R145 vom Refuge de la Madone de Fenestre weiter durch die innere, besonders geschützte Zone des Nationalparks zum Refuge de Nice
  • Etappe R146 vom Refuge de Nice zum Refuge de Valmasque und verläuft damit nur etwas nördlich des wegen seiner über 50.000 Piktogramme aus der Bronzezeit berühmten Vallée des Merveilles
  • Etappe R147 vom Refuge de Valmasque nach Castérino
  • Etappe R148 von Castérino über den Col de Tende nach Limonetto.

Der Blaue Weg der Via Alpina verläuft für 9 Etappen durch den französischen Teil der Seealpen südlich des Alpenhauptkammes:

  • Etappe D53 von Larche nach Bousiéyas,
  • Etappe D54 von Bousiéyas nach St-Etienne-de-Tinée
  • Etappe D55 von St-Etienne-de-Tinée nach Roya
  • Etappe D56 von Roya nah am Mont Mounier vorbei zum Refuge de Longon
  • Etappe D57 vom Refuge de Longon nach St Sauveur-sur-Tinée
  • Etappe D58 von St Sauveur-sur-Tinée nach St-Martin-Vésubie
  • Etappe D59 von St-Martin-Vésubie nach Belvédère
  • Etappe D60 von Belvédère zum Col de Turini
  • Etappe D61 vom Col de Turini nach Sospel

Weitere Weitwanderwege in den Seealpen:

Wintersport

Bekannte Wintersportorte in den Seealpen sind Isola 2000, Auron, Beuil, Valberg, Peira-Cava und Camp d’Argent am Col de Turini auf französischer Seite, Limone Piemonte auf italienischer Seite. Die Seealpen eignen sich auch für Skitouren. Ein Teil der Gipfel ist auch im Winter zu besteigen, auch eine Durchquerung der Gruppe ist möglich. Die Schutzhütten sind zwar geschlossen, besitzen aber zumindest teilweise offene Winterräume.

Literatur

  • Werner Bätzing, Michael Kleider: Die Seealpen. Rotpunktverlag Zürich 2006, ISBN 3-85869-317-0
  • Sabine Bade/ Wolfram Mikuteit: Piemont Wandern. Michael-Müller-Verlag, Erlangen 2010, ISBN 978-3-89953-566-2
  • Sabine Bade/ Wolfram Mikuteit: Auf der Via Alpina durch Seealpen und Ligurische Alpen. Fernwege-Verlag, 2006. [1]

Weblinks

 Commons: Seealpen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. vergl. fr:Préalpes de Nice, frz. Wikipedia
  2. vergl. it:Prealpi di Nizza, ital. Wikipedia

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