- Seelenberg
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Seelenberg Gemeinde SchmittenKoordinaten: 50° 16′ N, 8° 25′ O50.2619444444448.4133333333333580Koordinaten: 50° 15′ 43″ N, 8° 24′ 48″ O Höhe: 580 m ü. NN Fläche: 3,41 km² Einwohner: 570 Eingemeindung: 1972 Postleitzahl: 61389 Vorwahl: 06082 Seelenberg ist ein Ortsteil von Schmitten im Hochtaunuskreis.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Seelenberg ist nach Oberreifenberg der zweit höchst gelegene Ort in der Gemeinde Schmitten im Taunus. Seelenberg liegt auf einem Bergrücken, welcher quer zum Taunushauptkamm verläuft. Der Hauptteil des Ortes befindet sich auf der Hangseite, welche nach Süden ins Weiltal steil abfällt. Auf dieser Seite entspringt auch ein Bach, welcher, oberhalb Schmittens, in die Weil mündet. Nur wenige Häuser finden sich auf der nördlichen Bergseite des Ortes. Der auf dieser Seite in den Sauwiesen entspringende Bach fließt nach Norden in Richtung Finsterntal. Die Region Schmitten verfügt über ein ausgedehntes und mitunter gut gepflegtes Wegenetz, welches die beeindruckende Natur erfahrbar macht.
Der Ort liegt im Westen der Großgemeinde Schmitten. Es liegt genau an der Grenze zwischen dem Hochtaunuskreis und dem Rheingau-Taunus-Kreis. Im Süden des Ortes liegen die Ortschaften Nieder- und Oberreifenberg. Im Südwesten grenzt Seelenberg an Oberems, welches wie das im Westen gelegene Wüstems zum Rheingau-Taunus-Kreis gehört. Im Nordosten grenzt Seelenberg an Reichenbach und im Norden an Mauloff.
Seelenberg ist durch eine gerade, steil durch den Ort führende Hauptstraße gekennzeichnet. Vor allem im Norden dieser Straße liegt der Hauptanteil der Häuser. Durch Seelenberg verläuft die Cambergerstraße, welche die Gemeinde Schmitten mit den westlichen Taunusgemeinden Idstein und Bad Camberg verbindet.
Geschichte
Von der Gründung bis zur Wüstung
Der Ort Seelenberg wird 1272 als Selderberg erstmalig genannt. 1441 wird Gottfried von Eppstein als Besitzer von Seelenberg genannt. Mit dem Aussterben des Geschlechts der Herren zu Eppstein im Jahr 1529, kam Seelenberg an Königstein, 1535 an die Herren von Stolberg und später an Kurmainz. Die letzte urkundliche Erwähnung stammt von 1561. Spätestens ab 1595 galt die Kirche als vollständig verfallen und der Ort als Wüstung.
Neugründung
Am 12. September 1695 wurde durch den Kurmainzer Rentmeister ein 15-Punkte-Plan zur Neugründung Seelenbergs vorgelegt. Zehn Siedlerfamilien aus dem Taunus, dem bergischen Land und der Gegend um Lüttich wurden 1696 angesiedelt und wählten den Wallonen Gerlach Barchon zum ersten Schultheißen. Am 5. Oktober 1711 wurde die neu erbaute St. Casimirkirche geweiht.[1] 1722 wurde der Seelenberger Markt nach Esch verlegt.
Mit der Rheinbundakte wurde Seelenberg 1806 Teil von Nassau-Usingen und damit später des Herzogtums Nassau. 1866 kam Seelenberg dann zu Preußen.
Im Rahmen der Gemeindereform von 1972 verlor die Gemeinde Seelenberg ihre Selbstständigkeit und wurde zum Ortsteil der Gemeinde Schmitten.
Dialekt
Die Sprache der Seelenberger und der anderen Hochtaunusdörfer ähnelt sich sehr, aber es gibt auch Ausnahmen. Die Ursache für dieses Phänomen dürfte der Einfluss der Westerwälder, bzw. Wetterauer Mundart in den weilabwärts gelegenen Dörfern sein, während in den oberen Ortschaften durch vielfältige Verbindungen seit altersher das unter-mainische Idiom die Sprache mitgeprägt hat.
Kirche
Der Mainzer Domherr Graf Casimir Ferdinand Waldbott von Bassenheim ließ die Heilig-Blut-Kirche errichten. Am 5. Oktober 1711 erfolgte die Weihe der Kirche. Später erfolgte die Umwidmung zur St. Casimir-Kirche. Spätere Ausgrabungsarbeiten legten die Fundamente von zwei ehemaligen St. Otmar-Kapellen frei, erstmals urkundlich erwähnt wird höchstwahrscheinlich die zweite Otmar-Kapelle im Jahre 1272.
1847 wurde die vom Igstadter Orgelbaumeister Voigt gebaute Orgel eingebaut. Die Orgel wurde zuletzt 1998 überholt. Seit Jahrhunderten ist das Walldürner Kreuz Ziel von Wallfahrten. Heute beschränken sich die Pilgerreisen auf das nahe Feldberggebiet. Über dem Kirchenportal ist das Wappen der Familie Bassenheim dargestellt[2].
Persönlichkeiten
In Seelenberg wurden 1868 der Ölbohrpionier Anton Raky und 1841 der Theologe Anton Abt geboren.
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Berger: Seelenberg, eine kurmainzische Neugründung, in: Ingrid Berg (Hrsg): Heimat Hochtaunus, Frankfurt 1988, ISBN 3-7829-0375-7, Seite 182-186
- ↑ Kirchenführer Hochtaunus, Seite 64
Weblinks
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Commons: Seelenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Inoffizielle Internetpräsenz von Seelenberg
- Historisches Ortslexikon
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