Sehenswürdigkeiten in München

Sehenswürdigkeiten in München

Die bayerische Landeshauptstadt München weist zahlreiche Sehenswürdigkeiten auf.

Inhaltsverzeichnis

Altstadt

Marienplatz

Das Neue Rathaus am Marienplatz

Zentrum Münchens ist der Marienplatz mit der Mariensäule, dem Neuen Rathaus und seinem berühmten Glockenspiel und dem Alten Rathaus.

Der Marienplatz liegt am Kreuzungspunkt der beiden Hauptachsen, der Ost-West-Achse zwischen Isartor und Karlstor und der Süd-Nord-Achse zwischen Sendlinger Tor und dem im 19. Jahrhundert abgebrochenen Schwabinger Tor. Im Nordwesten des Platzes liegt das Kreuzviertel, im Südwesten das Hackenviertel, im Südosten das Angerviertel und im Nordosten das Graggenauviertel.

Kreuzviertel und Stachus

Nach Westen führt die Fußgängerzone Kaufingerstraße/Neuhauser Straße zum Stachus mit dem Karlstor. Das Karlstor hieß ursprünglich Neuhauser Tor und war zusammen mit Isartor und dem Sendlinger Tor Teil der zweiten Stadtbefestigung aus dem 14. Jahrhundert. Davon sind heute nur noch die beiden Außentürme erhalten. Im Mittelteil befinden sich in den Ecken die sogenannten Kragenköpfe, die vier Münchner Originale darstellen. Da ist der Kutscher (Xaver) Krenkl, der im Englischen Garten König Ludwig I. überholte und ihm ein Wer ko, der ko entgegenrief, der letzte bayerische Hofnarr Prangerl, der Bassgeiger aus dem Hofbräuhaus Baron Sulzbeck und der Finessensepperl, der Liebesbriefe zustellte.

Justizpalast (von Norden gesehen)

An der Westseite des Stachus befindet sich der monumentale Justizpalast, zu Ende des 19. Jahrhunderts von Friedrich von Thiersch in den Formen des Neubarock mit einer damals neuartigen Kuppel aus Eisen, Stahl und Glas erbaut. Das dahinterliegende Neue Justizgebäude, in nordischer Gotik mit zwei Türmen errichtet, stammt vom selben Architekten.

In der Neuhauser Straße befinden sich mit der Michaelskirche und der Bürgersaalkirche zwei bedeutende Kirchenbauten. Neben St.Michael, der größten Renaissancekirche nördlich der Alpen, befindet sich die Alte Akademie, das ehemalige Jesuitenkolleg. Die ebenfalls in der Neuhauser Straße (Hausnummer 2) gelegene ehemalige Augustinerkirche wird seit der Säkularisation nicht mehr als Gotteshaus genutzt und beherbergt heute das Deutsche Jagd- und Fischereimuseum.

Luftbild der nordwestlich vom Marienplatz gelegenen Frauenkirche

Nordwestlich des Marienplatzes steht die Frauenkirche, am nordwestlichen Rand des Altstadtbereichs die Dreifaltigkeitskirche in der Pacellistraße, einer Votivkirche im reinsten Stil des italienischen Barocks. Die Münchner ließen die Kirche ab 1711 nach Plänen von Giovanni Antonio Viscardi bauen und erhofften sich dadurch im Österreichischen Erbfolgekrieg von den Österreichern verschont zu bleiben. Im Innern sind Werke von Cosmas Damian Asam, Joseph Ruffini, Andreas Faistenberger und Johann Baptist Straub zu bewundern. Am Lenbachplatz steht das Künstlerhaus, eine Art Vereinshaus der Münchner Künstler. Es wurde um das Jahr 1890 von Gabriel von Seidl errichtet und im Inneren von Franz von Lenbach gestaltet. Ebenfalls am Lenbachplatz stehen der aus der Zeit der Renaissance stammende Maxturm, letzter Rest der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Maxburg, die um 1890 im neobarocken Stil errichtete ehemalige Bayerische Börse und das ebenfalls in neobarocken Formen erbaute Palais Bernheimer.

Kardinal-Faulhaber-Straße

Weiter östlich in der Kardinal-Faulhaber-Straße und der Prannerstraße befinden sich Bauten, die tatsächlich noch aus der Barockzeit stammen, mehrere Adelspaläste wie das Palais Porcia, das Jüngere Preysingpalais, die beiden Palais Gise und Seinsheim oder das Palais Holnstein von François de Cuvilliés. In letzterem residiert heute der Erzbischof von München und Freising. Nördlich davon liegt die spätgotische Friedhofskirche St. Salvator. Südlich am Promenadeplatz, an dem sich bis zum Anfang des 19. Jh der Münchner Salzmarkt befand, befindet sich vor dem gleichnamigen klassizistischen Palais ein modernes Denkmal für den Ersten Minister Maximilian Joseph Graf von Montgelas, dem Schöpfer des neuen Bayern. Daneben steht das traditionsreiche Luxushotel Bayerischer Hof. Das Gunetzrhainerhaus (Promenadeplatz 15) weist eine Fassade mit Régence-Stuck auf und besitzt eine Rundbogennische mit Hausmadonna. Das Haus wurde 1726 von Hofbaumeister Johann Baptist Gunetzrhainer erworben und umgestaltet. Am Promenadeplatz 7 steht das klassizistische Verwaltungsgebäude der Dresdner Bank, das 1907 nach Plänen von Max Littmann errichtet wurde. In der Kardinal-Faulhaber-Straße erinnert eine Inschrift auf dem Gehsteig an die Stelle an der 1919 der erste Ministerpräsident des Freistaates Kurt Eisner einem Attentat zum Opfer fiel. Westlich des Promenadeplatzes an der Pacellistraße liegt die barocke Karmelitenkirche.

Angerviertel und Hackenviertel

Asamhaus und Asamkirche

Südlich vom Marienplatz befindet sich die älteste Pfarrkirche der Stadt, der Alte Peter, von dessen Turm man einen hervorragenden Blick über die Stadt hat. Angrenzend der Viktualienmarkt mit der Heiliggeistkirche, einer gotischen Hallenkirche, die später im Barock umgestaltet wurde. An den Markt angrenzend wurde die Schrannenhalle wieder aufgebaut. Weiter westlich am Rindermarkt südlich der Peterskirche steht der mittelalterliche Löwenturm, eines der ältesten Gebäude der Stadt.

Vom Marienplatz nach Süden führen Rosenstraße und Sendlinger Straße zum Sendlinger Tor. Das Sendlinger Tor, von dem nur noch die Seitentürme erhalten sind, gehörte wie das Isartor und das Karlstor zur Stadtbefestigung aus dem 14. Jahrhundert In der Sendlinger Straße befindet sich die bedeutende Asamkirche. Am parallel verlaufenden Oberanger befindet sich der St.-Jakobs-Platz mit dem Münchner Stadtmuseum und das Ignaz-Günther-Haus, in dem der Bildhauer Ignaz Günther Wohnung und Werkstatt hatte. Bis zu ihrem durch schwere Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg (Dezember 1944) bedingten Abriss 1955 war St. Jakob am Anger der letzte erhaltene romanische Kirchenbau der Altstadt; heute steht an Stelle der alten Kirche ein moderner Kirchenbau. Auf dem St.-Jakobs-Platz wurde im November 2006 das Jüdische Zentrum eingeweiht. Weiter südlich am Roßmarkt liegt das im Stil des späten Rokoko von François de Cuvilliés dem Jüngeren erbaute Neue Landschaftsgebäude, in dem sich heute die Meisterschule für Mode befindet.

Im Hackenviertel zwischen Sendlinger Straße und Neuhauser Straße befinden sich die Kreuzkirche und die Damenstiftskirche St. Anna, die nach nahezu vollständiger Zerstörung im Krieg wieder aufgebaut wurde. In der Damenstiftstraße 8 befindet sich das Rokoko-Palais Lerchenfeld. In der Hotterstraße 18 befindet sich seit 1440 mit der Hundskugel das angeblich älteste Gasthaus Münchens. In der Hackenstraße ist noch das Radspielerhaus des Vergolders Joseph Radspieler zu erwähnen, das noch über einen der wenigen erhaltenen typischen Altmünchner Innenhöfe verfügt. Am Färbergraben stand das Schwarze Haus, in dem sich der Verwaltungssitz des Süddeutschen Verlages befand und welches ein wichtiges Beispiel der Münchner Nachkriegsarchitekur darstellte. Das Gebäude wurde im Zuge der Auslagerung des Verlages an den Stadtrand allerdings abgerissen. In der Herzogspitalstraße befindet sich der Neubau der Herzogspitalkirche mit einem restaurierten barocken Backsteinturm und das Palais Woronzow, ein klassizistischer Bau von 1808.

Graggenauer Viertel und Museumsinsel

Die Theatinerkirche
Der Hofgarten

Vom Marienplatz nach Norden gelangt man entweder über die Theatinerstraße mit den Fünf Höfen und anderen exklusiven Geschäften oder über die Residenzstraße zum Odeonsplatz. Die Residenzstraße führt vorbei am Max-Joseph-Platz mit dem Palais Toerring-Jettenbach, dem Nationaltheater, dem Neuen Residenztheater und dem Königsbau der Münchner Residenz, weiter zum Älteren Palais Preysing, das im Rokokostil von Joseph Effner gegenüber der Alten Residenz erbaut wurde, und gelangt schließlich zur Feldherrnhalle am Odeonsplatz. Im Süden des Platzes steht neben der Feldherrnhalle die barocke Theatinerkirche mit ihrer 71 Meter hohen Tambourkuppel.

An den Odeonsplatz grenzen auch der Festsaalbau der Residenz und der Hofgarten der Residenz mit der östlich angrenzenden Staatskanzlei. Die Staatskanzlei wurde 1992 als Sitz der bayerischen Regierung fertiggestellt. Der Mittelteil mit Kuppel stammt vom 1906 errichteten, aber im Zweiten Weltkrieg zerstörten bayerischen Armeemuseum. Der Hofgarten wurde 1613 bis 1617 im italienischen Stil angelegt. In der Mitte steht der Dianatempel. Der Tellus Bavarica, die Bronzefigur auf dem Dach, ist die Kopie des Originals von Hubert Gerhard (1594), das im Theatinergang der Residenz ausgestellt ist. Er symbolisiert das Land Bayern.

Das Isartor, vom Isartorplatz aus gesehen

Vom Marienplatz nach Osten kommt man über das Tal zum Isartor, in dem das Karl-Valentin-Musäum untergebracht ist. Noch weiter Richtung Osten gelangt man zur Isar mit der Museumsinsel, auf der sich das Deutsche Museum befindet.


Vom Tal nördlich liegt am Platzl das weltberühmte Hofbräuhaus, nordöstlich des Marienplatzes der Alte Hof und die Alte Münze. Der Weinstadl in der Burgstrasse 5 beim Alten Hof ist das älteste noch erhaltene Bürgerhaus Münchens. Weite Teile des Graggenauer Viertels rund um den Alten Hof, darunter das Hofbräuhaus, die Alte Münze, die Hofpfisterei, das Zerwirkgewölbe und das Platzl sind unter Denkmalschutz gestellt. Im Zuge des Baues der Maximilianstraße wurden an der Nordseite der Alten Münze Spitzbogenarkaden errichtet.

Maximilianstraße

Hauptartikel: Maximilianstraße (München)

Maximilianeum

Von der Residenzstraße verläuft in Höhe des Nationaltheaters in östliche Richtung die Maximiliansstraße, eine Prachtstraße, die König Maximilian II. 1851 bis 1853 von Friedrich Bürklein errichten ließ. Die Gebäude wurden im sogenannten Maximiliansstil, einem Mix unter anderem aus Elementen der englischen Gotik und italienischer Renaissance, erbaut. In der Straße befinden sich neben Nobelgeschäften und Szenelokalen das Schauspielhaus der Münchner Kammerspiele, das Gebäude der Regierung von Oberbayern und das Völkerkundemuseum. Endpunkt der Prachtmeile ist das sich schon auf der anderen Seite der Isar befindliche Maximilianeum, in dem der Bayerische Landtag tagt. Etwas südlich an der Isar und bereits im Lehel steht die neoromanische Lukaskirche mit prächtiger Kuppel, die größte protestantische Kirche der Stadt. Ihrer guten Akustik wegen finden dort häufig Konzerte statt.

Innenstadt

Lehel und Prinzregentenstraße

Hauptartikel: Altstadt-Lehel, Prinzregentenstraße

Der Friedensengel

Der Stadtteil weist schöne Häuserfassaden auf. Die Klosterkirche St. Anna im Lehel von Johann Michael Fischer war die erste Rokokokirche Altbayerns. Im Inneren sind Werke der Brüder Asam und von Johann Baptist Straub zu sehen. Den Platz dominiert allerdings die neoromanische Pfarrkirche gleichen Namens. Im Norden wird das Lehel von der Prinzregentenstraße begrenzt. Die Straße wurde 1891 bis 1912 erbaut und ist nach Prinzregent Luitpold benannt. Nördlich grenzt der Englische Garten an. An der Straße befinden sich das Haus der Kunst, die Schackgalerie und das Bayerische Nationalmuseum. Die Straße führt nach Westen über die Isar zum Friedensengel, einer 23 m hohen korinthischen Säule mit einem goldenen Engel darauf, der an den Friedensschluss in Versailles 1871 erinnern soll. Die Straße führt weiter an der Villa Stuck vorbei zum Prinzregententheater (siehe Bogenhausen).

Maxvorstadt

Hauptartikel: Maxvorstadt, Brienner Straße, Ludwigstraße

Die Brienner Straße beginnt an der Ludwigstraße südlich des Odeonsplatzes und durchzieht die Maxvorstadt in westlicher Richtung. Dabei wird die Brienner Straße zuerst durch den Wittelsbacherplatz, dann durch den Karolinenplatz und schließlich den Königsplatz gegliedert, bis sie in den Stiglmaierplatz mündet. Ihre Verlängerung in Neuhausen heißt dann „Nymphenburger Straße“.

Die Maxvorstadt ist geprägt durch die beiden Universitäten Ludwig-Maximilians-Universität und Technische Universität München. Aber auch das Museumsquartier mit den Pinakotheken (Alte Pinakothek, Neue Pinakothek, Pinakothek der Moderne), dem Lenbachhaus, der Antikensammlung und der Glyptothek befinden sich hier. Im Zentrum steht der monumentale Königsplatz mit den Propyläen.

Südlich der Staatliche Antikensammlungen liegt der Torso der im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten, im frühchristlichen Stil erbauten Basilika St Bonifaz. Vom Odeonsplatz führt die Ludwigsstraße nach Schwabing. Im Osten werden die Maxvorstadt und Schwabing vom Englischen Garten begrenzt. Die Pfarrkirche St. Benno, errichtet im Westen der Maxvorstadt 1888-1895 nach Plänen von Leonhard Romeis, ist neben St. Joseph die zweite katholische Pfarrkirche der Maxvorstadt mit einem Sprengel in Neuhausen.

Ludwigstraße mit Bayerischer Staatsbibliothek und Ludwigskirche

Die monumentale Prachtstraße Ludwigsstraße ließ König Ludwig I. nach Plänen von Leo von Klenze im Stil des Klassizismus bauen. Im Süden wird die Straße von der Feldherrnhalle begrenzt, im Norden vom Siegestor. Im südlichem Abschnitt dominieren Bauten im Stil der italienischen Neorenaissance wie das Odeon, das Leuchtenbergpalais und das ehemalige Kriegsministerium in dem heute das Hauptstaatsarchiv untergebracht ist. Der Nordteil wurde von Friedrich von Gärtner verwirklicht als Klenze gerade in Ungnade gefallen war. Gärtner fühlt sich mehr den Formen der Italienischen Romanik verpflichtet, wovon insbesondere die Bayerische Staatsbibliothek, die Ludwig-Maximilians-Universität und die Ludwigskirche zeugen. Die Universitätskirche wurde 1829 bis 1844 erbaut. Im Inneren sind Fresken von Peter von Cornelius zu sehen. Westlich des Siegestores liegt die prunkvolle Dreiflügelanlage der Kunstakademie.

Schwabing

Hauptartikel: Schwabing

Walking Man in Schwabing

Die Verlängerung der Ludwigstraße nach Norden ist die Leopoldstraße, die von moderneren Bauten bestimmt ist. Die Leopoldstraße ist die zentrale Ausgeh- und Flaniermeile, hier werden Fußballspiele von den jeweiligen Anhängern gefeiert. Die Cafés am Straßenrand leben vom Bedürfnis des Sehens und Gesehenwerdens.

Die Pfarrkirche St. Ursula befindet sich im ersten gründerzeitlichen Erweiterungsgebiet westlich der Leopoldstraße und südlich der Münchner Freiheit und entstand, als die alte Pfarrkirche St. Sylvester Ende des 19. Jahrhunderts sich als zu klein erwies.

Östlich der Münchner Freiheit, die bis zum Zweiten Weltkrieg den Namen Feilitzschplatz trug, liegt um die Occamstraße Altschwabing. An der Leopoldstraße fällt der Walking Man auf, eine riesige Figur vor dem Gebäude der Munich Re, die 1995 vom kalifornischen Künstler Jonathan Borofsky entworfen wurde. Am Nikolaiplatz steht die Seidlvilla. Das Schloss Suresnes befindet sich an der Werneckstraße.

Schwabing war von 1890 bis zum Ersten Weltkrieg ein berühmtes Künstlerviertel und Wohn- und Arbeitsstätte zahlreicher Maler und Literaten. Einige Jugendstilvillen zeugen noch von dieser Zeit. So das Pacelli-Palais (Georgenstraße 8) von Josef Hölzle aus dem Jahr 1881, das Palais Bissing (Georgenstraße 10) von E.R. Fiechter, die Romeis-Häuser (Schackstraße 1,2,4), die Häuser Ainmillerstraße 22 und Römerstraße 11 von Henry Helbig und Ernst Haiger und das Gebäude Belgradstraße 22/24 von Johann Lang. Weitere Jugendstilbauten finden sich in der Kaiserstraße, der Isabellastraße und der Franz-Joseph-Straße. In den 60er Jahren kam es hier zu den Schwabinger Krawallen. Heute ist Schwabing immer noch ein beliebtes Ausgehviertel mit zahlreichen Kinos und Kneipen. Die Szene ist bunt gemischt und wird sowohl von Studenten als auch von einer Schicki-Micki-Szene geprägt.

Nördlich der Münchner Freiheit wird die Leopoldstraße zunehmend unattraktiver. Sie wandelt sich zur reinen Ein- und Ausfallschneise, die links und rechts von eher zweckmäßigen Wohn-, Büro- und Hotelkomplexen gesäumt wird. Nach der Querung des Mittleren Ringes lohnt sich ein Abstecher nach Osten in die neu entstehende Parkstadt Schwabing mit den 126 und 113 Meter hohen Highlight Towers, zwei Hochhausneubauten von Helmut Jahn, über die vor Baubeginn ein heftiger Streit herrschte. Inzwischen sind sie realisiert, obwohl ein Bürgerbegehren zu diesem Thema dazu führte, dass bei allen künftigen Hochhausbauten die magische Grenze von 99 m (Höhe des höheren der beiden Türme der Frauenkirche im Zentrum der Stadt) nicht überschritten werden darf.

Isarvorstadt (Glockenbach- und Gärtnerplatzviertel)

Hauptartikel: Glockenbachviertel

Das Theater am Gärtnerplatz

Zentrum des südlich der Altstadt gelegenen Gärtnerplatzviertels mit seinen zahlreichen Kneipen ist das Rondell des Gärtnerplatzes mit dem Gärtnerplatztheater. Das Theater ließen 1864 wohlhabende Familien des Viertels errichten. Heute befindet es sich in staatlicher Hand. An der Isar stehen die Hochhäuser des Europäischen Patentamts und des Deutschen Patentamts.

Das Glockenbachviertel hat sich in den 90er Jahren vom Einfache-Leute-Viertel zum In-Viertel entwickelt. Um die Müllerstraße hat sich die Schwulen- und Lesbenszene angesiedelt. Auch zahlreiche Kneipen und Künstlerateliers hielten Einzug. An der Isar steht die romanisierende Kirche St. Maximilian.

Während die meisten der Stadtbäche des Viertels heute trockengelegt sind oder unterirdisch verlaufen, fließt der Westermühlbach im Westen noch in einem Teilstück offen. Angrenzend liegt der Alte Südfriedhof, in dem zahlreiche prominente Münchner begraben sind. An seinem nördlichen Ende liegt die Kirche St.Stephan.

Ludwigsvorstadt, Westend, Schwanthalerhöhe und Theresienwiese

Hauptartikel: Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, Schwanthalerhöhe, Theresienwiese

Bavaria-Statue auf der Theresienwiese
St. Benedikt, Schrenkstraße

Die Ludwigsvorstadt beim Hauptbahnhof ist stark international geprägt. Für die sich abwechselnden Elektro- und Computerläden, Sexshops und Döner-Kebab-Läden ist besonders die Schillerstraße bekannt. Im Viertel findet sich aber auch das Deutsche Theater, und an der Bayerstraße eröffnete 2003 mit dem Mathäser ein großes Kinohaus mit moderner Architektur. In der Mathildenstraße befindet sich die 1758 von Johann Michael Fischer begonnene Rokokokirche St. Elisabeth mit einer Fassade von 1790, die im Inneren von den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges gezeichnet ist.

Weiter südwestlich findet alljährlich auf der Theresienwiese unmittelbar unterhalb der Bavaria und der Ruhmeshalle das weltberühmte Oktoberfest statt. Am nordöstlichen Rand des weitläufigen Geländes befindet sich die Kirche St. Paul. Das ehemalige Messegelände am Westrand beherbergt nach Verlegung der Messe in den Stadtosten heute das Verkehrszentrum des Deutschen Museums.

Bogenhausen

Villa Stuck

Hauptartikel: Bogenhausen

Im rechts der Isar nordöstlich der Altstadt gelegenem Stadtteil Bogenhausen steht am Bogenhausener Kirchplatz die Rokoko-Kapelle St. Georg, 1766 bis 1768 von Johann Michael Fischer erbaut. Weiter sehenswert ist das Hildebrandhaus, das die Monacensia, eine Münchner Handschriftensammlung und Bibliothek, beherbergt.

Das Büroviertel Arabellapark ist geprägt vom 114 Meter hohen Hypo-Haus und Hotelhochhäusern. Am Effnerplatz steht die 52 Meter hohe Skulptur Mae West.

An der Prinzregentenstraße befindet sich die Villa Stuck, die 1897/1898 von Franz von Stuck im Stil von Klassizismus und Jugendstil entworfen wurde. Heute sind hier neben wechselnden Ausstellungen und den Wohnräumen des Malerfürsten Exponate des Münchner Jugendstils zu sehen. Am Prinzregentenplatz befindet sich das Prinzregententheater. Das Theater wurde 1900/1901 von Max Littmann in einem Mix aus Neoklassizismus und Jugendstil erbaut.

Haidhausen, Au und Giesing

Hauptartikel: Haidhausen, Au (München), Obergiesing, Untergiesing-Harlaching

Der Turm des Müllerschen Volksbades
Der "Kriechbaumhof" in der Preysingstrasse, Haidhausen

Diese Stadtviertel östlich und südöstlich der Altstadt rechts der Isar wurden erst 1854 nach München eingemeindet und galten lange als Wohnquartiere von Arbeitern und Tagelöhnern. Von den niedrigen sogenannten Herbergshäusern sind heute nur noch wenige erhalten, so das Üblacker-Häusl in der Preysingstraße 58, das heute ein Herbergenmuseum ist. Auffallend ist auch der Kriechbaumhof direkt gegenüber. Von 1879 bis 1900 entstand in Haidhausen das sogenannte Franzosenviertel, das von Arnold Zenetti als modernes Miethausviertel geplant wurde. In den 1970er Jahren wurden die Altbauten in Haidhausen umfangreich saniert und das Viertel zum Szeneviertel. Die St. Johann Baptist Kirche in Haidhausen ist eine von drei großen neugotischen Kirchen dieser Stadtviertel. An der Isar befindet sich das Müllersche Volksbad, ein Jugendstilbad. Unweit davon liegt das Kulturzentrum Gasteig, das zugleich das Haus der Münchner Philharmoniker sowie das Haupthaus der Münchner Volkshochschule, der Münchner Stadtbibliothek und eine Außenstelle der Hochschule für Musik und Theater München ist. Zentrum der Au ist der Mariahilfsplatz mit der neugotischen Mariahilfskirche. Auf dem Platz findet auch die Auer Dult statt. Auch der Nockherberg befindet sich in diesem Viertel.

Am Ostbahnhof befinden sich in ehemaligen Fabrikgeländen auf dem Optimolgelände und in der Kultfabrik Ausgehzonen für Clubs und Bars, die den ehemaligen Kunstpark Ost ersetzen sollen, bis der neue Kunstpark Nord im Münchner Norden in Fröttmaning gebaut ist. In Obergiesing befindet sich der Ostfriedhof.

Mit Beginn der Nachkriegszeit setzte im Stadtteil Giesing durch den Wiederaufbau kriegszerstörter Wohnhäuser und Erschließung von Baulandreserven eine rege Neubautätigkeit ein, rund 3/4 des Wohnungsbestands wurden nach 1948 erbaut. Nur noch in Alt-Giesing, vornehmlich um die 1886 an der lsarhangkante erbaute neugotische Hallenkirche Heilig Kreuz haben sich einzelne historische Vorstadtensembles erhalten.

Neuhausen, Gern und Nymphenburg

Rückansicht des Schlosses Nymphenburg

Im Stadtteil Neuhausen nordwestlich der Altstadt befindet sich im Hirschgarten der größte Biergarten der Stadt.

Gern ist geprägt von zahlreichen Villen und dem Schlosskanal zum angrenzenden Schloss Nymphenburg mit seinem Schlosspark. Gleich neben dem Schloss befindet sich der Botanische Garten und das Museum Mensch und Natur. Im Stadtteil Nymphenburg liegt die futuristische Herz-Jesu-Kirche. Viele kleine Anwesen, zum Teil mit Fachwerkgiebeln samt Atelierfenstern sowie vor und rückseitigen Gärtchen wurden im Nymphenburger Ortsteil errichtet, meist dicht an dicht im Stil englischer Backsteinreihenhäuser. Städtebaulich interessant ist auch die Wohnanlage Borstei.

Sendling

Hauptartikel: Sendling

Sendlinger Pfarrkirchen St. Margaret

Das alte Dorf Sendling südlich der Altstadt war 1705 Schauplatz der Sendlinger Mordweihnacht. Um die alte Pfarrkirche St. Margaret ist der alte Dorfkern noch gut erkennbar. Die große Pfarrkirche gleichen Namens nahe dem Harras wurde zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts (1905) in italienischem Neubarock erbaut, zur Erinnerung an die Erhebung Bayerns zum Königreich hundert Jahre zuvor aber auch zum Gedenken an die Sendlinger Mordweihnacht, die bereits zweihundert Jahre zurücklag. Der Stemmerhof war einer der letzten Bauernhöfe im inneren Stadtgebiet. Am Gotzingerplatz weiter südlich ist eine Moschee geplant, die allerdings in der Anwohnerschaft umstritten ist.

Außenbezirke

Isarauen

Die Isar südlich vom Tierpark Hellabrunn

Die Isarauen durch die Stadt werden zur Zeit im Südabschnitt aufwändig renaturiert. Der bisher in ein kanalisiertes Korsett gezwängte Fluss soll nun wieder frei fließen. Die Kiesbänke des Flauchers sind im Sommer von Badenden und Grillpartys stark frequentiert.

Gegenüber dem Flaucher liegt im Süden der Stadt der Tierpark Hellabrunn. Entlang der Isar führt ein beliebter Radweg. Besonders der Abschnitt von München nach zum Kloster Schäftlarn und weiter nach Wolfratshausen ist sehr reizvoll.

Münchner Süden

Schloss Fürstenried

Im Süden der Stadt finden sich wohlhabende Viertel wie Harlaching oder das schon nicht mehr zu München gehörende Grünwald. In Grünwald befindet sich auch die Bavaria Filmstadt und die einzige mittelalterliche Burg, die sich im Raum München erhalten hat, Burg Grünwald mit Ausstellungen der Archäologischen Staatssammlung.

In Fürstenried steht das von Joseph Effner erbaute Schloss Fürstenried, in dem von 1883 bis 1916 der als geisteskrank geltende König Otto von Bayern lebte. Die Kirche von Forstenried ist für ein seltenes romanisches Kreuz bekannt, das sich im Inneren befindet. Südlich von München breiten sich die großen Wälder Perlacher Forst und Fürstenrieder Forst aus, die von Spaziergängern und Radfahrern stark frequentiert sind.

Münchner Westen

St. Ulrich, Seitenkapelleneingang

Im Westen befindet sich Pasing, das 1905 zur Stadt erhoben wurde, dann aber 1938 nach München eingemeindet wurde. Zentrum ist der Pasinger Marienplatz mit Mariensäule. In der Nähe liegt das Pasinger Rathaus und der Pasinger Viktualienmarkt. Die Pasinger Fabrik beim Bahnhof heute ist ein Kulturzentrum. Der Stadtteil wird von der Würm durchflossen, hier befindet sich auch der Pasinger Stadtpark. In Pasing befindet sich auch das spätklassizistische Schloss Gatterburg.

Zwischen dem Westend und Pasing findet sich im Stadtteil Laim die ländlich anmutende katholische Pfarrkirche St. Ulrich mit dem traditionellen Zwiebelturm, umgeben von einem dörflich wirkenden Friedhof, in dem seit Beginn des 20. Jahrhunderts keine Bestattungen durchgeführt werden.

Nördlich von Pasing an der Würm liegt das Schloss Blutenburg mit der bekannten spätgotischen Schlosskapelle. Ebenfalls mit originaler spätgotischer Ausstattung hat sich in Pipping die St. Wolfgangskirche erhalten. Nahe Neuaubing findet man das Gut Freiham samt Schlosswirtschaft.

Im Westpark, der 1983 die Internationale Gartenbauausstellung beherbergte, liegt das Ostasienensemble mit einer Nepalesischen Pagode, einer Thaisala sowie den chinesischen und den japanischen Gartenanlagen.

Münchner Norden

Allianz Arena und Heilig-Kreuz-Kirche in Fröttmaning

Im Stadtnorden befinden sich auch einige Stadtviertel, die in den 1960er und 1970er Jahren stark gewachsen oder gar erst entstanden sind. Dort ist der Anteil an Sozialhilfeempfängern vergleichsweise hoch, vor allem das Hasenbergl galt lange Jahre als sozialer Brennpunkt in München. Dagegen wirkt Feldmoching fast noch ländlich. Ebenfalls im Norden liegt der Olympiapark und benachbart das BMW-Hochhaus und die BMW Welt. Weiter westlich am Georg-Brauchle-Ring liegt das mit 146 Metern bisher höchste Hochhaus der Stadt, Uptown München. In Moosach befindet sich die spätromanische Alte Pfarrkirche St. Martin.

Ebenfalls im Norden befindet sich die größte Studentensiedlung Deutschlands, die Studentenstadt.

In Fröttmaning befindet sich das neue Fußballstadion, die Allianz Arena. Gleich auf der anderen Seite der Autobahn liegt die älteste Kirche, die sich innerhalb der heutigen Stadtgrenzen erhalten hat, Hl. Kreuz mit einem romanischen Fresko. Neben der Arena ist der Kunstpark Nord als Nachfolger des Kunstpark Ost geplant.

Gleich jenseits der nördlichen Stadtgrenze liegen Garching mit seinen Universitätsbauten und Oberschleißheim mit der Flugwerft und Schloss Schleißheim.

Münchner Osten

Außenansicht der Kirche St. Michael Berg am Laim

In Ramersdorf mit seiner gotisch-barocken Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt und in Perlach mit der barocken Pfarrkirche St. Michael ist die Struktur der alten Dorfkerne noch gut erkennbar. Eines der ältesten Gebäude in Perlach ist das sogenannte Schloss Perlachsoed. Der Ruf von Neuperlach, einer Satellitenstadt der 1960er- und 1970er-Jahre, ist wegen des hohen Anteils an sozial schwachen und/oder ausländischen Bewohnern sowie der mangelnden urbanen Atmosphäre und des geringen architektonischen Reizes eher schlecht.

In Berg am Laim (Clemens-August-Str. 9) steht mit St. Michael eine bedeutende Kirche des bayerischen Rokokos. Erbaut wurde sie 1738 bis 1758 von Johann Michael Fischer. Im Inneren Werke von Johann Baptist Zimmermann, Johann Baptist Straub und Ignaz Günther.

In Johanneskirchen findet sich die spätromanische Chorturmkirche St. Johann Baptist.

Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafen München-Riem entstand ein neues Stadtviertel, mit dem Riemer Park als Landschaftspark für die Bundesgartenschau 2005 und dem neuen Messegelände der Messestadt Riem.

Sehenswürdigkeiten im S-Bahnbereich

Siehe auch

Weblinks


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