Selters im Taunus

Selters im Taunus
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Selters (Taunus)
Selters (Taunus)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Selters (Taunus) hervorgehoben
50.358.2666666666667Höhenangabe falsch oder mehr als zwei NachkommastellenKoordinaten: 50° 21′ N, 8° 16′ O
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Gießen
Landkreis: Limburg-Weilburg
Höhe: 170–500 m ü. NN
Fläche: 40,47 km²
Einwohner: 8201 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 203 Einwohner je km²
Postleitzahl: 65618
Vorwahlen: 06483 (Haintchen 06475)
Kfz-Kennzeichen: LM
Gemeindeschlüssel: 06 5 33 014
Adresse der Gemeindeverwaltung: Brunnenstraße 46
65618 Selters (Taunus)
Webpräsenz:
Bürgermeister: Dr. Norbert Zabel (CDU)
Lage der Gemeinde Selters (Taunus) im Landkreis Limburg-Weilburg
Karte

Selters (Taunus) ist eine Gemeinde nördlich von Bad Camberg im Landkreis Limburg-Weilburg in Hessen, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Der größere Teil des Selterser Gemeindegebietes mit den Ortsteilen Niederselters, Eisenbach, Münster und Haintchen liegt im Bereich des Östlichen Hintertaunus nördlich des Taunushauptkammes, in 170 bis 500 Meter Höhe. Naturräumlich zählt der Hauptort Niederselters noch zum Südostteil des Limburger Beckens und hat somit Anschluss zur Tallandschaft der Lahn. Der hier von Süden in das Becken mündende Grabenbruch der Idsteiner Senke ist entlang des zur Lahn entwässernden Emsbaches mit dem volkstümlichen Namen Goldener Grund belegt, welcher auf die Klimagunst und fruchtbaren Böden (Lösslehm) Bezug nimmt. Der nördliche Gemeindeteil um den Ort Münster gehört zur geologischen Lahnmulde, welche für ihren Reichtum an Bodenschätzen aus dem Mitteldevon bekannt ist. Von besonderer Bedeutung war hier der Eisenerzbergbau. Nächste größere Städte sind Bad Camberg (fünf Kilometer) südlich, Limburg (fünfzehn Kilometer) im nordwestlich.

Nachbargemeinden

Selters grenzt im Norden an die Gemeinden Villmar und Weilmünster (beide Landkreis Limburg-Weilburg), im Osten an die Gemeinde Weilrod (Hochtaunuskreis), im Süden an die Stadt Bad Camberg, im Südwesten an die Gemeinde Hünfelden, sowie im Westen an die Gemeinde Brechen (alle drei im Landkreis Limburg-Weilburg).

Gliederung

Die Gemeinde hat vier Ortsteile (hier mit Einwohnerzahl).

Ortsteil 1910 2002 2008 Bemerkungen
Niederselters 1455 3222 3328 Verwaltungssitz der Gemeinde, Ursprungsort des Selterswassers, Haltepunkt der Main-Lahn-Bahn
Eisenbach 1208 3258 3157 Kurort
Münster 977 1161 1108 Erholungsort
Haintchen 567 982 968 Erholungsort, sehenswerte Barockkirche

Selterswasser

Brunnentempel in Niederselters mit ehemaligen Abfüllgebäuden

Im Ortsteil Niederselters befindet sich ein ergiebiger Mineralbrunnen, der dem Selterswasser seinen Namen gab. Die Selters-Quelle wurde im Jahre 772 erstmals erwähnt. Im Jahr 1581 widmete der Stadtarzt von Worms, Jakob Theodor Tabernaemontanus, dem Niederselterser Sauerbrunnen zehn Seiten in seiner Brunnenchronik Neuw Wasserschatz und legte damit den Grundstein für die Berühmtheit des Brunnens. Es entwickelte sich bald ein bescheidener Kurbetrieb.

Neben der aber eher unbedeutenden Trinkkur betrieb Kurtrier einen sich schnell ausdehnenden Wasserversand in Steinkrügen aus dem Kannenbäckerland bis nach Skandinavien, Russland, Nordamerika, Afrika und sogar, wie es für das Jahr 1791 belegt ist, bis nach Batavia in niederländisch Ostindien. Der den Gefäßen aufgeprägte Ortsname Selters schuf dann auch bald den Namen Selters-Wasser als einen Markennamen für Mineralwasser von Weltruf. Das Herzogtum Nassau übernahm 1803 Niederselters als willkommene Einnahmequelle und baute das Exportgeschäft aus. Nach der Annexion von Nassau durch Preußen im Jahr 1866 wurde das Wasser sogar zu Königlich-Selters und nach dem Ende der Monarchie zur Staatsquelle Niederselters. Das Land Hessen als Rechtsnachfolger Preußens verkaufte die Quelle 1970. Danach wechselten die Eigentümer immer schneller und 1999 wurde die Abfüllung am Brunnen in Niederselters eingestellt. Seit 2001 ist die Gemeinde Selters im Besitz der Quelle.

Politik

Rathaus der Gemeinde Selters in Niederselters, ehemalige Kaserne des Kurfürstentums Trier

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 47,7 15 49,8 15
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 28,5 9 34,0 11
BLN Bürger Liste Niederselters 11,4 3 10,4 3
FWH Freie Wählergemeinschaft Haintchen 6,2 2 5,8 2
FWM Freie Wähler Münster 6,2 2
Gesamt 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 43,0 46,1

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Selters ist mit der etwa fünf Kilometer südlich gelegenen Anschlussstelle Bad Camberg an der Bundesautobahn 3 an das Fernstraßennetz gebunden. Weiterhin verläuft durch Niederselters die Bundesautobahn 8.

Der Ortsteil Niederselters hat einen Bahnhof an der Main-Lahn-Bahn.

Bildung

Für die Gemeinde Selters besteht die Mittelpunktschule Goldener Grund in Niederselters. Diese besitzt einen Grund-, Haupt- und Realschulzweig. Daneben besteht für den Ortsteil Haintchen eine eigene Grundschule. Als weiterführende Schule wird die Taunusschule in Bad Camberg besucht. Darüber hinaus besuchen Schüler aus Selters Schulen in Limburg.

Einrichtungen

  • Katholischer Kindergarten Eisenbach
  • Gemeindeeigener Kindergarten Haintchen
  • Evangelischer Kindergarten Münster
  • Katholischer Kindergarten Niederselters
  • Freiwillige Feuerwehr Eisenbach, gegründet 1905 (einschließlich Jugendfeuerwehr)
  • Freiwillige Feuerwehr Haintchen, gegründet 1932 (einschließlich Jugendfeuerwehr)
  • Freiwillige Feuerwehr Münster, gegründet 1933 (einschließlich Jugendfeuerwehr)
  • Freiwillige Feuerwehr Niederselters, gegründet 1884 (einschließlich Jugendfeuerwehr)

Zeugen Jehovas

Das Zentrum des deutschen Zweiges der Zeugen Jehovas befindet sich unter dem Namen Wachtturm Bibel- und Traktatgesellschaft der Zeugen Jehovas e.V. in der Gemeinde Selters im Taunus. Seit 1979 leben und arbeiten in Niederselters etwa 1050 Mitglieder der Religionsgemeinschaft unter anderem in den Druckereien, Übersetzungs-Büros, Organisations- und Logistikabteilungen, sowie in den Werkstätten in einer ordensähnlichen Gemeinschaft zusammen.

Weblinks


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