Selztalbahn

Selztalbahn

Zuckerlottche bzw. Selztalbahn wurde die ehemalige rheinhessische Bahnlinie zwischen Frei-Weinheim und Jugenheim-Partenheim genannt. Ihren Beinamen Zuckerlottche erhielt sie von der jeden Herbst stattfindenden Rübenkampagne.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft (SEG) erhielt am 21. Juni 1902 vom hessischen Großherzog Ernst Ludwig in Darmstadt die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Bahnlinie zwischen den rheinhessischen Orten Frei-Weinheim und Jugenheim-Partenheim. Die 21,459 km lange normalspurige Nebenbahn durch das Selztal wurde am 23. Oktober 1904 eröffnet.

Die Strecke hatte für die anliegenden Gemeinden zunächst eine nicht zu unterschätzende wirtschaftliche Bedeutung, vor allem durch den Güterumschlag zwischen Bahn und Schiff im Frei-Weinheimer Hafen sowie zwischen Neben- und Hauptbahn in Ingelheim.

Mit Ablauf der Konzession am 1. Juni 1954 stellte die SEG den Betrieb zwischen Ingelheim Nord und Jugenheim-Partenheim ein. Der letzte Personenzug fuhr am 31. Mai 1954. Die Deutsche Bundesbahn führte den Gütertransport noch bis zum Ende der Rübenkampagne 1955 fort. Im Frühjahr 1956 wurde mit dem Gleisrückbau begonnen. Die frühere Trasse durch das Selztal von Ingelheim bis Stadecken-Elsheim wird heute zu einem großen Teil als Radweg (Selztalradweg) benutzt. Ein kurzer Streckenabschnitt vom DB-Bahnhof Ingelheim ist noch als Anschlussgleis der Firma Boehringer Ingelheim in Betrieb.

Während der Personenverkehr zwischen Frei-Weinheim und Nieder-Ingelheim bereits im Jahre 1952 endete, wurde dieser Streckenabschnitt noch bis Mai 1976 im Güterverkehr bedient. Die Gleisanlagen wurden 1996 abgebaut.

Bahnhöfe und Haltepunkte

Bahnhöfe und Haltepunkte Streckenkilometer
Bf Frei-Weinheim
(ab 1939 Ingelheim Rheinbahnhof)
0,00
Bf Nieder-Ingelheim
(ab 1939 Ingelheim-Nord)
Verknüpfung mit dem DB-Bahnhof Ingelheim auf der linken Rheinstrecke
4,97
Bf Ober-Ingelheim
(ab 1939 Ingelheim-Süd)
8,00
Bf Groß-Winternheim 11,11
Bf Schwabenheim-Bubenheim 13,49
Bf Elsheim-Stadecken 16,67
Hp Stadecken 17,37
Bf Jugenheim-Partenheim 21,46

Literatur

  • Gottfried Braun: Das Zuckerlottchen. Historischer Verein Ingelheim am Rhein e. V.

Weblinks


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