Senftenberg (Buttenheim)

Senftenberg (Buttenheim)
Kapelle von Gunzendorf aus

Der Senftenberg ist eine Bergnase nördlich des Ortes Gunzendorf, Gemeinde Buttenheim im Landkreis Bamberg. Der vordere Bergsporn erreicht hinter der Kapelle eine Höhe von 399 m über NN, der hintere Höhenzug oberhalb der Keller von 435 m über NN.

Der Name Senftenberg rührt vermutlich vom Wort Sumpf her, was aufgrund der Tatsache, dass die Hänge des Berges selbst in trockenen Monaten relativ feucht sind, sehr wahrscheinlich ist.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vermutlich um 1000 n. Chr. stand auf dem Berg eine Burg mit dem Namen Obersenftenberg. Geschützt war die Anlage durch Wallanlagen und Gräben. Die früheste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1243.

In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bauten die Edelfreien von Schlüsselberg eine zweite Burg auf dem Senftenberg mit Namen Niedersenftenberg. An diesem Standort befindet sich heute die Sankt-Georgs-Kapelle. Die erste urkundliche Erwähnung Niedersenftenbergs war im Jahre 1295. In dieser Urkunde wird Vogt Ulrich von Senftenberg genannt. 1296 war Konrad von Senftenberg Vogt. Ein Jahrhundert existierten beide Burgen nebeneinander. Im Bauernkrieg im Jahr 1525 wurde die Burg Niedersenftenberg zerstört. [1]

Sankt-Georgs-Kapelle

Die erste Kapelle in der Burg Niedersenftenberg, dem heiligen Georg geweiht, wurde erstmals 1308 urkundlich erwähnt. Bei der Zerstörung der Burg im Bauernkrieg wurde auch die Kapelle verwüstet. Doch bald darauf wurde an gleicher Stelle eine neue Kapelle erbaut, deren Patron wiederum der heilige Georg war. In den Jahren 1668/69 erfolgte ein dritter Kapellenneubau mit dem Patrozinium des heiligen Georg. Baumeister war der Schweizer Valentin Juliot von Gufle.

Georgiritt

Georgiritt zum Senftenberg

Bereits im 16. Jahrhundert ritten einzelne Bauern zum Senftenberg, um den heiligen Georg, der auch der Schutzpatron der Bauern war, um Hilfe zu bitten. Das Gotteshaus wurde erstmals als Wallfahrtskirche zu Ehren des Heiligen Georg genutzt, nachdem ab 1618 wundersame Erhörungen, die auf die Fürsprache des Heiligen zurückgehen sollen, bekannt wurden. Die Wallfahrt ging über Jahrhunderte und fand 1848 ein Ende, als zwei Männer bei einer Rauferei ums Leben kamen.

Den Berg hinauf zur Kapelle führt ein Kreuzweg mit 14 Stationen. Er wurde im Jahr 1898 angelegt und vermutlich in den 1960er-Jahren mit Betonplatten befestigt. Die Stationen wurden 2002 wegen schlechtem Zustand und starker Beschädigung mit dem Weg für über 100.000 Euro saniert.[2]

Auf Fürsprache des Frankendorfer Bürgermeisters und Hufschmieds Georg Brütting und des Gunzendorfer Kuraten Johann Georg Barnickel wurde der Georgiritt mit Erlaubnis des Bistums Bamberg nach dem Zweiten Weltkrieg wiederbelebt. Am 26. April 1951 fand der erste neue Georgiritt nach über 100 Jahren statt. Er wird jährlich am Sonntag nach dem Fest des Heiligen Georg (23. April) durchgeführt, jedoch nicht als Wallfahrt sondern als Prozession zu Ehren des Heiligen Georg.

Weblink

Einzelnachweise

  1. Artikel in der Lausitzer Rundschau - Lokalteil Senftenberg vom 21. Juni 2008
  2. Dorferneuerung: Verfahren Gunzendorf, Markt Buttenheim, Landkreis Bamberg. In: C. Schilling: Denkmale in Raum und Zeit. Neue Beiträge zur Denkmalpflege. 2002

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