Senterpartiet

Senterpartiet
Parteilogo
Ein Waldsauerklee-Blatt ersetzte 2010 den Wiesenklee
Basisdaten
Gründungsjahr: 1920
Vorsitzende: Liv Signe Navarsete
Stellvertretende Vorsitzende: Ola Borten Moe,
Trygve Slagsvold Vedum
Generalsekretär: Knut M. Olsen
Mitglieder: 21 000 (2007)
Parteigliederung: Regionalverbände,
Ortsverbände
Internet: www.senterpartiet.no

Senterpartiet (Sp) (deutsch: Zentrumspartei) wurde 1920 unter den Namen Bondepartiet (Bauernpartei) als Interessenvertretung der Bauernschaft gegründet. Der Namenswechsel 1959 signalisierte die Öffnung für breitere Wählerschichten und betonte eine Neupositionierung der Partei zwischen den politischen Lagern.

Ihre politischen Hauptanliegen sind eine Stärkung der peripheren Landesteile, Umweltschutz und die Verhinderung eines norwegischen EU-Beitritts.

Seit Oktober 2005 ist die Partei an einer Koalitionsregierung mit der Arbeiterpartei und der Sozialistischen Linkspartei beteiligt. In dieser als Rot-Grün bezeichneten Regierung versteht sie sich als politisch grünes Element.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Partei wurde 1920 von Seiten der norwegischen Bauernschaft als Bondepartiet (Bauernpartei) gegründet. In den 1930er Jahren zeigte sie Sympathien für nationalistische, korporatistische und faschistoide Strömungen. Vor allem zwei Politiker, Jens Hundseid und Vidkun Quisling, schadeten dem Ansehen der Partei durch ihren Übertritt zur faschistischen Nasjonal Samling.

Nach dem Zweiten Weltkrieg zielte die Partei zunehmend auf Wählerschichten jenseits von Landwirtschaft und Fischerei. Die Neuausrichtung auf die politische Mitte sollte 1959 mit dem neuen Parteinamen Senterpartiet zum Ausdruck kommen. Bis in die 1990er Jahre blieb die Zentrumspartei jedoch weitgehend ins bürgerliche Lager eingebunden. Wirtschafts- und strukturpolitisch setzte sich die Partei für eine Stärkung der ländlichen Räume ein.

Seit 1945 waren die Mandatszahlen der Partei kontinuierlich gestiegen, als sie 1965 mit Regierungschef Per Borten eine bürgerliche Koalitionsregierung anführen konnte. Während dieser Regierung wurde die Gegnerschaft eines EU-Beitritt Norwegens zu einem zentralen Programmpunkt. In den 1970er Jahren fanden ökologische Gesichtspunkte Eingang in das Prinzipprogramm. Die Partei kritisierte Umweltverschmutzung und ungehemmte Wachstumspolitik im erdölreichen Norwegen, konnte damit beim Wähler aber zunächst nicht punkten.

Mit dem Eintritt in das zweite Kabinett Stoltenberg am 17. Oktober 2005 wechselte die Senterpartiet vom bürgerlichen ins linke Lager über.

Parteivorsitzende

Ministerpräsidenten

Regierungen und Regierungsbeteiligungen

Fraktionsvorsitzende im Storting

Wahlergebnisse zum Storting seit 1918

Wahlwerbung der Senterpartiet in Nærbø (Norwegen)
Wahljahr Stimmenteil in %[1] Sitze im Storting[2]
1918 4,7 3
1921 13,1 17
1924 13,5 22
1927 14,9 26
1930 15,9 25
1933 13,9 23
1936 11,6 18
1945 8,1 10
1949 7,9 12
1953 9,1 14
1957 9,3 15
1961 9,4 16
1965 9,9 18
1969 10,5 20
1973 11,0 21
1977 8,6 12
1981 6,7 11
1985 6,6 12
1989 6,5 11
1993 16,7 32
1997 7,9 11
2001 5,6 10
2005 6,5 11
2009 6,2 11

Anmerkung: 1918 Ergebnis des Norwegischen Bauernverbands (Norsk Landmandsforbund)

Einzelnachweise

  1. Statistics Norway Stimmenanteile
  2. Statistics Norway Sitze

Weblinks

Siehe auch


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