Sepp Maier

Sepp Maier
Sepp Maier

Sepp Maier im Jahr 2007

Spielerinformationen
Voller Name Josef Dieter Maier
Geburtstag 28. Februar 1944
Geburtsort MettenDeutschland
Größe 183 cm
Position Tor
Vereine in der Jugend
1952–1959
1959–1962
TSV Haar
FC Bayern München
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1962–1979 FC Bayern München 536 (0)
Nationalmannschaft
1961–1962
1963
1966–1979
DFB-Jugendauswahl
Deutschland Amateure
Deutschland
11 (0)
4 (0)
95 (0)
Stationen als Trainer
1988–2004
1994–2008
Nationalmannschaft (Torwart-Trainer)
FC Bayern München (Torwart-Trainer)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Sepp Maier (eigentlich Josef Dieter Maier; * 28. Februar 1944 in Metten, Niederbayern) ist ein ehemaliger deutscher Fußballtorhüter und mit 95 Einsätzen Rekord-Torhüter der deutschen Nationalmannschaft. In seiner aktiven Zeit galt er als einer der besten Torhüter der Welt und trug den Spitznamen „Die Katze von Anzing“.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Jugend

Sepp Maiers Familie zog 1946 nach Haar, wo er die Volksschule besuchte. Danach absolvierte er eine Lehre als Maschinenschlosser.[1]

Vereine

In der B-Jugend des TSV Haar spielte Sepp Maier zunächst Mittelstürmer; er empfand es jedes Mal als Schmach, wenn er im Tor stehen musste. Als sich jedoch der Stammtorhüter verletzte, wurde Maier zwischen die Pfosten beordert und machte seine Sache gut. Er blieb fortan im Tor und wurde für eine oberbayerische Jugendauswahl nominiert. Hier wurden Späher vom FC Bayern München auf das Talent aufmerksam und verpflichteten ihn 1958 für die A-Jugend.

1962 erhielt er einen Profivertrag und wurde Stammtorwart. Bevor er mit dem FC Bayern München 1965 in die Bundesliga aufstieg, gewann er mit der Auswahl des Landesverbandes Bayern 1963 - mit einem 3:1-Sieg gegen die Auswahl Hessens - den Länderpokal der Amateure. Mit den Bayern wurde Maier 1969, 1972, 1973 und 1974 Deutscher Meister, gewann 1966, 1967, 1969 und 1971 den DFB-Pokal und 1967 den Europapokal der Pokalsieger.

Maier gilt als eine der zentralen Figuren der Mannschaft, mit der der FC Bayern auf internationaler Ebene dominierte und 1974, 1975 und 1976 den Europapokal der Landesmeister gewann. 1976 wurde er mit den Bayern Weltpokalsieger. Maier wurde in den Jahren 1975, 1977 und 1978 zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt und übernahm mit Franz Beckenbauers Abgang 1977 das Amt des Mannschaftskapitäns.

Ein am 14. Juli 1979 selbst verschuldeter Autounfall zwang Maier nach dem gescheiterten Versuch eines Comebacks seine Karriere zu beenden. In 14 Torhüter-Jahren beim FC Bayern München fehlte er an nur drei Spieltagen der Saison 1965/66; am 10., 11. und 34. wurde er durch Fritz Kosar vertreten. Seine 442 in Serie absolvierten Spiele (von insgesamt 473) bedeuten bis heute Bundesligarekord. Sein Nachfolger im Tor des FC Bayern wurde Walter Junghans.

Nationalmannschaft

Nachdem er bereits 1961 im Tor der DFB-Jugendauswahl unter Trainer Helmut Schön gestanden hatte, bestritt er 1966 sein erstes Spiel in der Nationalmannschaft. Außerdem gehörte er zum Aufgebot für die WM-Endrunde in England, kam dort jedoch als Ersatzmann von Hans Tilkowski nicht zum Einsatz. Mit Maier im Tor wurde die deutsche Mannschaft bei der Weltmeisterschaft 1970 Dritter, 1972 Europameister und 1974 Weltmeister. Bei der Europameisterschaft 1976 erreichte sie den zweiten Platz und bei der Weltmeisterschaft 1978 schied sie in der zweiten Runde der Gruppe A nach einer überraschenden 2:3-Niederlage gegen Österreich aus.

Mit 95 absolvierten Länderspielen ist Maier gegenwärtig deutscher Rekord-Nationaltorhüter. In seinen sechs letzten Länderspielen 1978/79 war er Spielführer der Nationalmannschaft.

Erfolge als Spieler (Auswahl)

Briefmarke aus Paraguay zur WM 1982 mit einer Szene der WM 1974

Nationalmannschaft

Bayern

FC Bayern München

Auszeichnungen

Vorgänger Amt Nachfolger

Franz Beckenbauer
Franz Beckenbauer
Deutschlands Fußballer des Jahres
1975
1977, 1978

Franz Beckenbauer
Berti Vogts

Maier wurde als „Deutschlands Torhüter des Jahrhunderts“ ausgezeichnet. Bei der Wahl zum Welttorwart des Jahrhunderts belegte er den vierten Platz. 1978 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.

Tätigkeit als Torwarttrainer

Von 1994 bis 2008 war Maier Torwarttrainer beim FC Bayern München. Von 1988 bis zum 10. Oktober 2004 war er zudem Torwarttrainer der deutschen Nationalmannschaft. Aus diesem Amt wurde er von Bundestrainer Jürgen Klinsmann entlassen, nachdem es zu Differenzen über die Torhüterfrage gekommen war. Maier hatte sich öffentlich für Oliver Kahn und gegen Jens Lehmann ausgesprochen.

Erfolge als Torwarttrainer (Auswahl)

Nationalmannschaft

FC Bayern München

Sonstiges

  • Mit seiner Strafraumbeherrschung war er der Rückhalt seines Teams. Maier ging weit aus dem Tor heraus und fing die Flanken ab, bevor sie ihren Adressaten erreichten. Sein Erfolgsrezept beschrieb der Torhüter in typischem Bayerisch: "Wennst richtig zum Ball stehst, brauchst net fliagen." Darüber hinaus erwarb er sich mit zahlreichen komischen Einlagen den Ruf eines Spaßvogels - unvergessen ist die Szene, als er einmal zur Gaudi des Publikums während eines Spiels nach einer Ente hechtete.
  • Maier ist in zweiter Ehe verheiratet und hat eine Tochter aus erster Ehe.[2]
  • Maier gehörte zu den ersten Torhütern, die zu ihrer aktiven Zeit mit Weichschaum- und Gummimaterialien an Torwarthandschuhen experimentierten. Er war mit dem Sportartikelhersteller Reusch auch an der Entwicklung der ersten sogenannten Soft-Grip-Torwarthandschuhe beteiligt.
  • Bekannt ist Maier auch für seine eher ausgefallenen Trainingsmethoden. Einige Trainingsgeräte werden auch unter seinem Namen verkauft.
  • Anfang der 1980er Jahre war er Werbegesicht für den Heide-Park.[3][4]
  • Sepp Maier ist offiziell ernannter Botschafter für die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung.

Einzelnachweise

  1. http://seppmaier.de/steckbrief/kindheit.html
  2. Torwart-Legende Sepp Maier wird 65, S. 10, abgerufen am 16. Mai 2011
  3. Heide-Park Flyer von 1981
  4. [1]

Weblinks

 Commons: Sepp Maier – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Literatur

  • Meine Torwartschule. Tips und Tricks des Nationaltorwarts, Heyne, 1979
  • Ich bin doch kein Tor, Hamburg, Hoffmann und Campe, 1980
  • Das Torwartbuch, Hamburg, Hoffmann und Campe, 1984
  • Super-Torwart-Training, Niedernhausen/Ts., Falken, 1990
  • Mit Spass zum Erfolg, Pfaffenweiler, Wero Press, 1990
  • Wer mit dem Ball tanzt..., Hamburg/Wien, Europa Verlag, Mai 2000

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