Shooting Break

Shooting Break
Der britische Shooting Brake schlechthin: Reliant Scimitar GTE
Klassiker: Volvo P1800 ES
Neuzeit: BMW Z3 Coupé
Zukunft?: Audi-Studie

Mit dem Begriff Shooting Brake oder Shooting Break bezeichnet man eine besondere Karosserievariante eines Automobils: Ein Coupé mit Steilheck. Im Unterschied zum üblichen Kombi hat ein Shooting Brake nur zwei Türen und drei Fahrzeugsäulen-Paare.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Seinen Namen hat der Shooting (engl. für „schießen“) Brake, eigentlich Break (franz. für „Kombi“), von britischen Jägern und Schützen, die Luxus und Stil eines Coupés mit dem Gepäckraum eines Kombis verbinden wollten, um in einem ausreichend großen Gepäckraum ihre Ausrüstung unterbringen zu können. Das Wort Brake ist eine Abwandlung des französischen Wortes „break“. Break ist ein Begriff aus dem Kutschwagenbau und steht für einen offenen Gesellschaftswagen. Auch heute noch heißen die französischen Kombis break. In den 1960er-Jahren stammte ein Großteil der in Großbritannien verkauften Kombi-Fahrzeuge aus Frankreich, wie der Peugeot 404 und der Citroën DS, die als Break vermarktet wurden. Im Laufe der Jahre verschwand die Bedeutung „Break“ im Englischen jedoch. Da „Break“ und „Brake“ (engl. für „Bremse“) im Englischen gleich ausgesprochen wird, wurde „Break“ im Laufe der Zeit durch „Brake“ ersetzt. Somit wurde aus dem ursprünglichen „davonschießenden Kombi“ die „davonschießende Bremse“. Letzterer ist ein eher widersprüchlicher Name.

Einige Verbreitung erreichte der Shooting Brake in den 1960er- und 1970er-Jahren im Vereinigten Königreich, wo er beispielsweise gerne von wohlhabenden Landbewohnern gekauft wurde, zu deren Lebensstil die Jagd und/oder der Golfsport gehörten, und geriet danach fast in Vergessenheit. Eines der beliebtesten Modelle dieser Art war der Reliant Scimitar GTE, der über eine Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff sowie einen Ford-V6-Motor mit 3 Liter Hubraum und rund 140 PS verfügte. Selbst Mitglieder des britischen Königshauses (u. a. Prinz Philip [1] und Prinzessin Anne) besaßen und fuhren mehrere Reliant Scimitar. Oft waren es aber keine Serienfahrzeuge, wie der „Krummschwert“-Reliant, von dem zwischen 1968 und 1986 in mindestens fünf verschiedenen Versionen rund 14.000 Exemplare gebaut wurden, sondern Umbauten von noblen Zweisitzern und Sportwagen. Ein früher Hersteller von solchen Custom Car Shooting Brakes war die Firma Albion Motors of Scotland. Es existieren Exemplare von Umbauten des Bentley S2, des Mercedes 300 S, des Ferrari 400 und des Aston Martin DBS zum Shooting Brake. Der zu einer Art Leichenwagen umgebaute Jaguar E-Type [2], den Protagonist Harold in dem Kultfilm Harold und Maude am Ende von den Klippen stürzen lässt, ist ebenfalls ein Shooting Brake.

Volvo brachte 2007 mit dem C30 eine moderne Neuauflage des Anfang der 1970er-Jahre gebauten Shooting-Brake-Modells Volvo P1800 ES (Spitzname: Schneewittchensarg) auf den Markt. Ab 2008 soll es außerdem von Audi eine Shooting-Brake-Version der neugestalteten TT-Modellreihe geben, basierend auf dem 2005 vorgestellten Concept Car.

Italiens Vertreter der Shooting Brake Variante war der von 1974-1984 gebaute Lancia Beta HPE , später auch Lancia HPExecutive genannt. Die Bodengruppe war von der Limousine Beta abgeleitet, während die Karosserie eine verlängerte Version des Beta Coupe darstellte. Die Frontpartie war bis auf kleine Details bis zur B-Säule mit dem Coupe ident. Die Motorisierungen waren weitgehend ident mit der Beta Coupe Baureihe.

In Deutschland machten besonders die Firmen Arden (Jaguar XJS) und Artz (Audi quattro, Porsche 924 Carrera GT, Porsche 928 und VW Scirocco) mit ihren Shooting-Break-Einzelanfertigungen auf sich aufmerksam.

Modellbeispiele

Belege

  1. * Prinz Philip steigt aus seinem Reliant Scimitar Prototyp
  2. * Der Jaguar-E-„Leichenwagen“ aus dem Film Harold und Maude

Weblinks


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