Shorttrack-Weltcup

Shorttrack-Weltcup
Logo des Shorttrack-Weltcups

Der Shorttrack-Weltcup (offiziell: ISU World Cup Short Track) ist die höchste über den Winter ausgetragene Wettkampfserie im Shorttrack. Seit 1997[1] werden die Rennen von der ISU organisiert, dabei gab es von Anfang an sowohl Männer- als auch Frauenwettbewerbe. Außerdem gibt es seit 2006/07 keinen Gesamtweltcup, sondern nur über fünf Strecken Disziplinenweltcups.

Inhaltsverzeichnis

Strecken

Der Shorttrack-Weltcup wird auf drei unterschiedlichen Einzeldistanzen veranstaltet, auf denen jeweils die gleiche Anzahl von Wettkämpfen stattfindet. Dazu kommt noch eine Staffel sowie der Teamwettbewerb.

Einzeldisziplinen

Shorttrack-Weltcup im Jahr 2004

Sowohl für Frauen als auch für Männer gibt es drei unterschiedliche Distanzen. Dabei handelt es sich um die 500 Meter, die 1000 Meter sowie die 1500 Meter. Da sich die Streckenlängen nicht so deutlich wie beim Eisschnelllauf unterscheiden, haben sich zwar Spezialisten für den Sprint und für die längeren Strecken herausgearbeitet, dennoch starten fast alle Athleten auf allen drei Distanzen.
Anders als bei den Großereignissen (Europameisterschaft, Weltmeisterschaft sowie Olympia) wird im Weltcup kein 3000-m-Rennen ausgetragen, ebenso wird seit 2006/07 auf einen Allround-Wettbewerb (Mehrkampf) verzichtet, bei dem die Ergebnisse aller Strecken addiert werden. Dieser galt zudem als Gesamtweltcup, sodass heute nur noch die Sieger in Disziplinenweltcups ermittelt werden.
Bis einschließlich der Saison 2005/06 wurden sechs Weltcuprennen pro Distanz veranstaltet, anschließend acht.

Staffel und Team

Eine amerikanische Shorttrack-Staffel bei einem Weltcup im Jahr 2007

Die Staffelwettbewerbe werden als einzige Shorttrack-Disziplin bei Männern und Frauen unterschiedlich ausgetragen. Hier laufen die Männer über 5000 Meter, während die Distanz für die Frauen nur 3000 Meter beträgt. Auch bei Staffelwettkämpfen gibt es eine eigene Weltcupwertung, zu der allerdings nur sechs Rennen gehören, da hier am alten Rhythmus, nach dem ein Rennen bei einem Weltcup ausgetragen wird, festgehalten wurde.

Im Teamwettkampf werden die Punkte der besten beiden Teilnehmer eines Landes pro Rennen addiert. Die Punkte aus den insgesamt fünf Rennen werden erneut zusammengerechnet, sodass sich ein Endergebnis ergibt. Die Staffeln werden nur einfach gerechnet, da jeweils nur eine Staffel pro Land an den Start geht. Für die Weltcupwertung im Team gilt das Gleiche wie bei den Staffeln, auch hier werden nur sechs Wettkämpfe pro Saison ausgetragen. Ebenso wie sämtliche andere Wettkämpfe ist auch der Teamwettbewerb nach Geschlechtern getrennt.[2]

Organisation

Der Shorttrack-Weltcup findet seit der ersten Austragung jährlich jeweils an sechs Orten statt, mit nur zwei Ausnahmen in den Saisons 2001/02 und 2005/06, als es wegen der Olympischen Winterspiele[2] nur fünf beziehungsweise gar nur vier Weltcupstationen gab. Nicht in die Weltcupwertungen fließen die Großereignisse, also Weltmeisterschaften und Olympische Spiele, ein. An einer Weltcupstation finden meistens fünf Rennen teil, drei Einzelstrecken, davon abwechselnd je eine doppelt, sowie der Staffelwettkampf. Eine Nation darf zu einem Weltcup maximal sechs Athleten einberufen.[2]

Austragungsorte

Bei den Veranstaltungsorten wird fast immer gleiche Rücksicht auf die drei Kontinente mit dem meisten Erfolg im Shorttrack genommen, normalerweise finden je zwei der sechs Weltcups in (Ost-)Asien, Europa sowie Nordamerika statt, dabei ist die Reihenfolge nicht festgelegt, nur bildeten die beiden europäischen Weltcups nie den Saisonauftakt. Während die Weltcups in Nordamerika fast in jeder Saison in Kanada und den Vereinigten Staaten stattfinden, gab es bereits zehn unterschiedliche europäische Austragungsorte. Deutschland richtete in der Saison 2010/11 erstmals einen Weltcup aus. In Asien hatte China bisher in jeder Saison mindestens ein Weltcuprennen, daneben wechselten sich Südkorea und Japan ab. Zweimal kam es vor, dass ein Land zwei Weltcups ausrichtete, dies betraf einmal China und einmal Kanada. Dazu fielen in der Saison 2009/10 aufgrund der Olympischen Spiele beide europäischen Weltcups aus, in der Saison 2005/06 betraf es aus gleichem Grund beide amerikanischen Weltcups[3],ebenso in der Saison 2001/02.[4].

Punktesystem

Seit der ersten Weltcupaustragung wechselte das Punktesystem mehrfach. Zum Anfang gab es nur 25 Punkte für den Sieger, ab der Saison 2002/03 dann 50 und ab der Saison 2005/06 100 Zähler. Bis dahin blieb jedoch gleich, dass die Punkteanzahl nach hinten um je einen Punkt pro Platz abnahm, dies änderte sich erst ab der Saison 2007/08, seit der das auch heute gültige Punktesystem in der Weltcupwertung dient.

Punkteverteilung

Punkteverteilung seit der Saison 2007/2008[5]
Platzierung 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
Punkte 1000 800 640 512 410 328 262 210 168 134 107 86 69 55 44 35 28 27 26 25 24 23
 
Platzierung 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44
Punkte 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Damit wird der Sieger besonders stark belohnt. Wenn früher ein Athlet bei drei Rennen siegte und bei den restlichen nicht an den Start ging, hatte er schlechte Chancen im Gesamtweltcup, heute würde er sich weit vorne platzieren.

Streichergebnisse

Im Unterschied zu anderen Weltcups gibt es im Shorttrack Streichresultate. Bis zur Saison 2005/06 wurden jeweils nur vier Rennen am Ende der Saison in den jeweiligen Weltcups gewertet, sodass mehrfach der Weltcupstand am Ende der Saison nicht mit der tatsächlichen Punktzahl übereinstimmte. Fünfmal änderte sich so die Overall-Gesamtwertung, in der Saison 1998/99 fiel die Punktbeste, Amy Peterson, sogar auf den sechsten Rang zurück, auch in den darauffolgenden Saisons veränderte sich das Gesamtergebnis in einigen Weltcups. Seitdem es acht Rennen in der Saison in jedem Disziplinenweltcup gibt, werden sechs davon gewertet, sodass es mittlerweile nicht mehr so viele Abweichungen wie früher gibt.

Regeländerungen

Neben den Änderungen am Punktesystem wurden häufig weitere Regelreformen durchgeführt. Eine der deutlichsten fand vor der Saison 2006/07 statt.[6] Dabei wurde neben Veränderungen im Zeitplan auch die Streichung des Mehrkampfes beschlossen, zudem fanden nun neben den A-Finals auch B-Finals statt. Außerdem gab es von dort an acht Wettkämpfe pro Einzeldisziplin.

Auch zuvor und danach wurden die Regeln mehrmals reformiert, dies betraf dann jedoch häufiger das Punktesystem.

Erfolgreichste Athleten

Apolo Anton Ohno, dreimaliger Overall-Weltcupsieger

Da es im Shorttrack Disziplinenweltcups gibt, kann man schlecht von einem erfolgreichsten Athleten im Weltcup sprechen. Während bei den Herren Apolo Anton Ohno dreimal den Overall-Weltcup und sechs Einzelweltcups gewinnen konnte, ist bei den Damen Yang Yang (A) eine der erfolgreichsten Sportlerinnen. Sie gewann viermal den Overall-Gesamtweltcup und dazu sieben Einzelweltcups. Bei den Damen triumphieren im Weltcup fast ausschließlich Chinesinnen und Südkoreanerinnen, bei den Herren kommen zu diesen Nationen noch die Amerikaner durch Ohno und die Kanadier sowie Italiener hinzu.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ISU-Geschichte. Die Ergebnisse der ersten Weltcup-Saison werden jedoch nicht auf den Seiten der ISU genannt.
  2. a b c Weltcupregeln der ISU (Seiten 86/87)
  3. Weltcupkalender der Saison 2005/06
  4. Weltcupkalender der Saison 2001/02
  5. Punktesystem auf vancouvershorttrack2008.com/
  6. Informationen zur Regeländerung 2006/07 auf der Seite der DESG

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