Sibyllenbad

Sibyllenbad
Sibyllenbad in Neualbenreuth
Eingangsbereich

Sibyllenbad ist ein Heilquellenkurbetrieb unweit der deutsch-tschechischen Grenze als Ortsteil der Marktgemeinde Neualbenreuth im Landkreis Tirschenreuth. Es ist das bislang einzige Kur- und Heilbad der Oberpfalz und möchte sich in die Tradition der nahen böhmischen (heute: tschechischen) Kurorte Karlsbad, Marienbad und Franzensbad stellen. Mit den Aus- und Umbauten, die Ende 2006 abgeschlossen wurden, bietet das Sibyllenbad eine Wellnesslandschaft mit sieben unterschiedlichen Saunen auf über 2200 Quadratmeter an. Mit wechselnden Ausstellungen von Werken regionaler Künstler soll die Attraktivität des Kurbades erhöht werden.

Gedenkstein zur Grundsteinlegung des gescheiterten Projektes 1971

Inhaltsverzeichnis

Ausstattung

Neben Wellnessbereich (Außenbecken, Gegenstromanlagen, türkischem Hamam, Saunalandschaft, Kneippanlage), kostenlosem Heilwassertrinkbrunnen, Cafe- und Restaurationsbetrieb, Animationsprogramm (Aquarobic, Aquaentspannung, Wassergymnastik) bietet das Bad auch eine medizinische Abteilung (Fango, physikalische Therapie, Massagen alternativen Heilmethoden).

In den nächsten Jahren möchte das Unternehmen KEWOG hier ein Vier-Sterne-Hotel errichten.

Obergeschoss mit Kunstausstellungsraum
Trinkbrunnen im Untergeschoss

Heilquellen

Sibyllenbad besitzt eine seltene Kombination an Heilwässern:

  • die radonhaltige Katharinenquelle
  • die kohlesäuremineralhaltige Sibyllenquelle

Diese werden zur Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates sowie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychovegetativen Erschöpfungszuständen angewandt.

Detail vom Türkischen Badetempel
Ruinen des gescheiterten Projekts aus dem Jahr 1971

Entwicklung

  • 1689 wurde der erste Säuerling in der Gegend um Neualbenreuth gefasst. Von dessen Wirkung wusste schon Johann Wolfgang von Goethe zu berichten, der öfters im benachbarten Eger zu Besuch war.
  • Im 17.Jahrhundert sollen dann jährlich schon 5.000 Krüge von diesem Heilwasser abgefüllt worden sein.
  • 1965 begannen private Investoren das Sibyllenbad zu planen. Nachdem man schon 16 Millionen DM investiert hatte, scheiterte das Projekt
  • 1971 erfolgte, die Grundsteinlegung des ersten, erfolglosen Anlaufs in Neualbenreuth ein Thermalbad zu errichten. Mit mehreren hundert Arbeitern, sieben Baukränen und geplanten Kosten von über 30 Millionen DM galt diese Baustelle als die größte Bayerns. Bei einer Durchschnittsinflation von jährlichen drei Prozent entspricht dieser Betrag etwa 50 Millionen Euro. Im gleichen Jahr musste das Projekt jedoch wegen des Nichtzustandekommens einer Gesamtfinanzierung eingestellt werden. Noch heute künden die Bauruinen etwas unterhalb des Kurmittelhauses von diesem gescheiterten Versuch.
  • 1978 ersteigerte der Bezirkstag der Oberpfalz die gesamte Fläche sowie drei erschlossene Quellen für 450.000 DM.[1][2]
  • 1980 wurde der Zweckverband Sibyllenbad gegründet. Neben dem Bezirk Oberpfalz und dem Landkreis Tirschenreuth sind noch die benachbarten Städte Waldsassen, Mitterteich und Tirschenreuth sowie Neualbenreuth daran beteiligt.
  • Von 1989 an wurde dann in mehreren Bauphasen das erste Kur- und Heilbad der Oberpfalz errichtet. Eröffnung des Badehauses Maiersreuth als Pilotprojekt
  • 1991 wurde die radonhaltige Katharinenquelle als Heilquelle staatlich anerkannt.
Gedenkplatte zur Grundsteinlegung 1994
  • 1994 wurde am 29. April unter Anwesenheit des Bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber der Grundstein für das Kurmittelhaus gelegt.
  • 1996 folgte die staatliche Anerkennung der kohlensäurehaltigen Sibyllenquelle als Heilquelle sowie die Eröffnung des Kurmittelhauses Sibyllenbad.
Gedenkstein zur Kurparkeinweihung 1996 49.9816312.422758
  • 1996 erfolgte am 28. Juni des Jahres die Einweihung des Kurparks durch den Zweckverband Sibyllenbad
  • 1997 folgte die Anerkennung als Heilquellenkurbetrieb sowie die Eröffnung des orientalischen Badetempels. In diesem Jahr hatte das Bad schon 200.000 Besucher.
  • 2006 am 6. Dezember eröffnet die Wellnesslandschaft mit sieben unterschiedlichen Saunas, einem Dampfbad, verschiedenen Ruheräumen und einem Whirlpool im Außenbereich

Weblinks

Quellen

  1. Die Geschichte des Bades Reportage des Bayerischen Fernsehens vom 13. Dezember 2010
  2. Janina Nottensteiner vom Bayerischen Fernsehen im Gespräch mit dem Neualbenreuther Bürgermeister Albert Köstler im Dezember 2010
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