Siegen-Wittgenstein

Siegen-Wittgenstein
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Kreises Siegen-Wittgenstein Deutschlandkarte, Position des Kreises Siegen-Wittgenstein hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Landschaftsverband: Westfalen-Lippe
Verwaltungssitz: Siegen
Fläche: 1.131,59 km²
Einwohner: 288.441 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 255 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: SI, alt: BLB
Kreisschlüssel: 05 9 70
Kreisgliederung: 11 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Koblenzer Straße 73
57072 Siegen
Webpräsenz:
Landrat: Paul Breuer (CDU)
Lage des Kreises Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen
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Über dieses Bild
Kreisgliederung
Kreishaus in Siegen

Der Kreis Siegen-Wittgenstein liegt im Südosten von Nordrhein-Westfalen. Er gehört zum Regierungsbezirk Arnsberg und ist Mitglied im Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Sitz des Kreises ist Siegen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Räumliche Lage

Der Kreis ist der südlichste in Westfalen und wird im Norden durch das Rothaargebirge und im Süden durch den Westerwald begrenzt. Im Osten geht das Gebiet des Kreises ohne natürliche Grenzen in den nordhessischen Bereich über. Die Hauptflüsse sind im Westen die Sieg und im Osten Lahn und Eder. Der Kreis – wie das sich nordwestlich anschließende Sauerland durch seinen Mittelgebirgscharakter geprägt – ist der waldreichste Kreis Deutschlands. Das gesamte Kreisgebiet gehört zur übergeordneten Naturlandschaft des rheinischen Schiefergebirges. Bezogen auf den Anteil der Forst- und Naturwaldflächen an der Gesamtfläche ist der Kreis Siegen-Wittgenstein der waldreichste Kommunalkreis der Bundesrepublik Deutschland.

Kreisgliederung

Der Kreis Siegen-Wittgenstein gliedert sich in elf kreisangehörige Gemeinden, von denen zwei Mittlere kreisangehörige Städte sind und Siegen Große kreisangehörige Stadt ist.

(Einwohner am 31. Dezember 2007[2])

Städte

  1. Bad Berleburg (20.275)
  2. Bad Laasphe (14.879)
  3. Freudenberg (18.570)
  4. Hilchenbach (16.109)
  5. Kreuztal, Mittlere kreisangehörige Stadt (31.661)
  6. Netphen, Mittlere kreisangehörige Stadt (24.500)
  7. Siegen, Große kreisangehörige Stadt (105.049)

Gemeinden

  1. Burbach (14.709)
  2. Erndtebrück (7470)
  3. Neunkirchen (14.022)
  4. Wilnsdorf (21.197)

Die Gemeinde Erndtebrück sowie die Kurbäder Bad Berleburg und Bad Laasphe gehören zum Wittgensteiner Land und kamen aus dem Kreis Wittgenstein, die anderen Städte und Gemeinden liegen im Siegerland und stammten aus dem Kreis Siegen.

Nachbarkreise

Der Kreis Siegen-Wittgenstein grenzt im Norden an den Hochsauerlandkreis, im Osten und Süden an die hessischen Landkreise Waldeck-Frankenberg und Marburg-Biedenkopf und an den Lahn-Dill-Kreis sowie im Westen an die rheinland-pfälzischen Landkreise Altenkirchen und Westerwaldkreis und im Nordwesten an den Kreis Olpe in NRW.

Geschichte

Der Kreis Siegen wurde aufgrund des Sauerland/Paderborn-Gesetzes am 1. Januar 1975 durch Zusammenfassung der Gemeinden Bad Berleburg, Burbach, Erndtebrück, Freudenberg, Hilchenbach, Kreuztal, Laasphe, Netphen, Neunkirchen, Siegen und Wilnsdorf zu einem neuen Kreis gebildet. Die Rechtsvorgänger, die Kreise Siegen und Wittgenstein wurden aufgelöst. Die geäußerte Unzufriedenheit der Bevölkerung im Wittgensteiner Land mit dem als einseitig empfundenen neuen Kreisnamen Kreis Siegen führte am 1. Januar 1984 zu dessen Umbenennung in „Kreis Siegen-Wittgenstein“.

Das Gebiet des Kreises Siegen war bereits vor Christi Geburt von einer keltischen Urbevölkerung besiedelt. Bereits vor circa 2500 Jahren wurde durch sein Reichtum an Eisenerz hier eine intensive Bergbau- und Eisenhüttenwirtschaft betrieben. In der keltischen Welt Westeuropas war das Siegerland zu der Zeit daher sehr wichtig. Für die Verhüttung wurde sehr viel Holz als Brennstoff benötigt. Durch den Raubbau an den Wäldern soll nach archäologischen Forschungen das Gebiet zwischen 100 bis etwa 800 n. Chr. entvölkert gewesen sein. Erst die Franken besiedelten zur Zeit Karls des Großen das heutige Siegerland erneut. Seit der Zeit herrschten verschiedene Fürsten aus dem Bereich Haiger/Dillenburg (Haus Nassau-Oranien). Diese waren eng verbunden mit den späteren Herrscherhäusern in Luxemburg und den Niederlanden. Wilhelm der Schweiger zog seine Heere zur Befreiung der Niederlande von den Spaniern auf der Ginsburg nahe Hilchenbach zusammen.

Während des Mittelalters gehörte das Siegerland zum Erzbistum Mainz und gewann wieder eine große Bedeutung als Bergrevier und in der Eisenerzeugung. Bis in die 1960er Jahre wurde der Eisenerzbergbau betrieben. Über 150 Jahre alte Stahlwerke wie die Edelstahlwerke Südwestfalen (früher Krupp Edelstahl, davor Stahlwerke Südwestfalen, davor Bremer Hütte) in Siegen-Geisweid sind noch heute in Betrieb, wenn auch mit spezielleren Produkten.

Die Siegerländer Mundart wird von Sprachforschern als nordöstlichster Teil des Moselfränkischen angesehen. Eine kulturelle Verbindung zu Westfalen, zu dem das Siegerland heute gehört, bestand nie. Heute noch erkennt man in den Wäldern die Befestigungsanlagen zwischen den Ländern der Franken und der Sachsen auf der Grenze zwischen dem Kreis Olpe und dem Kreis Siegen-Wittgenstein.

Die Wittgensteiner Mundart gehört im Gegensatz zum Siegerländer Dialekt zum oberhessischen Sprachraum.

Seit der Einnahme des Landes durch Preußen gehörte es zunächst zum Regierungsbezirk Koblenz der Provinz Großherzogtum Niederrhein und ab 1817 zum Regierungsbezirk Arnsberg der Provinz Westfalen.

Bauwerke und Sehenswürdigkeiten

Oberes Schloss zu Siegen

Die Höhenburg des Oberen Schlosses auf dem Siegberg wurde 1259 erstmals urkundlich erwähnt und war im Mittelalter die Stammburg des Hauses Nassau. Seit 1905 befindet sich hier das Siegerlandmuseum. Hier findet man neben Zeugnissen aus der Region, darunter einem (künstlich angelegten) Schaubergwerk, auch zahlreiche Gemälde. Den Schwerpunkt bilden dabei Arbeiten des wohl bekanntesten Sohns der Stadt, Peter Paul Rubens. Zudem befindet sich hier eine umfangreiche Porträtsammlung der Nassauer und Oranier. Das Dachgeschoss ist der Wohnkultur des 19. Jahrhunderts gewidmet. Eine Küche aus dem Siegerland, eine Schlafstube und zahlreiche Möbel aus der Biedermeierzeit vermitteln einen Eindruck vom Leben in der Region.

Unteres Schloss zu Siegen

Am Ende des 17. Jahrhunderts entstand das Untere Schloss in seiner heutigen einem offenen Rechteck gleichenden Bauform. Die evangelische Linie des Hauses Nassau-Siegen residierte dort. Zu dem Schloss gehört auch der „Dicke Turm“ mit Glockenspiel. Im Jahr 1959 richtete die Stadt Siegen dort eine Gedenkstätte für Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft ein. In dem Schloss befindet sich auch die Gruft des evangelischen Teils des Nassauischen Fürstenhauses.

Heute dient das Schloss als Landesbehördenhaus, in dem das Arbeitsgericht Siegen, der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, das Staatliche Umweltamt Siegen, das Amt für Arbeitsschutz und die Justizvollzugsanstalt Attendorn - Zweiganstalt Siegen ansässig sind. Nach Plänen der Stadt sollen in das Untere Schloss in den nächsten Jahren Teile der Universität ziehen, die Realisierung scheitert derzeit aber noch an der Finanzierung.

Ruine der Ginsburg über Hilchenbach-Grund

Ginsburg

Die Ginsburg, hoch über Hilchenbach-Grund gelegen wird im Jahre 1255 als nassauische Grenzbefestigung erwähnt. Geschichtliche Bedeutung erlangt die Burg im Jahre 1568 als Wilhelm I. auf der Burg Pläne für die Befreiung der Niederlande entwirft und dort die letzten Feldzugsvorbereitungen trifft. Auf der Ginsburger Heide war der Sammelpunkt der dritten Heeresgruppe unter Graf Ludwig von Nassau, was die Ginsburg, und somit Hilchenbach, zu einem Ausgangspunkt des niederländischen Freiheitskampfes macht. Heute ist von der Burg nur noch der Bergfried vollständig erhalten, die restliche Anlage als Ruine.

Schloss Bad Berleburg

Schloss Berleburg – eine Anlage mit barockem Haupthaus von 1733 mit Schlossmuseum zur Geschichte des ehemaligen Fürstenhauses zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg

Stift Keppel: Ansicht der Wappenhalle mit Seufzerbrücke zum Abteiflügel, des Neuen Hauses und der Stiftskirche

Stift Keppel

Das ehemalige Prämonstratenserinnenstift Keppel bei Hilchenbach-Allenbach ist eines der bedeutendsten barocken Kleinode des Siegerlandes: Besonders sehenswert sind die romanisch-gotische Stiftkirche mit barocker Innenausstattung, das Neue Haus, der Konventssaal und das kleine Stiftsmuseum.

Keppel wurde vor 1239 von Friedrich vom Hain gestiftet und stand unter dem Protektorat des Grafen- und Fürstenhauses Nasssau-Oranien, später des preußischen Königshauses. Nach der Reformation wurde Keppel 1547 ein adeliges Damenstift mit einer Mädchenschule, später ein Oberlyzeum und Lehrerinnenseminar. Heute ist Stift Keppel ein Gymnasium mit Tagungs- und Gästehaus und einem kleinen Museum.

Breitenbachtalsperre

Zwischen den Hilchenbach-Dahlbruch und Hilchenbach-Allenbach befindet sich die Breitenbachtalsperre, die mit ihrem Stausee der Wasserversorgung des Siegerlands dient. Hier bieten sich zahlreiche Möglichkeiten für Wanderungen.

Martinikirche

Die Martinikirche in Netphen ist eine Hallenkirche aus dem 13. Jahrhundert. Bei einbrechender Dunkelheit und in der Nacht wird der romanische Turm der Kirche beleuchtet.

Obernautalsperre

Die Obernautalsperre in Netphen-Brauersdorf ist mit 15 Mio. m³ die größte Trinkwassertalsperre des Siegerlands. Ein rund 9,6 km langer Wirtschaftsweg, der komplett um die Talsperre herumführt, lädt zu Wanderungen ein. Sie wird überragt von der Alten Burg (632,9 m ü. NN), einer Fluchtburg und Kultstätte aus der La-Tène-Zeit ab 500 v. Chr. Jedes Jahr wird am 31. Dezember dort ein Volkslauf ausgetragen.

Wasserburg Hainchen

In Netphen-Hainchen befindet sich die wiederaufgebaute Wasserburg Hainchen.

Kultur

Das „Kultur!Büro“ des Kreises Siegen-Wittgenstein veranstaltet jährlich an Pfingsten das Kultur-Festival KulturPur auf dem Giller bei Hilchenbach.

Die in Hilchenbach angesiedelte Philharmonie Südwestfalen erfreut seit 50 Jahren die Liebhaber klassischer Musik nicht nur in der Region, sondern auch im Ausland. Zum Jahreswechsel 2006/2007 gastierte das Orchester sogar in China. Mit dem derzeitigen Chefdirigenten Russel N. Harris überrascht das Orchester die Zuhörer mit einem breitgefächerten Repertoire.

Nicht zuletzt haben inzwischen auch die Dilldappen seit 1982 einen festen Platz in der Kulturlandschaft Siegen-Wittgenstein.

Politik

Kreistag

Die 55 Sitze des Kreistages verteilen sich nach den Kommunalwahlen am 26. September 2004 wie folgt:

+ Landrat Paul Breuer (CDU)

Landrat

Landrat ist Paul Breuer (CDU). Er wurde außerplanmäßig bereits im Juni 2003 und nicht bei der NRW-Kommunalwahl im Herbst 2004 gewählt, da der damals amtierende Landrat Elmar Schneider (CDU) nach schwerer Krankheit verstorben war. Seine Amtszeit läuft bis 2009.

Bisherige Landräte:

Amtszeit und Name der Oberkreisdirektoren:

  • 1946 Schwarz, Otto, SPD
  • 1946 Meuser, Bernhard, CDU
  • 1946–1963 Moning, Ernst Dr, parteilos
  • 1964–1972 Kuhbier, Heinz, parteilos
  • 1972–1999 Forster, Karlheinz, SPD

Kreis Wittgenstein Landräte

  • 1945 Schläper unbekannt
  • 1945 Wendland unbekannt
  • 1945–1946 Nacken, Carl SPD

Zeit der kommunalen Doppelspitze 1946–1974 Amtszeit und Name der Landräte:

  • 1946 Liebetanz (i.V.)
  • 1946–1948 Sandkuhl, Hans, CDU
  • 1948–1952 Belz, Ewald, CDU
  • 1952–1958 Osterrath, Hans-Joachim, FDP
  • 1958–1961 Treude, Georg-Heinrich, CDU
  • 1961–1963 Müller, Heinz, FDP
  • 1963–1966 Bade, Ludwig, SPD
  • 1966–1974 Möhl, Werner, SPD

Amtszeit und Name der Oberkreisdirektoren:

  • 1946 Liebetanz, Reinhold Adolf, unbekannt
  • 1946–1952 Basarke Kurt-Werner Dr., unbekannt
  • 1952–1955 Lemnitz, Paul, unbekannt
  • 1955–1962 Richter, Gustav, unbekannt
  • 1962–1974 Lückert, Wilfried, unbekannt

(Quelle: Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, 30. Mai 2005)

Wappen

Das Wappen wird für den 1975 gebildeten Kreis Siegen-Wittgenstein verwendet. Der Altkreis Siegen sowie der Landkreis Wittgenstein besitzen jeweils auch eigene Wappen.

Zunächst wurde das Wappen des Altkreises Siegen, analog zur Bezeichnung des neuen Landkreises, weiterverwendet. Nach der Namensänderung auf Siegen-Wittgenstein wurde das hintere Feld den Farben des Altkreises Wittgenstein angepasst, so dass das Feld silbern (weiß) und die Grubenlampe und der Haubergsknipp (=Messer) schwarz dargestellt wurden.

Auf dem seit dem 1. Oktober 1999 gültigen Wappen ist in dem hinteren Feld der nassauische Löwe dargestellt. Das vordere Feld geht aus dem Wappen des bei der 1975 bereits vorgenommenen Kreisreform hinzugekommenen Kreises Wittgenstein hervor. Im unterem Bereich ist eine Grubenlampe als Symbol für den Bergbau und ein Knipp als Symbol für die Waldwirtschaft abgebildet, die ebenfalls aus dem Wappen des Kreises Siegen stammen.

Infrastruktur und Wirtschaft

Verkehr

Luftverkehr

Auf der Lipper Höhe bei Burbach befindet sich der Verkehrsflughafen Siegerland. Weltweite Verbindungen werden über die Flughäfen in Düsseldorf, Dortmund, Frankfurt am Main und Köln abgewickelt.

Schienen- und Busverkehr

Der Kreis Siegen-Wittgenstein wird von sechs Eisenbahnstrecken erschlossen:

im Schienenpersonennahverkehr
der Ruhr-Sieg-Express (RE 16) und
die Ruhr-Sieg-Bahn (RB 91) verkehren.
der Rhein-Sieg-Express (RE 9)
der Main-Sieg-Express (RE 99) und
die Sieg-Dill-Bahn (RB 95) (nur von/bis Dillenburg) verkehren.
der Rhein-Sieg-Express (RE 9) und
die Sieg-Dill-Bahn (RB 95) (nur von/bis Au (Sieg)) verkehren.

Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif der Verkehrsgemeinschaft Westfalen-Süd (VGWS) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.

Der Kreis betätigt sich auch selbst als Verkehrsunternehmer, u. a. mit der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein. In Siegen-Weidenau besteht ein Gleisanschluss nach Netphen-Deuz-Irmgarteichen zur Bedienung mehrerer Industriebetriebe.

Stillgelegt wurden die Bahnstrecken von Bad Berleburg nach Frankenberg über Hatzfeld (Eder) sowie von Erndtebrück-Birkelbach nach Kirchhundem im Norden des Kreises und von Olpe nach Betzdorf über Freudenberg im Westen des Kreises.

Straßen

Der Kreis Siegen-Wittgenstein wird von den Bundesautobahnen

erschlossen.

Die A 4 zwischen der AS 28 Wenden und Kreuztal wurde neu gebaut. In Höhe des Kreuztaler Ortsteils Krombach geht sie in die Hüttentalstraße (B 54 n/B 62 n) über. Auf dem zwölf Kilometer langen Abschnitt entstanden acht Talbrücken sowie zehn Unter- und Überführungen.

Der umstrittene Weiterbau der A 4 durch das nördliche Kreisgebiet bis zur A 4 bei Bad Hersfeld/Hessen ist im aktuellen Bundesverkehrswegeplan, der seit 2004 Rechtskraft hat, nicht mehr berücksichtigt worden und aus der Planung herausgenommen worden. Die Gründe dafür waren in der politischen Konstellation beim Bund und in den beiden beteiligten Bundesländern wie auch in der aufwändigen Finanzierung des Fernstraßenprojektes durch große zusammenhängende und geschützte Landschaftsgebiete zu sehen, sie ergaben sich auch aus der zur Fortschreibung des Bundesfernstraßenbedarfsplans in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie des Bundesverkehrsministers (1999) und deren zusammenfassender Beurteilung.

Die Gutachter wiesen in ihrer Machbarkeitsstudie auf die "außerordentliche(n) Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft" hin, die mit dem Weiterbau der A 4 durch das Rothaargebirge und im benachbarten Hessen entstehen würden, Beeinträchtigungen, die die Gutachter - wie bereits eine Reihe früherer Gutachter - für "nicht vertretbar" hielten. Die weiterhin erhobene - und bestehende - Forderung der politischen Mehrheit im Kreistag, eine alternative West-/Ost-Fernstraßenplanung - mit nahezu gleicher Dimensionierung - in die Fernstraßenbedarfsplanung aufzunehmen, fand bei der Verabschiedung des Bundesverkehrswegeplans im Juli 2004 keine Berücksichtung mehr.

Wirtschaft

Die Wirtschaft des früheren Kreises Siegen ist von der bis ins Jahr 600 v. Chr. zurückreichenden Eisenverhüttung und -verarbeitung geprägt, während in der Region des früheren Kreises Wittgenstein hauptsächlich die Forstwirtschaft sowie der Kurbäderbetrieb von Bedeutung sind. Im Siegerland gibt es zudem verarbeitendes Gewerbe und Produktion, darunter u. a. Kfz.-Anhänger eines wichtigen Fabrikanten, sowie mehrere größere Brauereien, von denen zwei überregional von Bedeutung sind; unter letzteren befindet sich auch die größte Privatbrauerei Deutschlands, ein Weltunternehmen.

Rettungsdienst

Geschichte des Rettungsdienstes[3]

Zu Beginn der 1960er Jahre beginnen einige ehrenamtliche Sanitätsbereitschaften Krankentransporte durchzuführen. Mitte der 1960er Jahre wurden erste Krankenwagenfahrer fest eingestellt und auch einige Rettungsstationen entstanden. In den 1970er Jahren wurden einige Rettungsstationen vom DRK Kreisverband Siegen-Wittgenstein e.V., dem heutigen Leistungserbringer des Rettungsdienstes im Kreisgebiet, übernommen. Anfang der 1980er Jahre entstehen die Rettungswachen Erndtebrück und Wahlbach. Die anderen heute noch bestehenden Rettungswachen bestanden zu diesem Zeitpunkt bereits. 1981 wurden die ersten Rettungssanitäter ausgebildet und die seit 1980 bestehende Leitstelle bei der Feuerwehr Siegen ist von nun an über die Notrufnummer 112 aus dem gesamten Kreisgebiet zu erreichen. 1982 wurde der Rettungshubschrauber Christoph 25 am Siegener Jung-Stilling-Krankenhaus stationiert. 2005 wurde ein Ausbildungszentrum für Notfallmedizin eröffnet.

Allgemeines

Leistungserbringer des öffentlichen Rettungsdienstes im Kreisgebiet ist der DRK Kreisverband Siegen-Wittgenstein e.V. und die Feuerwehr Siegen im Stadtgebiet Siegens. Jeweils eine Rettungswache gibt es in Kreuztal-Kredenbach, Netphen, Bad Berleburg, Wilnsdorf, Bad Laasphe, Freudenberg, Burbach-Wahlbach und Erndtebrück. An allen Rettungswachen, außer an der in Erndtebrück, sind neben mindestens einem Rettungswagen (RTW) auch ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) stationiert. Alarmierungen werden digital durch die Kreisleitstelle in Siegen (Florian Siegen) durchgeführt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
  2. Information und Technik Nordrhein-Westfalen - Amtliche Bevölkerungszahlen
  3. http://www.drk-siegen-wittgenstein.de/framesets/f_rettungsdienst_Geschichte.htm

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