Siemens Betriebskrankenkasse

Siemens Betriebskrankenkasse
SBK (Siemens-Betriebskrankenkasse)
Logo der SBK
Unternehmensform Körperschaft des öffentlichen Rechts
Gründung 02. März 1908
Unternehmenssitz München
Branche Gesetzliche Krankenversicherung
Website

www.sbk.org

Die SBK (Siemens-Betriebskrankenkasse) ist eine geöffnete, bundesweit tätige Betriebskrankenkasse mit Sitz in München. Sie gehört mit rund 720.000 Versicherten und über 500.000 Mitgliedern zu den vier größten Betriebskrankenkassen und zu den 25 größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland, bei den bundesweit geöffneten Kassen nimmt sie Platz 10 ein. Sie betreut ferner über 71.000 Firmenkunden.[1]

In 76 Geschäftsstellen im ganzen Bundesgebiet sind rund 1000 Mitarbeiter beschäftigt,[2] davon fast 10 % Auszubildende.[3]

Inhaltsverzeichnis

Vorstand

Der Vorstand der SBK setzt sich aus zwei Mitgliedern zusammen und wird vom Verwaltungsrat gewählt: Momentan sind dies Hans Unterhuber und Gertrud Demmler.

Die grundsätzliche Aufgabe des Vorstands ist die Verwaltung der SBK. Er berichtet dem Verwaltungsrat regelmäßig über die Umsetzung von Entscheidungen grundsätzlicher Bedeutung, über die budgetäre Situation sowie die voraussichtliche Entwicklung derselben. Der Vorstand stellt zudem den Haushaltsplan auf und gibt diesen an den Verwaltungsrat weiter.

Der Vorstand prüft aber auch jährlich die Betriebs- und Rechnungsführung des gesamten Geschäftsbetriebs für das abgelaufene Geschäftsjahr und bestimmt den Prüfer. Ebenso wird jährlich die Jahresrechnung geprüft und mit dem Prüfbericht dem Verwaltungsrat zur Entlastung vorgelegt. Auch die Prüfung des Zahlungsverkehrs, der Buchführung und der Rechnungslegung der Sozialversicherung unterliegt dem Vorstand. Er stellt eine Kassenordnung auf und sorgt für einen Einzug der Beiträge. Er ist dafür zuständig, Vereinbarungen und Verträge mit Lieferanten der SBK abzuschließen, deren Lieferung festzustellen und entsprechend auszuzahlen. Das Personal der SBK wird ebenfalls vom Vorstand eingestellt.[4]

Verwaltungsrat

Der Verwaltungsrat der SBK setzt sich aus 15 Versichertenvertretern und 10 Vertretern der Arbeitgeber zusammen. Die Mitglieder arbeiten ehrenamtlich und unabhängig. Der Verwaltungsrat wählt den hauptamtlichen Vorstand und trifft alle Entscheidungen, die für die SBK von grundsätzlicher Bedeutung sind. Er beschließt unter anderem die Satzung und stellt den Haushaltsplan fest. Nachfolgend sind die Mitglieder der Selbstverwaltung aufgeführt. Verwaltungsratsvorsitzende sind zurzeit Klaus Hoppe und Walter Huber.[5]

Finanzen

Die Haushaltsvolumen der SBK betrug 2007 rund 1.796 Mio. Euro.[6]

Die größten Ausgabenposten 2007 waren: Krankenhaus (25 Prozent der Ausgaben), Zahlungen an den Risikostrukturausgleich (20 Prozent), ärztliche Behandlung (15 Prozent) und Arzneien (13 Prozent).[7] Die Verwaltungskosten haben mit rund 4 Prozent einen geringen Anteil an den Ausgaben. Sie liegen sowohl in ihrer Gesamtsumme wie auch im prozentualen Anteil der Verwaltungskosten an den Beiträgen der SBK-Versicherten unter den durchschnittlichen Werten.[8]

Das Haushaltsvolumen der SBK Pflegekasse betrug 2007 175,2 Mio Euro. Damit unterstützte die SBK 10.340 Pflegebedürftige.[9]

Gesundheitspolitisches Online-Tagebuch

Ein Online-Tagebuch des SBK-Pressesprechers Franz Billinger informiert über die aktuellen Entwicklungen, gibt Einblicke in den Arbeitsalltag der Krankenkasse seit Start der Gesundheitsreform und bietet Raum für Statements und persönliche Meinungen zur deutschen Gesundheitspolitik. Auch SBK-Vorstand Hans Unterhuber kommt regelmäßig zu Wort.

Geschichte

Die SBK wurde am 2. März 1908 als „Betriebskrankenkasse der Vereinigten Siemens-Werke“ in Berlin gegründet. Damals hatte die Kasse 19.245 Mitglieder. Der wöchentliche Beitrag belief sich je nach Einkommen des Versicherten auf 27 bis 81 Pfennig, wovon Siemens ein Drittel zahlte. In den nächsten Jahren wuchs die Kasse kontinuierlich und dehnte ihre Angebote aus.

Seit 1922 übernahm die SBK die Ausgaben für die Zahnbehandlung der Angehörigen ihrer Mitglieder und zahlte Zuschüsse zu deren Krankenhauskosten. Im Sommer 1924 verpflichtete sich die Krankenkasse vertraglich dazu, die gesamte ärztliche Behandlung der Familienangehörigen zu finanzieren. Schließlich bot die SBK den Arbeitern und Angestellten, die bei der Pensionierung Mitglied waren, das Recht, als freiwillige Mitglieder weiter versichert zu bleiben.

1939 hatte die SBK knapp 100.000 Mitglieder, nach dem Krieg sind es nur noch 10.000. Aufgrund der Teilung Deutschlands und der neuen politischen Gegebenheiten durfte die Krankenkasse nur noch in der amerikanischen und der britischen Besatzungszone arbeiten. Folgerichtig verlegte die SBK 1949 die Hauptverwaltung in den Westen. Zunächst zog sie nach Würzburg und von dort 1950 nach Erlangen. Parallel zum Umzug gab sich die SBK einen neuen Namen: Die Betriebskrankenkasse hieß von nun an „Siemens-Betriebskrankenkasse“. Am 1. August 1955 wurde deren Hauptsitz nach München verlegt.

Nach der Wiedervereinigung entstanden an zehn deutschen Standorten von Siemens neue Betriebskrankenkassen. Als am 1. Oktober 1992 die Siemensbetriebe in Ostdeutschland mit der Muttergesellschaft verschmolzen, wurden auch die Ostdeutschen Kassen mit der SBK vereinigt. Damit wuchs die Versichertenzahl der SBK um rund 16.000.

Das Jahr 1996 brachte eine weitere einschneidende Veränderung: Jeder krankenversicherungspflichtige Arbeitnehmer kann seitdem seine Kasse frei wählen. Die SBK öffnete sich zunächst nur für die Angehörigen ihrer Mitglieder. Zum 1. Januar 1999 beschloss der Verwaltungsrat die vollständige Öffnung der SBK und die Versichertenzahl stieg auf 570.000. In der Grundausrichtung bleibt die SBK eine betriebsorientierte Krankenkasse.

Seit 1999 vereinigten sich die Betriebskrankenkassen von DUEWAG, Benteler, des Bezirks Oberbayern, Mannesmann Kienzle und Kaiser´s Tengelmann mit der SBK.

Zusammen mit 13 weiteren Betriebskrankenkassen gründete die SBK am 15. November 2007 die GWQ ServicePlus AG. Ziel der GWQ ServicePlus AG ist die Steigerung der Qualität, Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit bei gesetzlichen Krankenkassen. Der Geschäftsauftrag umfasst neben der Erbringung von Serviceleistungen im Bereich Informations- und Datenmanagement, Einkauf und Beschaffung von Arzneimitteln und Hilfsmitteln auch Entwicklungsleistungen für Leistungs-, Versicherungs- und Versorgungsangebote.[10]

Auszeichnungen

Beim Kundenmonitor Deutschland 2007 und 2008 erreichte die SBK jeweils einen Spitzenplatz. 2008 lag sie nicht nur im Branchenvergleich, sondern auch beim Vergleich aller ausgewiesenen Anbieter unter den Top 5 der ausgezeichneten Unternehmen.[11][12]

Beim Wettbewerb Deutschlands Kundenorientierteste Dienstleister konnte die SBK 2007 und 2008 gute Plätze für sich beanspruchen. 2008 nahm sie im Gesamtranking den 6. Platz ein und erhielt die Sonderauszeichnungen „Krankenkasse“ und „Kundenorientierung des Managements“.[13][14][15]

Im Wettbewerb Deutschlands Beste Arbeitgeber 2009 hat die SBK den 15. Platz in der Kategorie der Unternehmen mit 500 bis 5.000 Mitarbeitern erreicht.[16][17]

Besonderheiten

Eine Besonderheit der SBK ist ihr Vorteilsprogramm „SBK Impulse“: Teilnehmer werden regelmäßig über interessante Themen und Neuigkeiten informiert und können zusätzliche Online-Vorteile nutzen. Um die Versicherten ganz gezielt unterstützen zu können, stehen derzeit drei verschiedene Themenwelten zur Auswahl: „Stark mit Kind“ für Kunden, deren Lebensrhythmus sehr stark durch Kinder und Familien bestimmt wird. „Mitten im Leben“ ist das Angebot für alle, die im Beruf stehen und (noch) kinderlos sind oder deren Nachwuchs schon selbstständig wird. „Aktiv ab 60“ ist zugeschnitten auf Versicherte, die beruflich allmählich kürzer treten oder bereits den Ruhestand genießen.[18]

Weblinks

Quellen

  1. Unternehmensprofil auf der SBK Website
  2. Unternehmensprofil auf der SBK Website
  3. Daten und Fakten auf der SBK Website
  4. Informationen zum Vorstand auf der SBK Website
  5. Informationen zum Verwaltungsrat auf der SBK Website
  6. Geschäftsbericht 2007 der SBK
  7. Geschäftsbericht 2007 der SBK
  8. Verwaltungskostenübersicht auf der SBK Website
  9. Geschäftsbericht 2007 der SBK
  10. Chronik der SBK
  11. Darstellung der Kundenmonitor-Auszeichnung auf der offiziellen SBK Website
  12. Darstellung der Ergebnisse auf der Website der ServiceBarometer AG, die die Studie jährlich durchführt
  13. Darstellung der DKD-Auszeichnung auf der SBK Website
  14. Liste der Preisträger und der Sonderpreise auf der Website des Wettbewerbs
  15. Liste der Top-50 auf der Website des Wettbewerbs
  16. Darstellung der Arbeitgeber-Auszeichnung auf der offiziellen SBK Website
  17. Liste der Preisträger auf der Website des Wettbewerbs
  18. Darstellung des Vorteilsprogramms auf der SBK Website

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