Sikorsky UH-60

Sikorsky UH-60
Sikorsky UH-60 Black Hawk
Blackhawk.jpg
Ein UH-60L „Black Hawk“ der US Army im Irak
Typ: Transporthubschrauber
Entwurfsland: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Hersteller: Sikorsky Aircraft Corporation
Erstflug: 17. Oktober 1974
Indienststellung: 1979
Produktionszeit: Seit 1977 in Serienproduktion
Stückzahl: ca. 2.600 (Stand: Ende 2007)

Die UH-60 „Black Hawk“ ist ein mittelschwerer Transporthubschrauber und wird seit 1978 in verschiedenen, hauptsächlich militärischen Versionen von dem US-amerikanischen Hersteller Sikorsky Aircraft Corporation produziert.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklungsgeschichte

Anfang 1970 benötigte die US Army einen Ersatz für den leichten Mehrzweckhubschrauer Bell UH-1 Iroquois, der sich im Vietnamkrieg zwar bewährt hatte, aber doch mehrere entscheidende Mängel hatte, wie die mangelhafte Selbstschutzmöglichkeit und die für manche Missionen zu geringe Nutzlast und Reichweite.

Die Army initiierte deshalb 1972 einen Wettbewerb zur Konstruktion eines mittelschweren taktischen Transporthubschraubers. Aus dieser Ausschreibung ging am 23. Dezember 1976 die Firma Sikorsky mit ihrem Modell YUH-60 gegen Boeings YUH-61 als Sieger hervor. Der Erstflug des ersten von drei YUH-60 fand am 17. Oktober 1974 mit den Testpiloten James Wright und John Dixson an Bord statt. Der Hubschrauber konnte mit nur unwesentlichen Änderungen (wegen Hauptrotorvibrationen und der ungünstigen Anflugposition) als UH-60A Black Hawk in die Serienproduktion gehen. Die SH-60B wird Anfang 1978 von der Marine als neuer Hubschrauber gewählt. Die erste Serienversion der UH-60A startete am 17. Oktober 1978 zu ihrem Erstflug und wurde im Juni 1979 an die 101st Airborne Division ausgeliefert. Von diesem Typ wurden 980 Hubschrauber von 1978 bis 1989 an die Army ausgeliefert, bis die verbesserte UH-60L diesen ablöste.[1]

Technischer Aufbau

Die Modelle der Black-Hawk-Reihe sind in konventioneller Heckrotor-Konfiguration aufgebaut und verfügen über zwei Wellentriebwerke. Das feststehende Fahrwerk ist in Spornradanordnung ausgeführt. Der Hauptrotor dreht in der Draufsicht nach links und hat vier Rotorblätter, diese sind als Sandwichplatte mit Wabenkern und einer GFK-Außenhaut ausgeführt; der eingebettete Holm besteht aus Titan. Die Rotornabe ist in einem Stück aus Titan geschmiedet.[2] Ein wesentlicher Gesichtspunkt bei der Entwicklung des Black Hawk war die Widerstandsfähigkeit im Gefecht. Praktisch der gesamte Hubschrauber inklusive der Rotoren ist so ausgelegt, dass er trotz mäßigem Beschuss aus 23-mm-Kanonen seinen Auftrag noch weiter erfüllen kann. Somit kann auch bei Verlust des Hauptgetriebeöldrucks die Black Hawk noch bis zu einer Stunde weiterfliegen.

Auffallend ist eine konstruktive Besonderheit bei der Anordnung des Heckrotors, dessen Achse gegenüber der Waagrechten um 20° geneigt ist. Somit erzeugt der Heckrotor nicht wie bei herkömmlichen Systemen ausschließlich Gegendrehmoment, sondern auch eine zusätzliche Auftriebs-Komponente. Damit wird erreicht, dass der Heckrotor ca. 2,5 % des Gesamtauftriebs (250 lbs bei Höchstabfluggewicht) erzeugt. Bei Beschädigung der Heckrotor-Ansteuerung wird durch einen Federmechanismus der Einstellwinkel des Heckrotors automatisch justiert, um das bei Nennleistung erzeugte Hauptrotor-Drehmoment auszugleichen. Damit ist bei einem Steuerbarkeitsausfall des Heckrotors eine sichere Landung möglich.

Black-Hawk-Varianten

UH-60A

Die erste Serienproduktion, von diesem Typ wurden 980 Hubschrauber von 1978 bis 1989 an die Army ausgeliefert, bis die verbesserte UH-60L diesen ablöste. Die UH-60 kann elf voll ausgerüstete Soldaten aufnehmen.

UH-60L

Die derzeit bei der US Army eingesetzte Version besitzt neben neuen, um je 220 kW (300 PS) leistungsgesteigerten Triebwerken, ein vereinfachtes Zielsystem für Panzerabwehr-Lenkraketen vom Typ AGM-114 Hellfire (nicht serienmäßig). Zusätzlich zu den Raketen kann der Hubschrauber auch Außentanks oder Werfer für ungelenkte Raketen an seinen Pylonen tragen. Die Typbezeichnung UH leitet sich ab von der Klassifizierung Utility Helicopter (siehe dazu: Bezeichnungssystem für Luftfahrzeuge der US-Streitkräfte). Der Erstflug fand am 22. März 1988 statt. Die UH-60P ist eine ähnliche Version für Südkorea von der 141 Stück gebaut wurden, davon 138 bei Korean Air Lines.

UH-60M

Die UH-60M ist eine Weiterentwicklung der UH-60L mit neuen Rotorblättern, T-700-GE-701D-Triebwerken, haltbarerem Getriebe, moderner Avionik mit Glascockpit und einem Leitwerk aus Verbundwerkstoffen.[3] Sie soll die UH-60A und L der US Army ersetzen. Der UH-60M hob am am 17. September 2003 zu seinem Erstflug ab, die Lieferung der ersten Serienhubschrauber begann Ende Juli 2006.[4] Die Version „UH-60M Upgrade“ enthält eine Modernisierung des Fly-by-Wire-Systems und ein FADEC für das Triebwerk sowie ein Heck aus Verbundwerkstoffen. Der Erstflug dieser Version war am 29. August 2008.

S-70 / S-70i

S-70 des Österreichischen Bundesheers

Die US-Militärvarianten der H-60 wurden um die Serie der S-70-Derivate, die speziell für den internationalen Markt vorgesehen sind, erweitert. Nutzer dieser Version ist das Österreichische Bundesheer (Österreich), die Australian Defence Force (Australien), Saudi-Arabien und weitere Staaten. Die S-70B-1 ist eine Version für die spanische Marine mit der lokalen Bezeichnung HS.23. Die S-70B-2 ist eine Version für die Royal Australian Navy, die mit einem Racal-Radar und einer Avionik von Rockwell Collins ausgestattet ist. Die S-70B-6 Aegan Hawk wiederum ist eine Version für Griechenland mit Systemen aus SH-60B und SH-60F. Die S-70B-7 ist für die Königlich thailändische Marine und die S-70B-28 eine Version für die türkische Marine (25 Stück im Dienst, bis 2009 sollen 17 weitere geliefert werden), die am 11. Januar 2001 ihren Erstflug hatte. Die S-70C(M)-1 Thunderhawk ist eine Version für Taiwan mit Systemen ähnlich der SH-60F. Als S-70L wurde anfänglich eine Navy-Version der SH-60B für das LAMPS-III-Programm bezeichnet.

Unter der Bezeichnung S-70 Yanshuf (Nachteule) wurde ab Juni 2007 eine S-70 bei der israelischen Firma Elbit zu einer bewaffneten Version Armed Battlefield Helicopter (ABH) umgerüstet. Dazu wurden seitliche Außenlastträger zur Aufnahme von Raketen und am Bug zusätzliche Sensoren und eine schwenkbare Kanone verbaut. Der Erstflug fand am 10. September 2008 statt.

Die neueste Version der Black Hawk ist die in Polen bei PZL Mielec, einem Tochterunternehmen von Sikorsky, hergestellte S-70i; sie hatte am 1. Juli 2010 ihren Erstflug. Die ersten drei Hubschrauber wurden Mitte 2011 an das Innenministerium von Saudi Arabien ausgeliefert.[5]

2011 kaufte die Türkei für 2,9 Mrd. Euro 109 als T-70 bezeichnete speziell für die Türkei angepasste S-70i für alle Streitkräfte, die Polizei und Feuerlöscheinheiten.[6]

EH-60A Quick Fix

Der Quick Fix wurde von der US Army für die elektronische Kampfführung mit verschiedenen Störsendern ausgerüstet, um feindlichen Funk und Radar unwirksam zu machen.[7] Der Prototyp YEH-60A flog am 24. September 1981 erstmals. Die Lieferung der EH-60A begann ab Juli 1987, es wurden 66 Stück gebaut.

SH-60 Sea Hawk

YSH-60B

Als YSH-60B werden die fünf Prototypen für die SH-60B bezeichnet. Der Erstflug der Maschine fand am 12. Dezember 1979 statt. Zwei weitere Hubschrauber werden unter der Bezeichnung NSH-60B in Patuxent River permanent für Testzwecke verwendet.[8]

SH-60B

SH-60H Sea Hawk bei Transportarbeiten auf der USNS Walter S. Diehl

Die SH-60B Sea Hawk als erstes Produktionsmodell der SH-60 wird von der US Navy, der Royal Australian Navy sowie den Marinestreitkräften Japans und Spaniens als Bordhubschrauber für Transportaufgaben und zur Schiffsbekämpfung auf Fregatten, Kreuzern und Zerstörern verwendet. Er trägt in LAMPS-Auslegung ein APS-124 Radar unter der Nase, links unter dem Rumpf einen Werfer für 25 Sonarbojen, und einen gezogenen Magnetanomalie-Detektor. Er ist mit Penguin-Antischiffsraketen und Torpedos bewaffnet. Zur Verringerung der erforderlichen Stellfläche auf Schiffen hat die Sea Hawk eine automatische Rotor-Falteinrichtung und ein abklappbares Heck. Insgesamt wurden 181 Stück gebaut und bis 1996 ausgeliefert.

SH-60F

Die SH-60F Sea Hawk ist eine Flugzeugträger-basierte Variante vor allem für die U-Boot Jagd, die von der US Navy entwickelt wurde, um die alternde SH-3 Sea King zu ersetzen. Er hat keinen Suchradar, ist aber mit einem Tauchsonar (AQS-13), FLIR und ESM ausgestattet. Er dient in der US Navy und in einer leicht anderen Version unter der Bezeichnung S-70C in Taiwan. Griechenland betreibt eine Flotte aus Hybrid-SH-60B/F-Sea Hawk. Im Zuge von Modernisierungsmaßnahmen sollen auch die SH-60 der Navy einander angeglichen und mit einem Tauchsonar und einem neuen APS-147-Radar ausgestattet werden. Der Erstflug fand am 19. März 1987 statt und es wurden bis Dezember 1994 82 Stück ausgeliefert.

SH-60J

Als XSH-60J werden zwei Versuchshubschrauber zum Test von japanischer Avionik bezeichnet, die am 31. August 1987 ihren Erstflug hatten. Die eigentlichen SH-60J sind eine Version für die japanische Marine, deren erste Maschine am 10. Mai 1991 ihren Erstflug hatte. 103 Stück wurden bei Mitsubishi in Lizenz gebaut. Sie werden auch als S-70b-3 bezeichnet.

SH-60K

Die SH-60K (auch als SH-60 Kai bezeichnet) ist eine verbesserte Seahawk-Variante für die japanische Marine mit neuem Rotor aus Verbundwerkstoffen und anderem Profil. Zusätzlich wurde der Rumpf um 33 cm verlängert und neue Avionik verbaut. Der SH-60K startete zu seinem Erstflug am 9. August 2001 und es sollen insgesamt 44 Stück gebaut werden, deren Lieferung im August 2005 begann. Ein als USH-60K bezeichneter Prototyp der SH-60K wird jetzt für Unterstützungsaufgaben verwendet.

SH-60R

SH-60R ist die ursprüngliche Bezeichnung der US Navy für eine verbesserte SH-60B-Variante mit dem Tauchsonar der SH-60F, die am 11. Dezember 1999 ihren Erstflug hatte.

MH-60R Knighthawk

Die MH-60R „Knighthawk“ (neue Bezeichnung für die SH-60R) ist ein Allzweckhubschrauber und vereint die SH-60B und die SH-60F. Die US Navy plant alle SH-60 bis 2015 gegen die MH-60R zu ersetzen (insgesamt sollen 298 Stück für 18 Strike Squadrons beschafft werden). Dieser Hubschrauber kann unter anderem mit dem neuen AN/AQS-22-Tauchsonar ausgestattet werden und verfügt nun über ein Glascockpit. Für die Seeüberwachung ist unter dem Rumpf ein AN/APS-147 von Telephonics und in der Nase ein AN/AQS-44C-FLIR von Raytheon verbaut. Für den Selbstschutz ist das AN/ALQ-210 installiert. Zur Bewaffnung gehören Torpedos, Hellfire-Raketen sowie MGs in der Tür.

Die Entwicklung begann in den 1990er-Jahren unter der Bezeichnung SH-60R, wobei man zuerst plante, vorhandene Hubschrauber auf diesen Stand umzubauen. Später entschied man sich jedoch für neu gebaute Maschinen. Die erste aus einer SH-60B umgebaute Maschine startete am 11. Dezember 1998 zum Erstflug, worauf ein weiterer Prototyp und vier Vorserienmaschinen folgten. Das erste Vorserienmodell flog am 9. Juli 2002, der erste neu gebaute Hubschrauber am 28. Juli 2005. Im März 2006 (nachdem die US-Marine die Truppenversuche abgeschlossen hatte) wurde die Serienproduktion freigegeben. Nachdem ab 2006 zuerst eine Trainingsstaffel (HSM-41) die Maschine erhielt, wurde ab Oktober 2007 die erste Einsatzstaffel (HSM-71) ausgerüstet.[9]

MH-60S Naval Hawk

MH-60S Naval Hawk bei Transportarbeiten auf der USS Tarawa (LHA-1)

Die MH-60S kombiniert die Zelle der UH-60 Black Hawk mit der Technik der Sea Hawk. Die ursprüngliche Bezeichnung lautete CH-60S und er hatte am 6. Oktober 1997 seinen Erstflug. Er ist für die Versorgung von Schiffen, Combat Search and Rescue (CSAR), Minenräumung und Sondereinsätze vorgesehen. Die Naval Hawk, bei der Navy unter der Kennung Sea Hawk geführt, wird neben der MH-60R der Allzweckhubschrauber der US Navy. Er steht seit 2002 im Dienst der US Navy und es sind 271 Stück davon geplant.

HH-60H

Die HH-60H ist ein bordgestützter Mehrzweckhubschrauber mit der Zelle der Sea Hawk für Versorgungsflüge, SAR-Einsätze, MedEvac und Einsätze gegen Oberflächenziele. Als Bewaffnungen stehen Hellfire oder FIM-92-Stinger-Raketen zu Verfügung. Mit der Einführung der Naval Hawk wird diese Variante aus der US Navy verschwinden. Der Erstflug der HH-60H fand am 17. August 1988 statt. Die Auslieferung begann ab Juli 1989 und bis Ende 1996 wurden 42 Stück ausgeliefert.

HH-60 MedEvac

Die HH-60 MedEvac eine modifizierte Variante der UH-60 zum medizinischen Transport (MedEvac). Ausgerüstet mit sechs Tragen, medizinischer Ausstattung und einer Rettungsseilwinde. In der Version Q wurde ein FLIR-Sichtsystem und eine TACAN-Navigationsanlage eingebaut. Der Erstflug war am 31. Januar 1993.

HH-60J Jayhawk

HH-60J Jayhawk

Die United States Coast Guard betreibt eine Flotte von 42 Jayhawks, die die älteren Sikorsky HH-3F Pelican ersetzten. Die Helikopter werden für Such- und Rettungsmissionen (engl. Search and Rescue SAR), zur Drogenbekämpfung und zum Gewässerschutz entlang der US-amerikanischen Küsten eingesetzt. Der Erstflug fand am 8. August 1990 statt. Als MH-60J Jayhawk werden Hubschrauber dieser Bauart bezeichnet, die ab 2004 mit M240-MGs in der Tür ausgestattet wurden. Als MH-60T werden HH-60J der amerikanischen Küstenwache bezeichnet, die durch ein Modernisierungsprogramm mit MG-Bewaffnung und neuer Ausstattung wie fünf Bildschirmen, FLIR und neuem Radar ausgerüstet werden sollen.

HH-60 Pave Hawk

HH-60G Pave Hawk der US Air Force im Irak
MH-60K Black Hawk
AH-60L Direct Action Penetrator (DAP)

Eingesetzt bei der US-Nationalgarde und der Air-Force-Reserve dient die Pave Hawk als Rettungshubschrauber für SAR-Einsätze. Bei der US Air Force wird er zusätzlich für CSAR-Missionen und für den Transport von Spezialtruppen (Pararescue Jumper, Navy SEALs) verwendet. Für diese Aufgaben ist die HH-60G leistungs- und reichweitengesteigert und mit einer abhörsicheren Satellitenkommunikationsanlage ausgerüstet.

Durch ihr Doppler-/INS-Navigationssystem, Honeywell AN/APN-239-Wetter-/Geländefolgeradar und ein Raytheon AN/AAQ-16-FLIR-Sichtsystem ist sie voll nachteinsatz- und allwettertauglich. Je nach Auftrag kann sie an den Bordschützenplätzen mit einer M134/GAU-2B[10]-Gatling (7,62 mm) oder einem M60D-Maschinengewehr (7,62-mm) und zusätzlich an den Türen mit einem GAU-16A/GAU-18A[10]-Maschinengewehr (12,7 mm), montiert auf einer M144-Schwenkvorrichtung zur Selbstverteidigung bewaffnet werden.

Im vorderen Bereich ist sie an der für Luftbetankungen erforderlichen Betankungssonde und an der Unterseite am angebrachten Bergungshaken erkennbar. Die Ausbaustufe Block 162 besitzt einen modifizierten Chaff/Flare Dispenser (Täuschkörperanlage) und ein überarbeitetes Navigations- und Kommunikationssystem. Das Radar wanderte von links unten in die Mitte, wie bei der MH-60K Black Hawk. Im Jahr 1992 wurden alle MH-60G in HH-60G umbenannt.

MH-60 Black Hawk

Eingesetzt in zwei Varianten vom 160th SOAR zum Transport von Spezialeinheiten. Die Variante K (Erstflug 10. August 1990) ist ausgerüstet mit einer Luftbetankungssonde, Aufnahmepunkte für externe Treibstofftanks, Multifunktionsbildschirme, AN/ARN-148-Omega/VLF-Navigationsanlage, AN/APQ-174B-Terrainfolgeradar, FLIR-Sichtgerät, IR-Störgerät, M-130-Chaff/Flare-Dispenser, Laserzielgerät und Drahtabweiser. Die Variante L ist eine kostengünstigere Version ohne Luftbetankungssonde und mit Wetterradar. Für die Bordschützen stehen je Seite ein M240D-Maschinengewehr oder M134-Gatling zu Verfügung.

AH-60L Direct Action Penetrator (DAP)

Entwickelt 1990 aus der MH-60L als Kampfhubschrauber für das 160th SOAR. Die AH-60L kann an ihren Waffenstationen je nach Auftrag mit einer 30-mm-Maschinenkanone M230, ungelenkten Raketen, 40-mm-Granatwerfern, M-134-Gatling und Maschinengewehren vom Kaliber 7,62 mm ausgerüstet werden. Eingesetzt wird sie zum Absetzen von Truppen in stark verteidigten Zielgebieten und zur Feuerunterstützung, wobei die Feuerunterstützung im Vordergrund steht und Hauptaufgabe ist.

VH-60 White Hawk

Das US Marine Corps setzt die White Hawk als VIP-Helikopter ein, hauptsächlich für Personen wie den US-Präsidenten. Beim Transport des Präsidenten trägt er das Rufzeichen Marine One.

UH-60 / S-70 Firehawk

UH-60 Firehawk des L.A. County Fire Departments
S-70A Firehawk
S-70C Firehawk

Die Firehawk ist eine Zivilversion, die in den USA zur Waldbrandbekämpfung eingesetzt wird. Die Maschine hat einen 3800 Liter fassenden Wassertank unter dem Rumpf und einen Saugrüssel, um diesen zu befüllen. Die Modifikationen für den Wassertank machten ein um 50 cm erhöhtes Fahrwerk erforderlich. Ein Vorteil bei der Brandbekämpfung mit der Firehawk ist neben der Aufnahme von Löschwasser die Möglichkeit, auch ein 13 Mann starkes Feuerwehrteam beim Brand absetzen zu können, wenn der Wassertank nicht voll gefüllt ist.

Mögliche Stealth-Variante

Bei der Kommandoaktion Operation Neptune’s Spear gegen Osama bin Laden kam möglicherweise ein neuer Stealth-Typ des UH-60 zum Einsatz. Nachdem eine der beiden eingesetzten Maschinen am Einsatzort abgestürzt war, wurden Bilder des intakten Heckrotors veröffentlicht, der sich stark von dem Standardheckrotor unterscheidet. Der Heckrotor besitzt fünf Rotorblätter, die sich teilweise unter einer Abdeckung befinden. Die Bilder zeigen auch Modifikationen am Heckausleger des Hubschraubers, der sich von den Standardmodellen unterscheidet, wodurch Spekulationen über eine Anwendung der Tarnkappentechnik bei diesem Hubschrauber aufkamen.[11][12]

Weitere Einsatzländer

Wie schon unter Varianten aufgezählte Staaten nutzen den Hubschrauber vorwiegend in der Variante S-70, aber auch in anderen Versionen und Ausbaustufen folgende Länder:

Technische Daten

Abmessungen UH60L
Risszeichnung UH-60A
S-70 des österreichischen Bundesheeres mit Außentanks
Kenngröße Daten der UH-60L Daten der SH-60B Daten der S-70i
Rumpflänge 15,26 m 15,26 m 15,26 m
Gesamtlänge 19,76 m 19,76 m 19,76 m
Höhe (Rad bis inkl. Rotorkopf) 2,35 m 2,35 m
Höhe über alles 5,33 m 5,23 m 5,13 m
Hauptrotordurchmesser 16,36 m 16,36 m 16,36 m
Heckrotordurchmesser 3,35 m 3,35 m 3,35 m
Kabinengröße (L×B×H) 3,25 × 1,85 × 1,32 m 3,25 × 1,85 × 1,32 m 3,80 × 2,30 × 1,30 m
Leergewicht 5.224 kg 6.412 kg
Max. Startgewicht 9.980 kg 9.925 kg 9.979 kg
Max. Startgewicht mit Außenlast 10.660 kg
Max. Startgewicht mit Außenlast und Zusatztanks 11.110 kg
Max. Außenlast 4.050 kg (mit Kerosin für 20 min)
Triebwerk Wellentriebwerk T700-GE-701C von General Electric Wellentriebwerk T700-GE-401/401C von General Electric Wellentriebwerk General Electric T700-GE-701D
Leistung 2 × 1.244 kW 2 × 1.283 kW / 1.342 kW Start: 2 × 1.487 kw (5 Min.)
max: 2 × 1.447 kw (30 Sek.)
Hilfstriebwerk Turbomach T-62T-40-1 mit 91 PS (67 kW)
Geschwindigkeit im Reiseflug 240 km/h 277 km/h
Max. Geschwindigkeit im Horizontalflug 296 km/h 276 km/h
Höchstgeschwindigkeit (Vne) 361 km/h
Dienstgipfelhöhe 5.840 m 4.510 m
Max. Steiggeschwindigkeit 11,43 m/s 10,16 m/s
Max. Schwebeflughöhe im Bodeneffekt 5.550 m
Max. Schwebeflughöhe ohne Bodeneffekt 4.400 m 1.160 m
Treibstoffverbrauch durchschnittlich 10,5 l/min
Reichweite und Flugdauer mit internem Kraftstoff (1.361 l) 550 km bzw. 130 min 459 km (ohne Reserve)
Reichweiten und Flugdauer mit Zusatztanks * 2 Zusatztanks je 870 l:
1185 km bzw. 290 min
* 4 Zusatztanks je 870 l:
1.759 km bzw. 460 min
* 4 Zusatztanks;
2 je 870 l, 2 je 1.703 l:
ca. 2.037 km bzw. 620 min
Betriebstemperaturen +51 °C bis −55 °C

Alle Angaben bei Normatmosphäre

Bewaffnung Battlehawk

Für die neugebaute Versionen der UH-60M und S-70i bietet Sikorsky das Bewaffnungs-Paket „Battlehawk“ an, das aber auch für alle bereits existierenden Modelle genutzt werden kann. Dazu gehört ein Einsatzrechner und zur Aufnahme der Waffen dient ein Waffenträger auf beiden Seiten des Hubschraubers (sogenannte Stummelflügel). Als Bewaffnung können beispielsweise Luftabwehrlenkflugkörper Stinger und ungelenkte Raketen mitgeführt werden.

Auftritt im Film

Bekannt wurde der Black Hawk unter anderem durch den Film Black Hawk Down von Ridley Scott aus dem Jahr 2001, der auf einer wahren Begebenheit in Mogadischu, Somalia basiert. 1993 wurden während der Operation Irene zwei MH-60 mit Panzerabwehrgranaten abgeschossen, was in der Folge zu blutigen Straßenkämpfen zwischen hunderten somalischen Milizionären und 99 verschanzten US Army Rangers und Soldaten der Delta Force führte. Zu der Zeit war die teils geheime Variante MH-60 im Einsatz, und beide Hubschrauber mussten, da weder technisch noch taktisch eine praktikable Chance auf Bergung bestand, gesprengt werden.

Siehe auch

Liste der Hubschraubertypen

Einzelnachweise

  1. FlugRevue Dezember 2010, S. 45–48, Sikorsky UH-60
  2. Technische Beschreibung des Rotorkopfes des Black Hawk
  3. UH-60M BLACK HAWK Program Gains Momentum (6. August 2004)
  4. Sikorsky Aircraft Delivers First New Production UH-60M BLACK HAWK Helicopter to U.S. Army (31. Juli 2006)
  5. FlugRevue Oktober 2011, S. 14, Erste S-70i geliefert
  6. FliegerRevue Juni 2011, S.8, Türkei kauft Black Hawk
  7. avia.russian.ee
  8. FlugRevue September 2008, S. 53–56, Sikorsky SH-60 Seahawk – Detaildatenblatt und Versionen
  9. FlugRevue Dezember 2009, S. 38–42, Sikorsky MH-60R Seahawk erstmals im Einsatz
  10. a b Bezeichnungen: US ARMY/US AIR FORCE
  11. Christopher Drew (New York Times, 5. Mai 2011): Attack on Bin Laden Used Stealthy Helicopter That Had Been a Secret
  12. Christopher Drew (New York Times, 5. Mai 2011): Attack on Bin Laden Used Stealthy Helicopter That Had Been a Secret (Bilder und Beschreibung)

Literatur

Weblinks

 Commons: Sikorsky UH-60 – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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