Silvia Bächli

Silvia Bächli

Silvia Bächli (* 1956 in Baden in der Schweiz) ist bildende Künstlerin und hauptsächlich als Zeichnerin hervorgetreten.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Bächli studierte 1976 bis 1980 an der Schule für Gestaltung Basel und an der École Superieure d‘Arts Visuels in Genf. Ihre seit den späten 1970er Jahren anhaltende Auseinandersetzung mit dem Medium der Zeichnung nimmt sich naheliegenden Dingen und Gesten an. Die Beschränkung der Mittel – Gouache, Ölkreide oder Tusche auf Papier unterschiedlicher Grösse – erlaubt der Künstlerin, Beobachtungen handschriftlich und sparsam zu verdichten. Meist mit verdünnter schwarzer Wasserfarbe aufgetragen, gerinnen Striche, Linien und Flecken zu konzentrierten visuellen Ereignissen: dosierte Momente der Erinnerung, die manchmal am Körper, manchmal an Horizontlinien, manchmal an offenen Strukturen Mass nehmen. Den wachsenden Fundus an gültigen Zeichnungen legt die Künstlerin raumspezifisch aus. In vielen von Bächlis Hängungen, sei es im Ausstellungsraum oder im eigenen Atelier, ist der Übergang von der Zeichnung zur Installation fliessend. In präzis bestimmten Anordnungen an der Wand oder in Tischvitrinen finden Blätter zueinander. Das Werk oszilliert zwischen Figuration und Abstraktion.

Bächli lebt und arbeitet in Basel und Paris. Seit 1993 ist sie Professorin an der Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.

Ausstellungen

Einzelausstellungen (Museen, Auswahl)

2011:

2009:

  • Biennale di Venezia, Schweizer Pavillon

2007:

2006:

  • "Poèmes sans prénoms." Mamco, Genève
  • nordiska akvarellmuseet, Skärhamn, Sweden

2005

  • "Linien." Museum zu Allerheiligen Schaffhausen

2002

  • Frac Haute-Normandie, Sotteville-lès-Rouen
  • Domaine de Kerguéhennec, Bignan
  • Musée d'art moderne et contemporain, Strasbourg

2000

  • Kasseler Kunstverein, Kassel

1999

  • Städtische Galerie Wolfsburg

1997

  • Kunstmuseum Bonn

1996

  • Kunsthalle Bern

Gruppenausstellungen (Auswahl)

2010

  • Je mehr ich zeichne. Zeichnung als Weltentwurf, Museum für Gegenwartskunst, Siegen
  • Don't look now - Die Sammlung. Gegenwartskunst, Teil 1, Kunstmuseum Bern
  • Voici un dessin suisse, Musée Rath, Genève
  • fragmentations, Silvia Bächli, Eric Hattan, Karen Kilimnik, Passerelle, Centre d'art, Brest

2009

  • elles@centrepompidou, artistes femmes dans les collections du Centre Pompidou, Centre Pompidou - Musée National d´Art Moderne, Paris

2008

  • anatomie, les peaux du dessin, Collection Guerlain, Frac Picardie, Amien

2006

  • Le mouvement des images, Centre Georges Pompidou, Paris
  • Temporary Immigration, Watari-um, Museum of contemporary art, Tokyo

2004

  • Global World / Private Universe, Kunstmuseum St. Gallen
  • Tableau contemporain, Musée d'art moderne et contemporain, Strasbourg

2003

  • Buenos dias buenos Aires, Museo de Arte moderno de Buenos Aires

Publikationen

  • Silvia Bächli, Tide. Hardcover, 21 x 15 cm, 35 Zeichnungen, 94 S., Hrsg. Peter Freeman Inc., New York, 2011. ISBN 978-0-9746604-7-9
  • Silvia Bächli und Eric Hattan, Blindhædir, East Iceland. Hardcover, 30,5 x 17,2 x 3,8 cm, 152 Abb., 304 S., Hrsg. Editions Attitudes, Genève bei Lars Müller Publishers, Baden, 2010. ISBN 978-3-03778-216-3
  • Silvia Bächli, das. Katalog Schweizer Pavillon Biennale di Venezia 2009, Japanische Broschur, 19.5x13cm, 136 S., Hrsg. Bundesamt für Kultur und Lars Müller Publishers, Baden, 2009. ISBN 978-3-03778-155-5
  • Silvia Bächli, Nuit et Jour / Night and Day. Katalog zur Ausstellung in der Galerie d'art graphique, Centre Georges Pompidou, Paris, 7. Nov. 2007-7. Jan. 2008. Broschur, 24 x 20 cm, 168 S. ISBN 978-2-84426-343-8
  • Silvia Bächli, Studio. Katalog zur Ausstellung Fundacão Serralves, Museu de arte contemporanea, Porto, 13. April – 1. Juli 2007. Broschur, 29 x 23 cm, 168 S. ISBN 978-972-739-173-8
  • Silvia Bächli. Katalog zur Ausstellung nordiska akvarellmuseet, The nordic Watercolor Museum, Skärhamn, Sweden, 5. Feb. - 26.März 2006. Text (engl. / schwed.): Bera Nordal. Broschur, 24 x 17 cm, 92 S. ISBN 91-89477-25-1
  • Silvia Bächli, Linien. Publikation zur Ausstellung im Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 20. Feb. – 17. Apr. 2005. Hrsg. Markus Stegmann. Broschur, 31 x 21,5 cm, 80 S. Verlag für Moderne Kunst, Nürnberg, 2005. ISBN 3-936711-59-3
  • Silvia Bächli, Lidschlag – How It Looks. Zeichnungen von 1983–2003. Text: Beate Söntgen. Hardcover, Leinen, 30 x 23 cm, 211 Abb., 304 S., Lars Müller Publishers, Baden, 2004. ISBN 978-3-03778-013-8

Texte

Interviews

  • Anaël Pigeat / J. Emil Sennwald: Sous les traits, Gespräch mit Silvia Bächli in: Roven Nr. 3, Paris, printemps-été 2010, pp. 12-23.
  • Silvia Bächli / Hans Rudolf Reust: Woraus bestehen die meisten Minuten?, in: "Prix Meret Oppenheim 2003, Interviews." Hrsg. Bundesamt für Kultur, Bern, 2007

Sekundärtexte

  • Konrad Bitterli: "Zeichnerische Dispositive. Zu den Tischen von Silvia Bächli", in: "Global World/Private Universe." Katalog Kunstmuseum St. Gallen, 2004, S. 34-37.
  • Eric de Chassey: "Silvia Bächli", in: Vitamin D, New Perspectives in Drawing. Phaidon 2005, S. 24-25.
  • Ulrich Loock: "The dimension of the work", in: Silvia Bächli - Studio. Serralves, Porto, 2007, S. 9-22 (engl./port.)
  • Maja Naef: "Cracks in the Horizon: On Silvia Bächli's drawings", in: Silvia Bächli - Studio. Serralves, Porto, 2007, S. 151-161 (engl./port.)
  • Markus Stegmann: "Augen der Zeit. Zur Werkgruppe 'Linien' von Silvia Bächli", in: Silvia Bächli. Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 2005, S. 23-26.
  • Jonas Storsve: "Nuit et Jour: quelques propos épars sur l'oeuvre de Silvia Bächli", in: Silvia Bächli, Nuit et Jour. Cabinet d'art graphique, Centre Pompidou, Paris, 2007, S. 16-25 (frz./engl.)
  • Dirk Teuber: "'Gute Zeichnungen sind grösser als das Blatt!' - Über Silvia Bächli", in: Silvia Bächli - Gesicht. Hans-Thoma-Preis, 2007

The Review Pannel

Auszeichnungen

1984 erhielt Silvia Bächli das Eidgenössisches Kunststipendium und 2003 den Prix Meret Oppenheim des Bundesamtes für Kultur, Bern. 2007 wurde sie mit dem Prix de dessin de la Fondation Florence et Daniel Guerlain, Paris sowie mit dem Hans-Thoma-Preis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Sie vertrat die Schweiz 2009 auf der 53. Biennale Venedig. 2010 wurde sie Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.

Weblinks


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