Skandinavische Münzunion

Skandinavische Münzunion

Die Skandinavische Währungsunion oder auch Skandinavische Münzunion (schwedisch Skandinaviska myntunionen, dänisch Skandinaviske møntunion) wurde 1872 von Schweden und Dänemark gegründet. Grund hierfür war der von Großbritannien ausgehende Goldstandard, der nach der Mitte des 19. Jahrhunderts auch auf dem europäischen Kontinent den bisherigen Silberstandard zunehmend ablöste (Lateinische Münzunion 1865, neue deutsche Mark-Währung 1871). Im Jahr 1877 trat auch Norwegen, das in Personalunion mit Schweden stand, jedoch weitgehende Autonomie besaß, der Münzunion bei. Fortan war jede dänische, schwedische und norwegische Münze sowie später auch Banknoten in den beiden anderen Ländern gültig. Im Zuge der Skandinavischen Währungsunion wurde die frühere dänische Währung, der Reichstaler, und die frühere schwedisch-norwegische Währung, der Speciestaler, durch die Dezimalwährung 1 Krone = 100 Øre abgelöst. 1885 wurde der Überweisungsverkehr mit gegenseitiger Kreditgewährung der Notenbanken eingeführt (Währungsunion).

Monetäre Basis der Münzunion waren die goldenen 20- und 10-Kronen-Münzen, die sämtlich als Kurantmünzen auf dem gleichen Münzfuß beruhten.

Aufgrund unterschiedlicher Geldpolitik besonders während des Ersten Weltkrieges blieb der Umrechnungskurs jedoch nicht bei 1:1, was dazu führte, dass die Währungsunion 1924 mit der Aufgabe der gegenseitigen Akzeptanz der Scheidemünzen de facto beendet wurde.

siehe auch: Dänische Krone, Norwegische Krone, Schwedische Krone, Isländische Krone

Literatur


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