Sleat

Sleat
Blick von Tarskavaig zu den Cuillins nach Sonnenuntergang

Sleat (schottisch-gälisch: Sléibhte oder Slèite) ist eine Halbinsel im Süden der Insel Skye. Sie ist durch den Sound of Sleat vom Festland getrennt. Der ursprüngliche schottisch-gälische Name bedeutet so viel wie „Ebene“, was aber nicht der topografischen Realität entspricht. Die Halbinsel, die auch als der „Garten Skyes“ bezeichnet wird, ist vor allem durch sanft gewellte, hügelige Landschaften geprägt. Nur im Vergleich zu den nördlich gelegenen Bergen der Black Cuillins erscheint Sleat relativ flach.

Auf Sleat befindet sich der einstige Clansitz der MacDonalds, das Armadale Castle, welches aber heute zum Großteil nur noch eine Ruine ist. Im Nachbargebäude der Ruine wird im vom Clan finanzierten Visitors Centre die Geschichte der Lords of the Isles aus der Eigenperspektive des Clans dargestellt. Dazu gehört ein alter Park mit Baumarten, die man sonst in Nordamerika findet. Deren Wachstum wird vom milden Klima (Golfstrom) begünstigt. Der gegenwärtige High Chief des Clan Donald, Lord Godfrey James Macdonald of Macdonald, betreibt zusammen mit seiner Gattin, einer bekannten Köchin und Schriftstellerin, ein etwas abseits der Hauptstraße nach Broadford gelegenes Landhotel.

Die meisten Ortschaften sind an Sleats östlicher, dem Festland zugewandter, Küste entlang der Hauptstraße von Broadford nach Armadale zu finden. In Armadale befindet sich neben dem Clan MacDonald Centre und einigen Geschäften und Restaurants auch die Pier für die wichtige Fährverbindung nach Mallaig auf dem gegenüberliegenden schottischen Festland. Südlich von Armadale führt die Hauptstraße weiter nach Ardvasar (schottisch-gälisch Aird a' Bhàsair), dem traditionellen Hauptort von Sleat. Die öffentliche Straße führt noch ein kleines Stück weiter südlich bis nach Aird of Sleat und bietet hier Ausblicke auf die Inseln Rum und Eigg sowie die noch weiter südlich gelegene Halbinsel Ardnamurchan. Östlich der Hauptstraße Broadford-Ardvasar an der östlichen Küstenlinie Sleats liegen die Weiler Tarskavaig, Tokavaig und Ord, von denen man auf die Cuillins und die Halbinsel von Elgol blicken kann.

Der Wohnturm des neuen Campus von Sabhal Mòr Ostaig

Sleat ist eine Hochburg der schottisch-gälischen Sprache. Circa 40 Prozent der Einwohner sind dieser Sprache mächtig. Auf der Halbinsel, im Weiler Ostaig und mit sehenswertem Blick über den Sound of Sleat, ist auch das schottisch-gälische College Sabhal Mòr Ostaig (auf Deutsch „die große Scheune von Ostaig“) angesiedelt, das zur University of the Highlands and Islands gehört. Das College hat zu einem weiteren Zuzug gut ausgebildeter gälischsprachiger Akademiker geführt. In 2006 gab es einen landesweit beachteten Streit um die sprachlich-kulturelle Ausrichtung der Grundschule in Sleat, der beispielhaft die Interessenkonflikte der unterschiedlichen Einwohnergruppen mit mittlerweile ganz unterschiedlichen kulturellen und sozialen Hintergründen aufzeigt.[1] Ein von den College-Angehörigen dominierter Teil der Eltern wollte erreichen, dass die bislang bilinguale Grundschule in eine „Gaelic only“-Schule umgewandelt wird, um so die Sprache noch weiter zu fördern und die Sprachfertigkeiten der Kinder auf ein collegetaugliches Niveau zu heben. Dies traf auf den erbitterten Widerstand der ausschließlich Englisch sprechenden Bevölkerung. Sie machte hauptsächlich geltend, dass es für die nicht gälischsprachigen Kinder weit und breit keine Schulalternative gebe. Die Konfliktlinie verlief aber auch quer durch den gälischen Kulturkreis: Ein Teil der alteingesessenen, nicht akademisch gebildeten gälischsprachigen Eltern sprach sich ebenfalls gegen die Verstärkung des gälischen Unterrichts aus. Bei dieser Gruppe waren teilweise durch die lange Geschichte der Unterdrückung und Diskriminierung der gälischen Kultur erklärbare Bedenken vorhanden, so etwa die Befürchtung, dass die Kinder ohne ausreichende Englischkenntnisse über schlechtere Berufsmöglichkeiten verfügen würden. Der Streit wurde schließlich durch eine Kompromisslösung des Highland Council beigelegt.[2]

Leuchtturminsel Isleornsay mit den schneebedeckten Knoydart Hills

Zu Sleat gehört auch das Dorf Isleornsay (gälisch Eilean Iarmain) mitsamt der gleichnamigen Leuchtturminsel. Von überregionalem Bekanntheitsgrad ist das Eilean Iarmain Hotel. Es gehört dem Multimillionär und Mäzen Ian Noble, der eine besondere Verbundenheit zur gälischen Sprache und Kultur besitzt und mit einer Spende auch den Grundstein für die Errichtung des College Sabhal Mòr Ostaig legte.

Kultur, Kunst und Kunsthandwerk

Eine bedeutende Rolle auch für das kulturelle Angebot spielt das College Sabhal Mòr Ostaig mit seinen der Öffentlichkeit zugänglichen weitgehend barrierefreien Räumlichkeiten. In der Aula des modernen Zentralgebäudes finden regelmäßig Konzerte, Vorträge und andere kulturelle Veranstaltungen statt. Des Weiteren gibt es dort einen Souvenir- und Buchladen sowie die College-Bibliothek mit Internet-Zugang. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Armadale Pier befindet sich eine Töpferei, ein Leder-Shop und ein Mode- und Schmuckgeschäft mit auf Skye hergestellten Produkten. Auf Sleat haben sich mehrere Maler und Fotografen niedergelassen, die ihre Werke in kleinen Galerien ausstellen und zum Kauf anbieten. Zum Komplex des Eilean Iarmain Hotels in Isleornsay gehört die Galerie An Talla Dearg (dt. „die rote Halle“), in der wechselnde Ausstellungen zumeist örtlicher Künstler stattfinden. Hier befindet sich auch die Bar Am Pràban (dt. „der Schuppen“).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Row over Skye Gaelic-only schoolAuseinandersetzung über Skyes gälischsprachige Schule BBC News am 9. Februar 2006
  2. Konzept für gälischsprachige Schule vereinbart BBC News 27. Oktober 2006
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