Sojus T-10

Sojus T-10
Missionsdaten
Mission: Sojus T-10
NSSDC ID: 1984-014A
Raumschiff: Sojus 7K-ST (GRAU-Index 11F732)
Seriennummer 15L
Masse: 6850 kg
Trägerrakete: Sojus U (GRAU-Index 11A511U)
Rufzeichen: Hinflug: Маяк (Majak - „Leuchtfeuer“)
Rückflug: Юпитер („Jupiter“)
Besatzung: 3
Start: 8. Februar 1984, 12:07:26 UTC
Startplatz: Baikonur LC31
Raumstation: Saljut 7
Angekoppelt an Saljut 7: 9. Februar 1984, 14:43 UTC
Abgekoppelt von Saljut 7: 11. April 1984, 07:33 UTC
Anzahl EVA: 3
Landung: 11. April 1984, 10:48:48 UTC
Landeplatz: 46 km O von Arkalik
Flugdauer: 62d 22h 41m 22s
Erdumkreisungen: 996
Umlaufzeit: 88,7 min
Bahnneigung: 51,6°
Apogäum: 219 km
Perigäum: 199 km
Navigation
Vorherige
Mission:
Sojus T-10-1
Nachfolgende
Mission:
Sojus T-11

Sojus T-10 ist die Missionsbezeichnung für den Flug eines sowjetischen Sojus-Raumschiffs zur sowjetischen Raumstation Saljut 7. Es war der fünfte Besuch eines Sojus-Raumschiffs bei dieser Raumstation und der 71. Flug im sowjetischen Sojusprogramm.

Inhaltsverzeichnis

Besatzung

Startbesatzung

Kisim und Solowjow hatten zuvor die Reservemannschaft des vorhergehenden Fluges gebildet, dessen Start abgebrochen wurde (siehe Sojus T-10-1). Atkow hatte zuvor keinerlei Berufung in eine Unterstützungs- oder Reservemannschaft.

Ersatzmannschaft

Rückkehrbesatzung

Missionsüberblick

Das Raumschiff diente der dritten Langzeitbesatzung von Saljut 7 mit der Missionsbzeichnung Saljut 7 EO-3 für den Hinflug. Die dreiköpfige Besatzung betrat die dunkle Saljut-Station mit Taschenlampen. Sie berichtete von einem Geruch nach verbrannten Metall in der Kopplungseinheit. Nach dem Wiederherstellen der Funktionsbereitschaft der Raumstation begann für die Kosmonauten ein umfangreiches Arbeitsprogramm. Es umfasste Experimente zur Erderkundung, Ökologie, Biologie, Materialforschung und ausführliche Untersuchungen auf dem Gebiet der Medizin durch den Arzt Dr. Atkow.

Im Verlaufe des Experimentes Gjunesch wurden Gebiete in sechs verschiedenen Klimazonen aus sieben verschiedenen Höhen untersucht. Die Raumstation stellte eine dieser Ebenen dar. Biologische Experimente betrafen das Pflanzenwachstum und die Entwicklung von Mikroorganismen in der Schwerelosigkeit. Von besonderem medizinischen Interesse waren die Anpassung der Kosmonauten an die Schwerelosigkeit, die Veränderung subjektiver Empfindungen über einen langen Zeitraum, die Blutversorgung des Auges, Veränderungen der Herzlage im Brustkorb, die physische Leistungsfähigkeit und die Erprobung spezieller Trainingsmethoden. Des Weiteren wurden Untersuchungen des Kohlenhydrat- und des Salzaustausches unternommen, Druckmanschetten und Medikamente gegen die Raumfahrerkrankheit erprobt, die bioelektrische Aktivität des Herzens gemessen und das Volumen der Blutzirkulation festgestellt. Erstmals durchgeführt wurden auch bestimmte Yogaübungen zur Leistungssteigerung. Psychologische Tests und die Erprobung neuer medizinischer Geräte, wie eines verbesserten Elektrokardiographen, rundeten das medizinische Untersuchungsprogramm ab. An Bord der Station wurde auch mit der Produktion biochemischer Präparate begonnen. Mit Hilfe diverser Schmelzöfen wurden neuartige Halbleiter getestet und ideale Einkristalle gezüchtet (Korund). Des Weiteren erfolgten Belastungstests an verschiedenen Materialien im freien Raum, die später bei Konstruktionselementen der Station zum Einsatz kommen sollen.

Da die Sojus-Raumschiffe nur eine begrenzte Zeit im Weltraum bleiben konnten, die geplante Missionsdauer aber länger war, musste ein Raumschifftausch durchgeführt werden. Die Mannschaft von Kommandant Malyschew brachte mit Sojus T-11 ein neues Raumschiff zur Station und kehrte am 11. April 1984 mit Sojus T-10 zur Erde zurück.

Siehe auch


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